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Das Spiel im Video
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Gala-Bayern fügen hilflosem HSV höchste Pleite zu

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München - Nun eben in Frankfurt: Bayern München hat seine Fans mit einer Gala der Extraklasse für die entgangene vorzeitige Meisterfeier entschädigt und eine eindeutige Kampfansage an Champions-League-Gegner Juventus Turin geschickt. Die Bayern fügten dem heillos überforderten Hamburger SV beim 9:2 (5:0) die höchste Niederlage in 50 Jahren Bundesliga zu und feierten selbst ihren vierthöchsten Sieg (zweimal 9:0, einmal 11:1).

Pizarro glänzt

Die 22. Bundesliga-Meisterschaft (die 23. in der Vereinsgeschichte) können die Bayern nach dem Dortmunder Sieg in Stuttgart allerdings erst am kommenden Spieltag bei der Eintracht gewinnen. Doch gegen den HSV demonstrierte die völlig entfesselte Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes erneut eindrucksvoll ihre derzeitige Ausnahmestellung. Der italienische Meister aus Turin, am Dienstag Kontrahent im Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse, wird es mit bangen Blicken verfolgt haben.

Mit dem zehnten Sieg hintereinander stellten die Münchner überdies eine weitere Bundesliga-Bestmarke ein. Für "Dino" Hamburg, der Arbeistverweigerung betrieb, war es dagegen die schwärzeste Stunde. 1963/64 verlor Hamburg 2:9 gegen 1860 München, 1970/71 1:8 gegen Rot-Weiß Oberhausen. Heiko Westermann sprach nach dem Spiel von der "schlimmsten HSV-Niederlage der Vereinsgeschichte". Sieben Tore habe man den Münchner quasi geschenkt. "Es war eine unterirdische Leistung", konstatierte der Kapitän der Hamburger.



Vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena machten Xherdan Shaqiri (5.), Bastian Schweinsteiger (19.), Claudio Pizarro (30. und 45.) und Arjen Robben (33.) schon in der ersten Halbzeit mit ihren Toren alles klar. Die Bayern kombinierten zauberhaft. Hamburg, das sich noch leise Hoffnungen auf Champions-League-Platz vier gemacht hatte, konnte dem Sturmlauf nichts entgegensetzen und kassierte auch den höchsten Halbzeit-Rückstand in 50 Liga-Jahren.

In der zweiten Hälfte machten Pizarro (53., 68.), Robben (54.) und der eingewechselte Franck Ribery (76.) die Demütigung für Hamburg perfekt. Die Tore von Jeffrey Brumas zum 1:8 (75.) und Heiko Westermann (86.) Ergebniskosmetik zu nennen, wäre geprahlt.

Rummenigge über BVB-Sieg nicht traurig



"Deutscher Meister, F-C-B!", sangen die Fans schon vor dem Anpfiff, obwohl ihr Verein den Titel noch nicht klar machen konnte. "Traurig sind wir nicht, wir sind nicht davon ausgegangen, dass der VfB uns den Gefallen tut, den Sieg oder einen Punkt zu holen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Zur Trauer hatte er auch keinen Anlass, mit Präsident Uli Hoeneß hüpfte und feixte er bei den Toren auf der Ehrentribüne. Die Bayern spielten meisterlich.

Shaqiri, der zunächst den leicht angeschlagenen Ribery ersetzte, eröffnete die Gala mit einem Flachschuss aus 20 Metern. Danach taten die Bayern zunächst nur das Nötigste, doch das reichte, weil Hamburg, das auf den gelbgesperrten Marcell Jansen verzichten musste, viel zu ängstlich agierte und nie ins Spiel kam.

Rotation geht voll auf



Als die Bayern wieder anzogen, stand es gleich 2:0: Nach einer kurz ausgeführten Ecke von Arjen Robben befand sich die Abwehr des HSV im Tiefschlaf. Shaqiri flankte, Schweinsteiger köpfte aus vier Metern ein. Weitere hochkarätige Chancen folgten, ehe Pizarro mit seinem 15. Tor gegen Hamburg (in 21 Spielen) nach Verlängerung von Javi Martinez für die Vorentscheidung sorgte. Dann legte er beim Doppelpass mit Robben das 4:0 per Hacke auf - ein Traumtor.

Nach seinem Abstauber zum 5:0 übertraf sich Pizarro beim 6:0 noch einmal selbst, als er Robbens Flanke mit der Hacke ins Netz drückte. Auch Robbens 7:0, ein Heber nach Pizarros Pass, ließ die Herzen der Bosse lachen. "Natürlich war es wichtig, noch einmal zusätzliches Selbstvertraien zu tanken, wir haben ja zeitweise wie aus dem Lehrbuch Fußball gespielt", sagte Heynckes nach der Partie.

Dabei hatte Heynckes mit Blick auf das Spiel gegen Juventus rotieren lassen. David Alaba, der im Abschlusstraining einen Schlag abbekommen hatte, fehlte ganz. Der angeschlagene Mario Gomez saß auf der Tribüne, Mario Mandzukic wie Ribery und Thomas Müller auf der Bank. Ribery und Müller kamen (64.) für Shaqiri und Robben, die neben Pizarro überragten.

Der Peruaner wollte seine Leistung aber nicht überbewerten und sich auch im Kampf um einen Stammplatz nicht verbal in Stellung bringen. "Wir haben mit Mario Gomez, Mario Mandzukic und mir drei gute Stürmer. Wichtig ist, dass wir für die Mannschaft spielen und erfolgreich sind."