Der Jubel kennt keine Grenzen: Zvjezdan Misimovic bringt die "Wölfe" bereits in der sechsten Minute auf die Siegerstraße
Der Jubel kennt keine Grenzen: Zvjezdan Misimovic bringt die "Wölfe" bereits in der sechsten Minute auf die Siegerstraße

"Wölfe" schnappen sich die Meisterschale

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Der VfL Wolfsburg hat zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Der Bundesliga-Tabellenführer ließ am 34. und letzten Spieltag nichts mehr anbrennen, fuhr mit einem 5:1 (3:1)-Erfolg im Nordderby gegen Werder Bremen im 17. Heimspiel den 16. Sieg ein und krönte damit seine außerordentlich erfolgreiche Saison.

Nach dem Schlusspfiff präsentierte Mannschaftskapitän Josue den Zuschauern in der seit Monaten ausverkauften Volkswagen Arena glückstrahlend die Meisterschale, anschließend machte sich die Mannschaft des scheidenden Trainers Felix Magath in einem Autokorso auf dem Weg ins Wolfsburger Rathaus, um dort mit den Fans weiter zu feiern.

Magath: "Verdient Deutscher Meister!"

"Ich wusste, dass wir gut sind. Wir haben die ganze Saison starke Leistungen gebracht, und ich denke, dass wir verdient Meister geworden sind", sagte Magath: "Der Abschied fällt schwer, ist doch klar."

Es sei "wunderbar" gewesen, wie die Mannschaft in der Endphase der Saison gespielt habe, so Magath: "Die Situation war nicht einfach, wir standen vor allem nach der deftigen Niederlage in Stuttgart stark unter Druck. Die Mannschaft hat aber wieder gezeigt, auch unter Druck ein gutes Spiel machen zu können. Wir haben zwar nicht die beste Mannschaft, aber am besten gespielt und sind verdient Deutscher Meister geworden."

Start nach Maß

Auf dem Spielfeld hatten die Platzherren schon in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse gesorgt. Bereits in der sechsten Minute gelang Zvjezdan Misimovic nach einem Ballverlust von Petri Pasanen die schnelle Wolfsburger Führung. Grafite in der 15. Minute mit seinem 27. Saisontor sowie ein Eigentor des Österreichers Sebastian Prödl in der 26. Minute erhöhten den Vorsprung der Niedersachsen.

Dem Bremer Diego gelang in der 31. Minute nur eine Ergebnisverbesserung, ehe Grafite in der 56. Minute per Kopfball den alten Abstand wieder herstellte und alles klar machte. Dzeko (74.) erzielte das 5:1. Damit ist das Duo Grafite/Dzeko mit insgesamt 54 Toren das erfolgreichste Stürmerpaar der Bundesliga-Geschichte.

Drei Tage nach dem verlorenen Endspiel im UEFA-Cup in Istanbul gegen Schachtjor Donezk (1:2 nach Verlängerung) waren die Hanseaten für den neuen Titelträger ein dankbarer Gegner. Die Gäste wirkten müde und hatten besonders vor dem Seitenwechsel große Probleme, dem variablen Tempospiel der Niedersachsen Paroli zu bieten. Wie schon in Istanbul machte sich beim Team von Coach Thomas Schaaf das Fehlen des verletzten Nationalverteidigers Per Mertesacker (Bänderrriss) unangenehm bemerkbar.

"Wölfe" präsentieren sich meisterlich

Dagegen präsentierten sich die in Bestbesetzung angetretenen Platzherren spielerisch und taktisch wie aus einem Guss, auch wenn sie in der zweiten Halbzeit verständlicherweise das letzte Risiko scheuten. Immer wieder rollte die La-Ola-Welle durch die Arena, und die Anhänger der Wolfsburger feierten schon lange vor dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer aus Herne den großen Triumph.

Die erste Deutsche Meisterschaft für einen niedersächsischen Club seit 42 Jahren hatte auch Prominenz nach Wolfsburg gelockt. Auf der Ehrentribüne verfolgten unter anderem Ministerpräsident Christian Wulff und Bundestrainer Joachim Löw die mit Spannung erwartete Begegnung.

Nachdem der VfL zu Beginn der zweiten Halbzeit des Spiels ein bisschen schleifen ließ, sprang Magath erregt von der Trainerbank auf, delegierte seine Mannen nach vorne und nahm erst wieder Platz, als Grafite der vierte Treffer gelungen war. Für die Bremer war die Niederlage in Wolfsburg eine misslungene Generalprobe für das Endspiel um den DFB-Pokal am Pfingstsamstag im Berliner Olympiastadion gegen Bayer Leverkusen.

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