Zvjezdan Misimovic (r.) im Bodenduell mit Stuttgarts Georg Niedermeier. Thomas Hitzlsperger (l.) und Timo Gebhart lauern auf den Ball
Zvjezdan Misimovic (r.) im Bodenduell mit Stuttgarts Georg Niedermeier. Thomas Hitzlsperger (l.) und Timo Gebhart lauern auf den Ball

Gomez zieht "Wölfen" den Zahn

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Ein überragender Mario Gomez hat mit seinem ersten "Viererpack" den Titelträumen des VfL einen herben Dämpfer versetzt und Stuttgart wieder zurück ins Titelrennen geschossen.

Der 23 Jahre alte Angreifer erzielte beim 4:1 (2:1)-Sieg der Schwaben gegen den Tabellenführer seine Saisontore Nummer 20 bis 23 und brachte den VfB damit bis auf zwei Punkte an Wolfsburg heran. Die "Wölfe" bleiben zwar an der Spitze, müssen aber nun mehr denn je um den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte bangen.

Spitzenspiel erfüllt Erwartungen

In einem packenden und phasenweise hochklassigen Spitzenspiel zwischen den beiden besten Mannschaften der Bundesliga-Rückrunde brachte Gomez den VfB per Doppelschlag früh in Führung (1. und 20. ). Edin Dzeko verkürzte mit seinem 20. Treffer noch vor der Pause (36.) - doch erneut Gomez machte mit seinem dritten Tor alles klar (63.) und legte in der 77. Minute sogar noch einen drauf.

In der Mercedes-Benz Arena legte Stuttgart einen Blitzstart hin. Bereits nach 30 Sekunden fand Rechtsverteidiger Christian Träsch mit einer Flanke aus dem Halbfeld Gomez, der völlig unbedrängt einköpfte. Obwohl Magath bei der ersten von vier "Meisterprüfungen" im Saison-Endspurt zum siebten Mal mit der selben Startelf begann, wirkte der VfB besser eingespielt, wacher und williger. Das hätte sich nur 120 Sekunden nach der Führung fast ausgezahlt, doch Gomez scheiterte freistehend an VfL-Keeper Diego Benaglio.

Defensive Schwächung ist keine

Dass Stuttgart auf seine etatmäßige Innenverteidigung mit dem verletzten Serdar Tasci und dem Gelb-gesperrten Matthieu Delpierre verzichten musste, machte sich nicht bemerkbar. Stattdessen drängte der VfB auf das zweite Tor, das Gomez nach Vorarbeit von Kapitän Thomas Hitzlsperger und einem überlegten Querpass von Cacau schoss.

Wolfsburg blieb dagegen bis auf eine Direktabnahme von Edin Dzeko, bei der Jens Lehmann auf dem Posten war, ungefährlich - bis Lehmann den Ball vor die Füße von Dzeko fallen ließ, der aus fünf Metern vollstreckte.

Cacau und zwei Mal Hitzlsperger hatten danach noch weitere Chancen. Wolfsburg musste aber auch ohne drittes Gegentor einen weiteren Tiefschlag hinnehmen: Mittelfeld-Regisseur Zvjezdan Misimovic und Sascha Riether mussten verletzt raus. Nach der Pause war die Partie ausgeglichener, die erste Chance hatte aber wieder der VfB durch den emsigen Cacau, der aber über das Tor schoss.

Der VfL wird besser, der VfB trifft

Wolfsburg kam nun stärker auf - auch, weil Stuttgart dem Gast mehr Raum bot. Der eingewechselte Cristian Zaccardo verpasste nach einem Schuss von Marcel Schäfer, den Lehmann nur abklatschen konnte, den Ausgleich aus einem Meter. Wenig später schoss der Italiener nur knapp über das Tor.

Stuttgart spielte seine gelegentlichen Konter zunächst zu schlampig zu Ende - bis Sami Khedira Gomez freispielte und der sich aus VfB-Sicht zum Helden des Tages machte. Die Krönung folgte wenig später per Kopf nach einer Flanke von Martin Lanig. Kurz vor Schluss traf Ciprian Marica zudem noch den Querbalken.

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