Lukas Podolski war sehr bemüht, konnte sich aber nicht in die Torschützenliste eintragen
Lukas Podolski war sehr bemüht, konnte sich aber nicht in die Torschützenliste eintragen

Wolfsburg verdirbt Podolskis Comeback

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Beim heiß ersehnten Bundesliga-Comeback des "verlorenen Sohnes" Lukas Podolski nach 1190 Tagen hat der 1. FC Köln gegen den Deutschen Meister eine bittere Niederlage einstecken müssen. Die Rheinländer verloren nach einer 1:0-Führung noch mit 1:3 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg.

Die Niedersachsen gewannen damit auch das dritte Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Armin Veh, haben nun 16 der 18 letzten Bundesliga-Partien gewonnen und verteidigten mit der Optimalausbeute von sechs Punkten die Tabellenführung erfolgreich. Die Kölner haben nach zwei Spielen indes noch keinen Zähler auf dem Konto.

Ehrete bringt Köln in Front

Dabei hatte der Franzose Fabrice Ehret den FC in einem mitreißenden Spiel in der 49. Minute in Führung gebracht. Der erste Saisontreffer von Edin Dzeko (73.) und ein höchst unglückliches Eigentor vom Pierre Wome (74.) mit dem Hinterkopf drehte das Spiel aber innerhalb von wenigen Sekunden für den VfL. Den dritten Treffer der "Wölfe" erzielte Neuzugang Obafemi Martins (86.) bei seinem Bundesliga-Debüt.

Die Kölner haben bereits in 39 Tagen die Chance zur Wiedergutmachung: Dann treffen beide Teams in der zweiten Runde des DFB-Pokals erneut in Köln aufeinander.

"Köln hat 20 Minuten lang richtig viel Gas gegeben. Aber mir war klar, dass sie das nicht 90 Minuten lang spielen können. Wenn 'Poldi' das 2:0 gemacht hätte, hätten wir das Spiel verloren", bilanzierte Wolfsburgs Trainer Armin Veh.

Kölner Tollhaus bei "Poldis" Rückkehr

Die Zuschauer sahen ein spannendes und begeisterndes Bundesligaspiel und verwandelten das RheinEnergieStadion, ohnehin schon euphorisiert durch die Heimkehr von Nationalspieler Podolski, in ein Tollhaus. Dabei musste "Poldi" auf die Unterstützung seines vorgesehenen Sturmpartners Milivoje Novakovic zunächst verzichten. Der seit Mai verletzte Kapitän war unter der Woche beim Länderspiel mit der slowenischen Nationalmannschaft und wurde erst kurz vor Schluss eingewechselt.

Doch auch ohne den Torjäger begannen die Gastgeber sehr stark und nutzten die Freiräume, die ihnen die Wolfsburger in den ersten Minuten gewährten, durch ihr druckvolles Spiel gut aus.

Gute Chancen für die Hausherren

Sebastian Freis (4.) verzog nach einem ersten Madlung-Fehler jedoch knapp, Ehret traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Nach einer Viertelstunde gewannen die Gäste an Sicherheit, zogen nun ihr gefürchtetes Offensivspiel auf und kamen zu einigen großen Gelegenheiten. Die größte vergab Torschützenkönig Grafite, der sieben Meter vor dem Tor freistehend in den Boden trat.

Köln rettete sich nun mit Mühe und Not in die Pause, nutzte diese zum Durchatmen und ging vier Minuten nach dem Wechsel in Führung. Ehret nutzte einen erneuten Fehler Madlungs und ließ VfL-Keeper Diego Benaglio keine Chance.

"Wölfe" drehen auf

Danach drehte Wolfsburg aber endgültig auf: Coach Armin Veh verhalf Neuzugang Obafemi Martins zum Bundesliga-Debüt, agierte fortan mit drei Spitzen und wurde durch Dzekos erstes Saisontor und das Missgeschick Womes belohnt. Martins machte dann den Sack zu.

Podolski war sehr agil, vergab aber eine große Chance zur 2:0-Führung und haderte hinterher: "Nach der 1:0-Führung haben wir zu sehr auf das 2:0 gedrängt und sind in die Wolfsburger Konter reingelaufen. Wir dürfen das Spiel nach dem 1:0 nicht aus der Hand geben, sondern müssen selbst Konter fahren. Am Ende ist es ungerecht."

Sein Trainer konzentrierte sich auf die positiven Aspekte des Spiels. "Das war eine Steigerung im Vergleich zum ersten Spiel in Dortmund. Aber man hat gesehen, dass Wolfsburg eine eingespielte Mannschaft hat. Das ist bei uns noch nicht der Fall, da einige Spieler später gekommen sind. Wir brauchen noch ein bisschen Zeit. Nach dem 1:1 waren wir nicht mehr konzentriert genug", urteilte Soldo.