Voller Einsatz: Christoph Dabrowski (r.) und Werder-Youngster Philipp Bargfrede schenken sich nichts
Voller Einsatz: Christoph Dabrowski (r.) und Werder-Youngster Philipp Bargfrede schenken sich nichts

Die "grün-weiße" Serie geht weiter!

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Rückschlag weggesteckt, Spiel gedreht, Serie gewahrt: DFB-Pokalsieger Werder Bremen ist weiter nicht zu stoppen und hat seine Titel-Ambitionen in der Bundesliga eindrucksvoll untermauert.

Trotz des schnellen Gegentores von Stanislav Sestak nach 39 Sekunden besiegte die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf Kellerkind VfL Bochum 4:1 (2:1) und verbesserte sich nach dem 15. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage auf den dritten Tabellenplatz.

Allofs: "Müssen nicht tiefstapeln"

"Wir haben das Selbstvertrauen, so ein Spiel zu drehen. Wir müssen nicht tiefstapeln. Wir gehören zu den sieben, acht Mannschaften, die ganz oben mitspielen", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs.

Der Rückstand auf das Spitzenduo Bayer Leverkusen und Hamburger SV beträgt nur noch einen Zähler. Die bisher einzige Pleite Werders datiert vom ersten Spieltag beim 2:3 gegen Eintracht Frankfurt.

Das schnellste Saisontor durch Sestak schüttelten die Bremer locker ab. Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw drehten die Gäste durch Aaron Hunt (9.) und Nationalspieler Marko Marin (32.), der sein erstes Tor für Bremen erzielte, den Spieß um. Der eingewechselte Tim Borowski setzte noch einen drauf (76.), Nationalspieler Mesut Özil sorgte für den Endstand (90.+1).

Trainer-Entscheidung beim VfL rückt näher

Für Bochums Interimstrainer Frank Heinemann könnte es hingegen das fünfte und auch letzte Pflichtspiel als Verantwortlicher an der Seitenlinie gewesen sein. Die Westfalen holten unter seiner Regie in der Liga aus vier Begegnungen vier Punkte und rutschten mit acht Zählern auf den vorletzten Platz ab.

"Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber wir werden sie fällen. Dienstag oder Mittwoch vor dem Training werden wir Klarheit haben", sagte das für die Finanzen zuständige VfL-Vorstandsmitglied Ansgar Schwenken. Dabei deutet sich an, dass ein neuer Trainer vorgestellt und Heinemann nicht auf den Chefsessel rücken wird.

"Wir sind natürlich traurig. Aber wenn wir weiter so einen Einsatz zeigen, dann werden wir auch die notwendigen Punkte holen", meinte VfL-Schlussmann Philipp Heerwagen.

Wiese verpasst Rekord

Jogi Löw hatte sich das richtige Spiel ausgesucht. Denn kaum hatten alle Zuschauer Platz genommen, lag der Ball durch Sestak im Tor. Der Slowake traf nach einem Steilpass von Shinji Ono und machte auch einen möglichen Klub-Rekord für Bremens Keeper Tim Wiese zunichte. Der Nationaltorhüter war zum Anpfiff 619 Minuten ohne Gegentor, die Vereinsbestmarke hält damit weiter Oliver Reck (641).

Und die Westfalen hätten das Bremer Durcheinander in der Anfangsphase fast zu einem weiteren Tor genutzt. Mittelfeldspieler Mimoun Azaouagh hatte Pech mit einem 16-m-Schuss an den Pfosten (3.), wenig später landete eine Ecke von Danny Fuchs an der Latte des Bremer Tores (7.). Doch mit der ersten Chance machte der Favorit das 1:1. Eine Ecke von Nationalspieler Mesut Özil brachte Claudio Pizarro Richtung Tor, den Ball drückte Hunt über die Linie.

Werder individuell überlegen

In der Folge bekamen die Bremer das Spiel besser in Griff. Die individuelle Klasse der Gästespieler wurde immer deutlicher. Marin bediente nach einem energischen Antritt Hunt, der Heerwagen ausspielte, und zurück auf Marin legte. Der frühere Gladbacher schoss sofort, traf aber zunächst nur VfL-Kapitän Marcel Maltritz und mit dem Nachschuss dann zur Bremer Führung.

Im zweiten Durchgang kontrollierten die Gäste über weite Strecken das Geschehen. Borowski traf nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Torsten Frings. Der VfL kämpfte mit Leidenschaft, aber klare Szenen blieben Mangelware. Ein Tor von Diego Klimowicz wurde zurecht wegen Abseits nicht gegeben.