Stefan Kießling (l.) war von Pirmin Schwegler kaum zu stoppen - der Torjäger traf zum achten Mal in dieser Saison
Stefan Kießling (l.) war von Pirmin Schwegler kaum zu stoppen - der Torjäger traf zum achten Mal in dieser Saison

Souveräner Sieg dank Blitzstart

xwhatsappmailcopy-link

Mit einer Gala-Vorstellung hat Bayer Leverkusen die Tabellenführung gefestigt und das Duell gegen Ex-Trainer Michael Skibbe klar für sich entschieden: Obwohl Chefcoach Jupp Heynckes fünf Stammspieler ersetzen musste, fertigte die "Werkself" Eintracht Frankfurt mit 4:0 (3:0) ab und zeigte vor allem in der ersten Hälfte phantastischen Offensiv-Fußball.

Stefan Kießling (2.) mit Saisontor Nummer acht, Stefan Reinartz (6.) und Toni Kroos (11.) schraubten das Ergebnis mit dem Blitzstart auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte Lars Bender vier Minuten nach seiner Einwechslung in der 86. Minute. Die Rheinländer bleiben damit weiterhin ungeschlagen und konnten nach zuletzt drei Unentschieden in Serie wieder einen "Dreier" einfahren.

Heynckes sieht "exzellente erste Hälfte"

"Die Mannschaft lernt relativ schnell. Auf Schalke haben wir einen komfortablen Vorsprung verspielt. Heute hat die Mannschaft nach einer exzellenten ersten Hälfte nach der Pause sehr clever gespielt", zeigte sich Bayer-Coach Jupp Heynckes sehr zufrieden.

Sein Gegenüber Skibbe sah grundsätzliche Probleme bei seinem Team: "Wir sind in den ersten 15 Minuten überrollt worden. Wir hatten Angst vor der eigenen Courage. Abgesehen von Pirmin Schwegler habe ich zu wenig von meiner Mannschaft gesehen. Wir müssen uns bei Eintracht Frankfurt in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren völlig anders aufstellen, um in der Bundesliga konkurrenzfähig zu bleiben."

Bayer siegt auch ohne Adler

Für die Gastgeber war es der erste Heimsieg gegen die Hessen seit dem 28. Januar 2006. Dass Heynckes außer Mittelfeldmotor Simon Rolfes auch Nationaltorhüter Rene Adler (Augenentzündung) sowie die schon länger fehlenden Renato Augusto, Michal Kadlec und Patrick Helmes ersetzten musste, merkte man kaum.

Der Spitzenreiter ließ Ball und Gegner laufen. Die Eintracht, die ebenfalls vier Stammspieler ersetzen musste, fand dagegen keine Bindung zum Spiel. Vor allem der Ausfall der Abwehrspieler Chris (Rückenblessur) und Patrick Ochs (Rippenbruch) sowie Torwart Oka Nikolov (Knie-Prellung) konnte nicht kompensiert werden.

Kießling schockt die Eintracht

Für Adler feierte der 19-jährige Fabian Giefer sein Bundesliga-Debüt im Tor, erstmals zum Einsatz bei den Frankfurtern kam auch der Ex-Schalker Ralf Fährmann. Und der erlebte eine bitteren Einstand im Gehäuse der Hessen.

Bereits nach 72 Sekunden bezwang ihn Nationalspieler Kießling, der mit seinem achten Saisontreffer in Abstaubermanier das 1:0 erzielte.

Damit entfachte der Angreifer einen Sturmlauf der Rheinländer. Beim Treffer zum 0:2 machte Fährmann nicht den besten Eindruck. Symptomatisch war zudem das 3:0. Kroos war aus 17 Metern in den Torwinkel erfolgreich, wobei Maik Franz die unfreiwillige Vorarbeit leistete und dem 19-Jährigen den Ball auflegte.

Spycher klärt in höchster Not

In der 22. Minute musste Christoph Spycher nach einem Kopfball von Sami Hyypiä auf der Linie klären, sonst hätte es schon zur Halbzeit 4:0 gestanden.

Auch im zweiten Durchgang sprühten die Leverkusener nur so vor Spielfreude. Die Frankfurter wirkten dagegen wie paralysiert. Erst in der 20. Minute prüfte Alexander Meier Debütant Giefer mit einem Schuss aus der Drehung.

Schon in der 22. Minute wechselte Eintracht-Trainer Michael Skibbe, der bis Mai 2008 zweieinhalb Jahre bei Bayer tätig war, Caio aus und brachte Ümit Korkmaz, um das Offensivspiel seiner Mannschaft zu beleben. Doch auch diese Maßnahme brachte keinen Erfolg.