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Eljero Elia (Nummer 11) köpft kurz vor der Halbzeit das 2:1 für den HSV
Eljero Elia (Nummer 11) köpft kurz vor der Halbzeit das 2:1 für den HSV

Hamburg kassiert späten Ausgleich

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Ungeschickt, unaufmerksam, fahrlässig: Der Hamburger SV hat durch das 2:2 (1:2) im Nordderby bei Hannover 96 durch das späte Gegentor von Jiri Stajner erneut wertvolle Punkte auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen verloren und ist nunmehr seit vier Spielen in der Bundesliga ohne Erfolgserlebnis.

"Von den Punkten her kriselt es ein wenig. Wir müssen in der letzten Viertelstunde auch mal Bälle halten und Ruhe reinbekommen. Aber das ist offenbar leichter gesagt als getan", sagte Nationalspieler und Torschütze Marcell Jansen. Der Rückstand des HSV auf Bayer wuchs auf drei Punkte an.

Stajner als Spielverderber

Der Tscheche Stajner verdarb den Hanseaten mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 88. Minute noch den Tag. Trainer Bruno Labbadia wurde von Schiedsrichter Jochen Drees (Mainz) auf die Tribüne geschickt, weil er sich über das Foulspiel des eingewechselten Tomas Rincon an Stajner aufregte.

"Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass sein Elfmeterpfiff eine Angstentscheidung war. Umso ärgerlicher war, dass wir nicht belohnt, sondern unfair behandelt wurden", sagte Labbadia. Damit hat der HSV in den letzten drei Spielen bei Schalke 04 (3:3), gegen Borussia Mönchengladbach (2:3) und in Hannover durch Gegentore in den letzten Minuten sieben Punkte liegenlassen.

"Müssen uns auch an die eigene Nase fassen"

In Hannovers erstmals in dieser Saison ausverkaufter AWD-Arena hatte Jansen die Gäste vier Tage nach seinem 24. Geburtstag in Führung gebracht und sein erstes Saisontor erzielt (15.). Durch den vierten Bundesligatreffer von Didier Ya Konan (26.) gelang Hannover der Ausgleich, bevor Eljero Elia noch vor der Pause Hamburgs 2:1 markierte (44.). Der Niederländer hatte das Tor von Jansen vorbereitet.

"Wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen. Trotz guter Chancen haben wir nicht den Sack zugemacht", sagte Labbadia. Jansen meinte zudem nach Ansicht der Zeitlupe der Elfmeterszene: "Man muss dem Schiedsrichter Recht geben. Der Arm geht raus."

"Das hatte Pokalcharakter"

Hannovers Coach Andreas Bergmann, dessen Team nun drei Spiele ohne Niederlage ist, hatte offenbar gar nicht mehr an den Punktgewinn geglaubt: "Es war kurios. Gerade in den letzten 20 Minuten war es ein Auf und Ab, ein Hin und Her. Das hatte Pokalcharakter. Dass wir noch den Ausgleich geschafft haben, war ein bisschen glücklich. Auch ich hätte den Elfmeter eher nicht gegeben."

Beide Mannschaften bemühten sich, in der Anfangsphase nach vorn zu spielen. HSV-Trainer Bruno Labbadia hatte seinen Angriff gegenüber dem 0:0 unter der Woche gegen Schottlands Vizemeister Celtic Glasgow komplett neu besetzt. Marcus Berg und Jonathan Pitroipa blieben zunächst auf der Bank, neben dem in die Spitze beorderten Offensivallrounder Elia erhielt Tunay Torun eine Bewährungschance.

Ein Standard bringt den Ausgleich

Während Hamburgs Nachwuchshoffnung im ersten Durchgang nicht viel gelang und in der 33. Minute eine Großchance nicht nutzte, erwies sich Elia einmal mehr als belebendstes Angriffselement der Gäste. In der 15. Minute profilierte sich Elia dann als glänzender Vorlagengeber.

Nach schönem Doppelpass mit dem 22-Jährigen schob Jansen den Ball zur Gäste-Führung ins Tor. Hannover war bis dahin trotz streckenweise gefälligem Passspiel nicht viel in der Offensive gelungen. So benötigten die Platzherren für den Ausgleich auch eine Standardsituation. Im Anschluss an eine Ecke köpfte Ya Konan den Ball ins Netz.

Die Hamburger kamen schwungvoller aus der Kabine

Kurz nach seinem Treffer musste der Ivorer dann aber verletzt ausgewechselt werden und vergrößerte die Personalsorgen bei Hannover weiter. Der ebenfalls von Verletzungen arg geplagte HSV spielte derweil auch nach dem 1:1 weiter nach vorn und kam durch Elias dritten Saisontreffer zur erneuten Führung. Nach einer Freistoß-Flanke von Trochowski gab der Angreifer dem Ball per Kopf die entscheidende Richtungsänderung.

Auch zum zweiten Spielabschnitt kamen die Hamburger schwungvoller aus der Kabine und hätten durch Torun früh erhöhen können. Der Stürmer traf nach schöner Einzelleistung aber nur den Pfosten des 96-Tores (53.). Hannover hielt weiterhin dagegen und versuchte, den HSV unter Druck zu setzen.