Kölns Maniche (l.) gegen Berlins Pechvogel: Raffael traf zwei Mal nur Aluminium
Kölns Maniche (l.) gegen Berlins Pechvogel: Raffael traf zwei Mal nur Aluminium

"Die Spieler sind fassungslos"

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Keine Wende für Hertha BSC: Einen Tag vor dem 20. Jahrestag des Mauerfalls verpasste der Hauptstadt-Club den Befreiungsschlag in der Bundesliga und bleibt Tabellenletzter.

Die Spieler schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine, Trainer Friedhelm Funkel richtete seine Mannschaft aber auch nach dem elften Ligaspiel ohne Sieg sofort wieder auf. "Wir haben über 90 Minuten das Spiel bestimmt. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, außer dass wir das Tor nicht getroffen haben", meinte Funkel.

Novakovic mit dem Tor des Tages

Nach der 0:1 (0:0)-Niederlage von Hertha BSC in der Bundesliga im richtungsweisenden Keller-Duell gegen den 1. FC Köln. Allerdings musste auch der Coach des Tabellenschlusslichts einräumen: "Diese Niederlage tut weh. Die Spieler sind fassungslos."

Mit nur vier Punkten aus zwölf Spielen bleiben die Berliner mit Abstand Schlusslicht. Das Tor des Tages erzielte Milivoje Novakovic in der 79. Minute nach einer Freistoß-Flanke von Lukas Podolski.

Harmlose Kölner

Drei Tage nach dem 3:2-Auswärtserfolg in der Europa League beim SC Heerenveen knüpfte Hertha wieder an die schwachen Auftritte der Vorwochen an und enttäuschte vor allem im Angriff. Die lange Zeit harmlosen Kölner, die bis zum Tor so gut wie keine Offensivaktionen zeigten, verschafften sich durch den zweiten Auswärtssieg der Saison mit zwölf Punkten etwas Luft im Tabellenkeller.

Beiden Teams war die Bedeutung der Begegnung anzumerken. Hertha-Kapitän Arne Friedrich hatte das Duell der Krisen-Klubs im Vorfeld sogar als "Endspiel" bezeichnet. Der Druck schien die beiden offensivschwächsten Mannschaften der Liga aber zu lähmen. Im Spiel "Not gegen Elend" fehlte beiden das notwendige Selbstvertrauen, es reihte sich Fehlpass an Fehlpass.

Wenige Chancen

Chancen blieben somit Mangelware. Das Geschehen spielte sich vorwiegend zwischen den Strafräumen ab. Bei den Gästen konnte Nationalspieler Podolski, der wieder im Sturmzentrum neben Kapitän Novakovic spielte, bis zu seinem Freistoß vor dem Führungstreffer kaum Akzente setzen und enttäuschte erneut.

Der Gastgeber tat sich trotz offensiver Aufstellung in der Spieleröffnung schwer. Pech hatte der Klub, als der Brasilianer Raffael in der besten Szene der ersten Halbzeit innerhalb weniger Sekunden zweimal nur den Pfosten traf.

Hertha erhöht den Druck

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Hertha noch einmal den Druck und brachte die unsicheren Kölner zunehmend in Bedrängnis. Allerdings fehlte wie in den Wochen zuvor der Zug zum Tor. Die Stürmer Artur Wichniarek und Waleri Domowtschiski, die gegen Heerenveen noch dreimal trafen, hingen oft in der Luft.

Hertha-Trainer Friedhelm Funkel musste auf den verletzten Pal Dardai verzichten, der am Freitag am Knöchel operiert wurde und für mindestens vier Wochen ausfällt. Mittelfeldspieler Gojko Kacar saß wegen Rückenproblemen zunächst nur auf der Bank. Bei den Gästen fehlte der gelbgesperrte Routinier Petit. Für den Portugiesen rückte Kevin Pezzoni in die Startelf.