Haris Seferovic nutzt das Mißverständnis zwischen Ginter und Weidenfeller und schiebt lässig zum 2:0 ein
Haris Seferovic nutzt das Mißverständnis zwischen Ginter und Weidenfeller und schiebt lässig zum 2:0 ein

Dortmund scheitert an Frankfurt und sich selbst

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Frankfurt - Der achtmalige deutsche Meister Borussia Dortmund ist erstmals seit der Saison 1985/86 zu einem so späten Zeitpunkt Tabellenletzter. Der BVB verlor am 13. Spieltag bei Eintracht Frankfurt mit 0:2 (0:1). Top-Torjäger Alexander Meier (5.) und Haris Seferovic (78.) nach einem schlimmen Missverständnis zwischen den Weltmeistern Matthias Ginter und Roman Weidenfeller sorgten für den Frankfurter Sieg.

Eintracht Frankfurt führt früh

Die Dortmunder, die gegen keinen anderen Bundesligisten öfter gewonnen haben (39 Erfolge), holten damit nur einen Sieg aus den zurückliegenden zehn Punktspielen. In der Fremde konnte der Vizemeister seit drei Monaten keinen Dreier mehr einfahren. Zudem kassierte der BVB die erste Niederlage gegen die Eintracht nach fünf Partien.

"Wir hatten eine kurze Schwächephase, aber insgesamt war es ein hochverdienter Sieg", sagte Eintracht-Manager Bruno Hübner bei Sky: "Ich bin einfach nur zufrieden, dass wir jetzt 18 Punkte haben. Ein paar wollen wir bis zur Winterpause aber noch holen."

Doppelchance weckt Dortmund auf

Die 51.500 Zuschauer in der ausverkauften Frankfurter Arena mussten nicht lange auf die Führung der Gastgeber warten. Alexander Meier nutzte den Aussetzer der zu weit aufgerückten Dortmunder Innenverteidiger Ginter und Neven Subotic zum seinem achten Saisontor.

Kurz darauf vergab Henrich Mkhitaryan zwar die Chance zum Ausgleich (7.), dennoch waren die Dortmunder durch den Rückstand stark verunsichert. Im Spiel nach vorne ging zunächst wenig, in der Defensive offenbarten die Gäste immer wieder große Schwächen. Der sichtbar unzufriedene Trainer Jürgen Klopp tigerte unentwegt an der Seitenlinie auf und ab.

Die Anweisungen Klopps halfen nichts. Die Dortmunder, bei denen Marco Reus, Mats Hummels, Sokratis, Ciro Immobile und Jakub Blaszczykowski fehlten, standen neben sich. Die Gastgeber, die auf Kevin Trapp, Constant Djakpa, Carlos Zambrano, Jan Rosenthal und Nelson Valdez verzichten mussten, waren dem zweiten Treffer nahe.

Dortmund erhöht in der 2. Halbzeit den Druck

Erst in der 24. Minuten tauchte der BVB wieder gefährlich vor dem Frankfurter Tor auf - dann aber gleich mit einer Doppelchance. Zunächst scheiterte Pierre-Emerick Aubameyang an Eintracht-Torwart Felix Wiedwald, dann traf Kevin Großkreutz den Pfosten.

Nach dieser Szene übernahmen die Westfalen das Kommando. Der Ausgleich wollte den Dortmundern, bei denen der angeschlagene Außenverteidiger Lukasz Piszczek durch Stürmer Adrian Ramos ersetzt wurde (38.), vor der Pause aber nicht gelingen. Auf der anderen Seite hatte auch die Eintracht noch die ein oder andere gute Möglichkeit.

Nur wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel hätte Marc Stendera die Führung der Hessen fast ausgebaut, sein Schuss wurde gerade noch abgeblockt. Nur drei Minuten später vergab Meier die nächste Frankfurter Großchance (49.). Auf der Gegenseite scheiterte Ramos an Wiedwald (51.).

Liveticker mit Aufstellungen und Statistiken

Danach erhöhte der BVB den Druck, die Eintracht konnte sich kaum noch befreien. Der Treffer für die Dortmunder schien nur eine Frage der Zeit. Die größte Chance hatten aber die Gastgeber. Erneut war es Meier, der per Kopf vergab (66.).

BVB-Coach Jürgen Klopp versuchte in der 74. Minute mit einem Doppelwechsel den Bann zu brechen. Ilkay Gündogan und Milos Jojic sollten für die Wende sorgen, doch dann köpfte Ginter den Ball am herauseilenden Weidenfeller vorbei. Haris Seferovic schob ihn in aller Seelenruhe ein.

Unter dem Strich bleibt stehen, dass der BVB viele gute Ansätze zeigt, aber nicht in der Lage ist, den Ball im Tor unterzubringen. Sehr großer Aufwand wurde nicht belohnt. Mal spielt der BVB zu kompliziert, mal haben die Dortmunder Pech. Was auffällt, ist dass sehr viel durch das Zentrum gespielt wird, wo die Eintracht aber die wenigste Mühe hat, die Angriffe zu bremsen.

SID

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