Timo Gebhart (l.) im Zweikampf mit Dormtunds Kevin Großkreutz
Timo Gebhart (l.) im Zweikampf mit Dormtunds Kevin Großkreutz

Stuttgart beendet Dortmunds Serie

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Als die beeindruckende Siegesserie gerissen war, reagierte Jürgen Klopp gelassen. "Eine Niederlage fühlt sich immer gleich an und tut immer gleich weh. Ansonsten hat das aber keine Auswirkungen", sagte der Trainer von Borussia Dortmund nach dem 1:4 (0:1) beim VfB Stuttgart.

Während die Schwaben ihre Serie auf vier Siege ausbauten, kassierte der BVB nach zuvor sechs Erfolgen die erste Niederlage seit über vier Monaten.

"Wollen zuhause wieder eine Macht werden"

Klopp hielt sich mit Kritik an seiner Mannschaft, die in der Schlussphase einbrach, aber zurück. "Man hat gesehen, dass wir nur dann erfolgreich sein können, wenn wir von Anfang an die ganze Kraft auf den Platz bringen", sagte er.

Der VfB ist unter dem neuen Trainer Christian Gross noch unbesiegt und wirkt keineswegs wie ein Team, das um den Klassenerhalt bangen muss. "Wir haben heute von Anfang an gezeigt, dass wir der Herr im Hause sind", sagte Kapitän Sami Khedira: "Wir wollen zuhause wieder eine Macht werden."

Dortmund nutzt "das Momentum" nicht

Mit einem imponierenden Endspurt hatte sich der VfB verdient durchgesetzt und auf den 10. Tabellenplatz verbessert. Nachdem es nach 76 Minuten noch 1:1 gestanden hatte, trafen Zdravko Kuzmanovic (77.), Ciprian Marica (86.), der in der 48. Minute einen Foulelfmeter an die Latte geschossen hatte, und Christian Träsch (89.) in der Schlussphase.

Für die Borussia war es dagegen nach sechs Siegen im Kampf um die Europapokalplätze ein Rückschlag. Das Eigentor von Felipe Santana in der 14. Minute leitete die erste Niederlage des Teams von Trainer Jürgen Klopp seit über vier Monaten ein. Zuletzt hatte Dortmund, für das Lucas Barrios traf (55.), am 26. September 2009 gegen Schalke 04 verloren (0:1) und war

"Das war heute ein gebrauchter Tag", sagte Abwehrspieler Patrick Owomoyela: "Wir hatten nach dem Elfmeter das Momentum auf unserer Seite, machen den Ausgleich und dann sowas. Das darf nicht passieren."

Hitzlsperger zu Lazio

Der VfB hatte kurz vor der Partie Nationalspieler Thomas Hitzlsperger zu Lazio Rom transferiert. In einer flotten und intensiven Anfangsphase erwischten die Stuttgarter den besseren Start. Nachdem der für den verletzten Sven Bender in die Mannschaft gerückte Santana nach elf Sekunden einen Schuss von Marica gerade noch abblocken konnte, wurde der Brasilianer beim Führungstor der Schwaben zum Pechvogel. Nach einer Hereingabe von Cristian Molinaro beförderte Santana den Ball, bedrängt von Pogrebnyak, über die eigene Linie.

Nur drei Minuten später verpasste der Russe eine Hereingabe von Marica. Dortmund zeigte sich jedoch nicht geschockt und kam danach besser ins Spiel. Patrick Owomoyela (20.), Nelson Valdez (24. ) und Kevin Großkreutz (45.) verfehlten jedoch knapp das Ziel.

Bereits in der achten Minute hatte Neven Subotic von einem Zusammenprall zwischen VfB-Keeper Jens Lehmann, der seine Sperre von drei Spielen abgesessen hat, und Georg Niedermeier profitiert. Der BVB-Verteidiger schob den Ball aber knapp am Tor vorbei.

Marica im dritten Anlauf

Nach dem Wechsel versäumte es der VfB durch den vergebenen Strafstoß von Marica, früh für eine Vorentscheidung zu sorgen. Nur wenig später wurde dies prompt bestraft, als Barrios zuschlug.

Allerdings hatte der VfB nach einem angeblichen Foul an Pogrebnyak kurz zuvor vergeblich auf einen Pfiff von Schiedsrichter Peter Gagelmann gewartet und war deshalb nur äußerst halbherzig zu Werke gegangen. Großkreutz als Vorbereiter und Barrios bedankten sich.

In der Folgezeit boten beide Teams viel Kampf. Spielerische Momente blieben Mangelware. So führte ein Freistoß zum 2:1 für Stuttgart. Vorausgegangen war ein Foul von Marcel Schmelzer an Pogrebnyak. Erst danach ergaben sich noch Chancen für die Stuttgarter, die den BVB am Ende klar beherrschten. Pech hatte Serdar Tasci in der 80. Minute mit einem Kopfball an die Latte.