Edu (l.) stand gegen Dortmund erstmals in Schalkes Startelf
Edu (l.) stand gegen Dortmund erstmals in Schalkes Startelf

Schalke gewinnt das Revierderby

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Ivan Rakitic hat Schalke 04 mit einem Traumtor den Sieg im 135. Revier-Derby gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund beschert und die "Königsblauen" auf Kurs Champions League gehalten.

Der Mittelfeldspieler erzielte am Freitagabend in der 83. Minute das entscheidende Tor zum 2:1 (0:0) der Mannschaft von Trainer Felix Magath, die zum Auftakt des 24. Spieltages den Rückstand zum Spitzenduo Bayern Leverkusen und Bayern München auf einen Punkt verkürzte.

Rückkehrer Kehl: "Offener Schlagabtausch"

Nuri Sahin brachte den BVB in einem hektischen Derby mit einem Foulelfmeter in der 47. Minute in Führung, bevor U21-Europameister Benedikt Höwedes (66.) für den Ausgleich sorgte. Der Treffer von Sahin war der erste Gegentreffer der Gastgeber in der heimischen Arena seit 632 Minuten und sechs Spielen in Folge ohne Gegentor. Für Dortmund bedeutete die Niederlage ein Rückschlag im Kampf um die Plätze für die Europa League.

"Wir hätten die Passivität der Schalker in der ersten Halbzeit besser nutzen müssen. Es war ein offenener Schlagabtausch in der zweiten Hälfte. Die Schalker waren am Ende die Glücklicheren. In dem Derby ist immer Brisanz, aber blöd, dass wir heute wieder den Kürzeren gezogen haben", sagte Sebastian Kehl, der mit seinem ersten Saisoneinsatz das Comeback nach neunmonatiger Pause gegeben hat.

Edu in der Startformation

Vor den Fans aus beiden Lagern, die ihre Mannschaften mit ohrenbetäubenden Sprechchören anfeuerten, setzte Schalke auf die offensive Variante. Coach Magath nominierte mit dem Brasilianer Edu einen weiteren Stürmer für die Startelf. Doch die Begegnung fand zunächst vorwiegend zwischen den beiden Strafräumen statt. Beide Teams versuchten, schon in der Anfangsphase eine Dominanz im Mittelfeld zu erobern.

In einem intensiven Schlagabtausch boten sich den Dortmundern, die mit schnellem Spiel in die Spitze versuchten, die Defensive der Schalker zu überraschen, die erste Möglichkeit. Doch der in der 14. Minute völlig freistehende Kevin Großkreutz vertändelte den Ball. Die erste Chance hatten die Schalker in der 26. Minute mit einem Distanzschuss von Marcelo Bordon. Der Brasilianer hatte jedoch Pech, als Mohamed Zidan seinen Kopfball nach einem Eckball auf der Linie klärte.

Wenig "Feinkost" in der ersten Hälfte

Das bis zur Halbzeit hektische Duell lebte von seinen kämpferischen Elementen, flüssige Kombinationen blieben Mangelware, so dass BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zur Halbzeit treffend feststellte: "Das ist keine fußballerische Feinkost, eher ein Abnutzungskampf."

Nach dem Wechsel versuchte Dortmund weiterhin mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Gerade zwei Minuten waren gespielt, als Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) nach einem Foul des Schalkers Rakitic an Dortmunds Nelson Valdez auf den Elfmeterpunkt zeigte, und Sahin Schalkes Torhüter Manuel Neuer mit seinem Foulelfmeter keine Chance ließ. Doch die Freude der Dortmunder Fans währte nur 19 Minuten, ehe Höwedes mit einem Kopfball aus nur acht Metern zum 1:1 erfolgreich war.

Mit frischem Rückenwind blies Schalke zur Schlussoffensive und sorgte für einige Turbulenzen im Dortmunder Strafraum. Doch mit viel Geschick und dem Glück des Tüchtigen überstand der BVB diese Phase schadlos und hatte sogar das 2:1 auf dem Fuß. Doch Valdez präsentierte sich neun Minuten vor dem Abpfiff freistehend allzu unentschlossen. Dann traf Rakitic mit einem Schuss aus 18 Metern.


Virtuelles Derby: BVB gewinnt, aber alle sind Sieger