Mit zehn Saisontoren ist Edin Dzeko (r.) der Top-Torjäger des VfL Wolfsburg
Mit zehn Saisontoren ist Edin Dzeko (r.) der Top-Torjäger des VfL Wolfsburg

Derby-Sieg für die "Wölfe"!

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Alles gegeben und doch wieder alles verloren: Trotz einer Leistungssteigerung kommt Hannover 96 im Kampf um den Klassenerhalt nicht von der Stelle.

Nach dem unglücklichen 0:1 (0:0) im Niedersachen-Derby gegen den VfL Wolfsburg und der neunten Niederlage in Folge war die Enttäuschung groß bei 96.

Slomka: Können in der Bundesliga mithalten

Einzig die beste Leistung im Jahr 2010 diente als Mutmacher für den Abstiegskampf in den letzten zehn Spielen. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, das gibt ein bisschen Hoffnung. Das ist auch ein Beweis, dass wir mit aller Macht darum kämpfen, die Klasse zu halten", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke.

Doch die Bilanz alarmiert: Seit zwölf Spielen warten die Niedersachsen auf einen Sieg, im Jahr 2010 gab es noch nicht einmal einen Punkt. Auch der neue Trainer Mirko Slomka schaffte noch nicht die Wende.

Slomka, der dritte 96-Trainer in der laufenden Saison, wollte aber niemand verantwortlich machen. "Der Trainer hat doch alles getan. Man kann ihm keinen Vorwurf machen", sagte Kapitän Arnold Bruggink. Slomka verbreitete indes Zuversicht: "Die Enttäuschung in der Mannschaft ist jetzt natürlich groß, aber sie hat gemerkt, dass sie in der Bundesliga mithalten kann."

Gänsehaut-Athmosphäre in Hannover

Bis zur 78. Minute durften die Hannoveraner vom Ende der Krise träumen, ehe der Treffer von Zvjezdan Misimovic (78.) die Gastgeber mitten ins Herz traf. 96 liegt jetzt mit 17 Punkten hinter dem 1. FC Nürnberg (18) auf dem 17. Tabellenplatz. Der deutsche Meister aus Wolfsburg kletterte durch den dritten Pflichtspielsieg in einer Woche zumindest auf Platz elf.

Dabei hatte man in Hannover nochmal alle Kräfte mobilisiert. "Der Traum vom Klassenerhalt ist noch nicht vorbei" und "Kampf bis auf die Knochen" hatten die treuesten 96-Anhänger auf Spruchbändern in der Nordkurve geschrieben. Das Team lief schon vor der Partie zu seinen Anhängern und forderte sie zu rückhaltloser Unterstützung auf.

Jede Grätsche und jedes gewonnene Kopfball-Duell wurde in der ersten Hälfte von den 96-Fans bejubelt. "Das war schon Gänsehaut pur", sagte 96-Keeper Florian Fromlowitz.

Erster Fehler entscheidet

Die Gastgeber begannen die Partie auch mutig und entschlossen und versuchten, den deutschen Meister von Beginn an unter Druck zu setzen. Sie kämpften um jeden Ball schon im Mittelfeld. Wolfsburg agierte wieder aus einer sicheren Defensive heraus und suchte sein Heil überwiegend mit langen Bällen auf Edin Dzeko und Grafite.

Nach dem Wechsel tat der VfL etwas mehr für die Offensive und traf auch in der 55. Minute ins Tor. Grafite stand nach Vorarbeit von Dzeko allerdings im Abseits.

Da auch Hannover mit großem Elan weiterhin seine Chance suchte, nahm die Spannung immer mehr zu. Fans und Spieler ahnten, dass der erste schwere Fehler die Partie entscheiden konnte. Und so kam es dann auch.