Der Rumäne Ciprian Marica (l.) spielt seit 2007 beim VfB Stuttgart
Der Rumäne Ciprian Marica (l.) spielt seit 2007 beim VfB Stuttgart

Matchwinner Marica lässt VfB träumen

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Der VfB Stuttgart hat das Debakel von Barcelona weggesteckt und dank Doppel-Torschütze Ciprian Marica seine zarten Europacup-Träume am Leben erhalten. Drei Tage nach dem blamablen 0:4 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League bei Barca bezwang die Mannschaft von Trainer Christian Gross den Abstiegskandidaten Hannover 96 mit 2:0 (1:0) und rückte zumindest vorübergehend etwas näher an Rang 5 heran.

Für 96 war der durchweg enttäuschende Auftritt dagegen nach zuletzt zwei Siegen ein böser Rückschlag im Abstiegskampf.

Marica schnürt "Doppelpack"

Matchwinner in einer guten Stuttgarter Mannschaft war Marica, der die Begegnung mit seinen Saisontreffern Nummer vier und fünf (36./54.) entschied. Gross erwies sich damit erneut als cleverer Stratege, hatte er den rumänischen Nationalspieler doch etwas überraschend anstelle von Cacau in die Startelf berufen.

In der Mercedes-Benz Arena zeigte sich der VfB gut erholt vom K.o. im Europapokal. Gross hatte das Spiel zuvor zum "Charaktertest" ausgerufen - und seine Elf war willens, diesen Test zu bestehen und die kleine Chance auf die Rückkehr auf die europäische Fußball-Bühne wahrzunehmen.

Der reiferen Spielanlage der Schwaben hatte 96 lange nur wenige Konter entgegenzusetzen, die jedoch allesamt im Nirgendwo vor dem Stuttgarter Tor versandeten.

VfB lässt Chancen liegen

Der VfB musste sich vorwerfen lassen, aus seiner Überlegenheit zu wenig Kapital zu schlagen. Ein Kopfball Maricas verfehlte ebenso sein Ziel wie zwei Versuche von Georg Niedermeier. Der Verteidiger vertrat den angeschlagenen Serdar Tasci, für den kranken Christian Träsch spielte Timo Gebhart im rechten Mittelfeld.

Es war jedoch die Personalie Marica, die den ersten Ertrag in Form der Führung brachte. Nach guter Vorarbeit von Alex Hleb, der sich auf der linken Seite durchgesetzt hatte und genau flankte, köpfte Marica aus fünf Metern ein - vorbei an vier 96-Verteidigern, die tatenlos Spalier standen.

Marica hatte drei Minuten später noch eine Riesengelegenheit, als er den Ball freistehend aus nicht einmal einem Meter Torentfernung an die Latte köpfte.

96 ohne Durchschlagskraft

96 hatte vor dem Seitenwechsel nur eine Gelegenheit, als sich Didier Ya Konan aus spitzem Winkel selbst anschoss und das leere Tor verfehlte.

Trainer Mirko Slomka, der die Kreativität der verletzten Stuttgarter Leihgabe Elson schmerzlich vermisste, reagierte nach der Pause und brachte mit Steven Cherundolo und Hanno Balitsch frische Kräfte - doch der VfB behielt die Oberhand.

Erneut Marica sorgte dann für die Vorentscheidung. Nach einem katastrophalen Querpass des 96-Verteidigers Christian Schulz vor dem eigenen Sechzehner nahm er den Ball auf, stürmte aufs Tor zu - und schloss eiskalt ab.

Celozzi verletzt

Der Ausfall von Verteidiger Stefano Celozzi, der sich eine Oberschenkelverletzung zuzog und einige Tage ausfällt, bremste Stuttgart auch nicht mehr.

96 verlor wenig später im angeschlagenen Arouna Kone den Top-Stürmer, Mike Hanke kam für ihn.