Hinten stabil, vorne treffsicher: Arne Friedrich (r.) und Co. lassen Edin Dzeko und den "Wölfen" keine Chance
Hinten stabil, vorne treffsicher: Arne Friedrich (r.) und Co. lassen Edin Dzeko und den "Wölfen" keine Chance

Berlin meldet sich dank Gekas-Gala zurück

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Dank einer Gala-Vorstellung von Theofanis Gekas hat sich Tabellenschlusslicht Hertha BSC eindrucksvoll im Abstiegskampf der Bundesliga zurückgemeldet. Der frühere Torschützenkönig avancierte beim 5:1 (3:1)-Triumph beim Deutschen Meister VfL Wolfsburg mit einem "Dreierpack" zum Matchwinner.

Damit verkürzte die Hertha den Rückstand auf den Relegationsplatz auf fünf Punkte. Für den zuletzt stark in die Kritik geratenen Friedhelm Funkel war es im 20. Spiel als Hertha-Trainer erst der dritte Sieg.

Nur kurz Hoffnung durch Grafite

In der Volkswagen Arena sorgten zwei Mal Gekas (6. und 26.) und Adrian Ramos (8.) früh für eine 3:0-Führung der Berliner. Die Wolfsburger, deren jüngste Erfolgsserie mit vier Ligadreiern in Folge gerissen ist, kamen zwischenzeitlich durch den kurz zuvor eingewechselten Grafite heran (36.).

Doch Gekas (63.) und erneut Ramos (84.) sorgten in der zweiten Halbzeit für die endgültige Entscheidung und den höchsten Berliner Sieg seit dem 4. Dezember 2004 (6:0 gegen Borussia Mönchengladbach).

Hertha wie aufgedreht

Funkel hatte sich durch den Einsatz des Brasilianers Raffael sowie des Angriffs-Duos Gekas/Ramos für eine offensive Startelf entschieden und wurde umgehend für seinen Mut belohnt. Auf Hereingabe von Raffael erzielte Gekas das 1:0. Die VfL-Abwehr bedrängte den Griechen beim Abschluss aber kaum und zeigte sich wie so oft im ersten Durchgang viel zu unentschlossen.

Die in der Anfangsphase fast wie aufgedreht agierende Hertha ließ den Niedersachsen keine Zeit, den frühen Schock zu verarbeiten und legte nach. Diese Mal nutzte Ramos die Schwächen der erneut indisponiert wirkenden Wolfsburger Innenverteidigung, die geschlossen unter einem weiten Schlag des Hertha-Keepers Jaroslaw Drobny hindurchsprang, eiskalt aus und erzielte nur 120 Sekunden nach dem Berliner Führungstreffer das 2:0.

Außenpfosten rettet für den VfL

Die Platzherren, die weiter auf ihren verletzten Stammkeeper Diego Benaglio verzichten mussten, hatten dem Doppelschlag der Hertha zunächst kaum zwingende Chancen entgegenzusetzen. Nach den kräftezehrenden 120 Europapokal-Minuten am Donnerstag gegen Rubin Kasan hatte Trainer Lorenz-Günther Köstner seine Startelf auf zwei Positionen verändert. Für Ashkan Dejagah und Peter Pekarik begannen Obafemi Martins und Makoto Hasebe. Entscheidende Impulse konnte das Duo jedoch nicht setzen.

Stattdessen drehten die Berliner weiter auf und kamen durch Gekas' zweiten Treffer zum 3:0. Auch hier wirkte der VfL in seinem Abwehrverhalten nicht gerade engagiert. Das durchaus mögliche vierte Herha-Tor verhinderte bei einem Schuss von Cicero dann der Außenpfosten des Wolfsburger Gehäuses (31.).

Cicero hätte weiter erhöhen können

In der Folgezeit wurden die Platzherren dann allerdings zumindest im Spiel nach vorn etwas druckvoller. Auch Köstner reagierte und brachte den nach Adduktorenproblemen wieder genesenen Grafite für Abwehrspieler Jan Simunek. Nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung traf der Brasilianer auf Pass von Edin Dzeko zum 1:3.

Nach der Pause bemühten sich die Wolfsburger zunächst, das Kommando zu übernehmen. Aufgrund von Unkonzentriertheiten im Passspiel brachte der VfL die Gäste jedoch nur selten wirklich in Bedrängnis. Zumal sich die Hertha trotz ihrer prekären Tabellensituation nicht aus der Ruhe bringen ließ und gut dagegenhielt.

So hätte Cicero mit einem Fernschuss weiter erhöhen können, verfehlte aber das Tor der Niedersachsen (55.). Gekas machte es acht Minuten später besser und komplettierte seinen "Dreierpack".