Last-Minute-Sieg für 96

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Hannover - Mike Hanke hat Hannover 96 mit einem Tor in der Nachspielzeit im Nordderby gegen den Hamburger SV zum Erfolg verholfen. Der Angreifer erzielte in der Nachspielzeit (90.+1) 20 Minuten nach seiner Einwechslung den 3:2 (1:1)-Siegtreffer für die Niedersachsen, die sich in der Tabelle zunächst auf den vierten Rang verbesserten.

Der HSV dümpelt nach dem vierten Auswärtsspiel ohne Sieg nacheinander im Niemandsland der Tabelle.

Fehlpass sorgt für 96-Führung

In der ausverkauften AWD-Arena prägten zwei erst 18 Jahre alte HSV-Talente das Geschehen maßgeblich. Zunächst ermöglichte Innenverteidiger Muhamed Besic mit einem Fehler die 96-Führung durch Lars Stindl (31.), dann drehte Supertalent Son Heung-Min mit seinen beiden Treffern (40. und 54.) das Spiel zwischenzeitlich zu Gunsten der Gäste. Christian Schulz gelang jedoch schnell das 2:2 (59.), bevor Hanke per Kopf zuschlug.

In einer temporeichen Anfangsphase wirkten beide Teams in ihren Offensivaktionen oft zu hektisch und ungenau. Zwingende Chancen sprangen somit zunächst nicht heraus. Den Hamburgern gelang es aber zumindest, ihre großen Personalprobleme zu kaschieren. HSV-Trainer Veh standen insgesamt neun Profis verletzungsbedingt nicht zur Verfügung; bei sieben der Ausfälle handelte es sich um Defensivspezialisten.

Startelf-Debüt für Besic

So kam Besic zu seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga. Dem Bosnier war zwar insgesamt kaum Nervosität anzumerken, sein erster Fauxpas wurde dann aber umgehend beim 0:1 bestraft. Stindl, für den es das erste Tor der Spielzeit war, hatte zuvor noch die bis dahin beste Chance Hannovers vergeben (12.).

Die Hamburger, bei denen die wiedergenesenen Ruud van Nistelrooy und Eljero Elia zu Spielbeginn noch auf der Bank blieben, hielten in den ersten 35 Minuten allein mit einer guten Möglichkeit von Mladen Petric dagegen. Der Kroate suchte aus halblinker Position den Abschluss, verfehlte das Tor der Gastgeber allerdings (19.).

"Doppelpack" von Son

Kurz vor Ende des ersten Durchgangs kam dann der große Auftritt des Jonathan Pitroipa. Der Afrikaner umkurvte die 96-Hintermannschaft, in der die geperrten Steven Cherundolo und Karim Haggui fehlten, wie Fahnenstangen und passte in die Mitte. Dort drückte Son den Ball über die Linie. Der HSV verpasste es jedoch auch in der 13. Partie der Spielzeit, erstmals mit einer Führung in die Halbzeit zu gehen.

Nach dem Seitenwechsel war es eine erneute Co-Produktion des Gespanns Pitroipa/Son, die für das zwischenzeitliche 2:1 der Hamburger sorgte. Dieses Mal zirkelte der Flügelspieler den Ball genau auf den Kopf des kleinen Asiaten, und Son gelang nahezu unbedrängt sein zweiter Treffer.

Pitroipa belohnt sich nicht

Hannover nutzte die nun hitzige Atmosphäre zu seinem Vorteil. Schulz gelangte in der für einen Moment unorganisierten Hamburger Defensive an den Ball und erzielte den Ausgleich.

In der 73. Minute hätte dann Pitroipa seine Leistung krönen können, verfehlte das 96-Tor aber nach schöner Einzelleistung. Sieben Minuten später traf Son nur den Außenpfosten.