"Wölfe" bissig, aber erfolglos

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Freiburg - Der VfL Wolfsburg kann seine sportliche Talfahrt auch unter dem neuen Trainer Pierre Littbarski nicht bremsen. Der Meister von 2009 unterlag am 23. Spieltag der Bundesliga trotz einer Führung 1:2 (1:1) beim SC Freiburg und kassierte damit die vierte Pleite in Folge.

Der kurz zuvor eingewechselte Stefan Reisinger (43.) und Top-Torjäger Papiss Cisse (69.) trafen gegen die Niedersachsen, die in ihrer Erstliga-Historie noch nie in Freiburg gewinnen konnten. Neuzugang Patrick Helmes (28.) hatte den Treffer der Wolfsburger erzielt, die nur eine ihrer zurückliegenden 13 Partien gewannen.

"Wölfe" starten besser

Die Zuschauer sahen in den ersten Minuten ein kampfbetontes Spiel, in dem sich die Gäste eine Feldüberlegenheit erarbeiten konnten. Die Wolfsburger, bei denen der brasilianische Spielmacher Diego nach seiner Suspendierung für das vorangegangene Spiel gegen den Hamburger SV (0:1) wieder von Beginn an auflief, konnten sich aber zunächst keine nennenswerten Chancen rausspielen.

Obwohl der Mannschaft Littbarskis, der Alexander Madlung und Thomas Kahlenberg unter der Woche aus dem Kader gestrichen hatte, die Durchschlagskraft in der Offensive fehlte, gingen die Wolfsburger engagiert zu Werke.

Den Gästen war das Fehlen des Schweizer Nationaltorhüters Diego Benaglio (Rückenprobleme), des gesperrten Innenverteidigers Simon Kjaer sowie des brasilianischen Torjägers Grafite (Oberschenkelzerrung) nicht anzumerken.

Reisinger kommt und trifft

Dagegen unterliefen den unkonzentriert wirkenden Freiburgern, die ohne Stammtorwart Simon Pouplin, Yacine Abdessadki, Pavel Krmas, Jonathan Jäger, Julian Schuster, Daniel Williams und Tommy Bechmann auskommen mussten, ungewohnt viele Fehler im Spielaufbau.

Dem VfL gelang es trotz guter Chancen zunächst nicht, diese Fehler zu bestrafen. Helmes (21.), der Brasilianer Cicero (22.) und der Türke Tuncay (27.) vergaben die besten Möglichkeiten in dieser Phase. Kurz darauf machte es der frühere Leverkusener Helmes besser und erzielte mit seinem ersten Tor für die "Wölfe" die verdiente Führung für die Gäste.

Auch im Anschluss blieben die Wolfsburger das bessere Team. SC-Trainer Robin Dutt war über die schwache Vorstellung seiner Schützlinge derart erbost, dass er bereits in der 41. Minute Stürmer Reisinger für Jan Rosenthal einwechselte. Wenige Sekunden später war der Angreifer zur Stelle und erzielte sein viertes Saisontor. Nach dem Treffer diskutierten die Spieler, die Trainer und das Unparteiischen-Gespann um Schiedsrichter Robert Hartmann (Krugzell) heftig über die Rechtmäßigkeit des Tores. Die Wolfsburger wollten vor dem Treffer ein Handspiel erkannt haben.

Cicero ans Alu

Die Freiburger nahmen den Schwung des Tores mit in den zweiten Abschnitt und bestimmten die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel. VfL-Ersatztorwart Marwin Hitz verhinderte gegen Johannes Flum (58.) sowie Reisinger (59.) den möglichen Rückstand. Zehn Minuten später ließ sich Cisse nach Vorarbeit Reisingers die Chance zu seinem 16. Saisontor nicht nehmen.

Die Wolfsburger reagierten mit wütenden Angriffen auf den Rückstand. SC-Torwart Oliver Baumann reagierte mehrfach glänzend und verhinderte den möglichen Ausgleich. Cicero traf zudem noch den Pfosten für die Gäste.