Oehrl verdirbt Rehhagel das Bundesliga-Comeback

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Augsburg - Ein "Doppelpack" von Torsten Oehrl hat Altmeister Otto Rehhagel das Trainercomeback in der Bundesliga verdorben. 4165 Tage nach seinem letzten Spiel als verantwortlicher Bundesliga-Coach verlor "König Otto" mit Hertha BSC beim FC Augsburg mit 0:3 (0:0).

Nach einem nur phasenweise spielerisch verbesserten Auftritt rutscht die "Alte Dame" immer tiefer in den Abstiegssumpf und steht nun sogar hinter dem Mitaufsteiger. Hertha kassierte die siebte Niederlage in Folge, während der FCA mit seinem ersten Sieg in der Rückrunde die Abstiegsränge verließ.

Oehrl mit Doppelschlag

Oehrl, der für den formschwachen Sascha Mölders in die Sturmmitte gerückt war, sorgte binnen zwei Minuten für den dritten Heimerfolg der Schwaben. In der 61. Minute verwandelte er ein Zuspiel von Ja-Cheol Koo aus fünf Metern zum 1:0, in der 63. Minute ließ Oehrl Hertha-Torhüter Thomas Kraft mit einem präzisen Flachschuss keine Abwehrchance. Das 3:0 erzielte Marcel Ndjeng (90.+2).

Hertha hatte zunächst schwungvoll und ohne Scheu nach vorne gespielt. Die Berliner hatten 25 Minuten lang klare Vorteile, agierten gefällig und präsentieren sich aggressiv in den Zweikämpfen. Danach wurde Augsburg stärker und drückte die Hauptstädter vermehrt in die Defensive.

In der 10. Minute wären die nun seit zwölf Ligaspielen sieglosen Berliner beinahe früh in Führung gegangen. Der Brasilianer Raffael kam frei im Strafraum zum Abschluss, überwand auch FCA-Torhüter Simon Jentzsch, doch Paul Verhaegh klärte für den Aufsteiger auf der Linie.

Hertha nach der Pause offensiv

Die Hauptstädter beschränkten sich nach der Pause keineswegs auf die Defensive. Die einst von Otto Rehhagel ausgerufene Taktik der kontrollierten Offensive war offensichtlich ausgegeben worden.

Augsburg hatte kaum Möglichkeiten und kam eher zufällig durch Neuzugang Koo zur ersten Chance (25.). Levan Kobiaschwili hatte den Ball vertändelt, Koo aber scheiterte an Torhüter Thomas Kraft. Kurz darauf köpfte Oehrl für die nun aufkommende Elf von Jos Luhukay freistehend neben das Tor (26.).

Bastians trifft fast ins eigene Tor

Beleg für das noch zerbrechliche Selbstvertrauen der Berliner war in der 37. Minute ein Beinahe-Eigentor von Felix Bastians. Bis zur Halbzeit fand Hertha die spielerische Linie nicht wieder. Und auch danach hatte die Rehhagel-Elf dem unter Siegzwang stehenden FCA wenig entgegenzusetzen, der immer druckvoller und zielstrebiger agierte.

Der Trainer-Oldie hatte vor dem Spiel noch vergnüglich ins Publikum gewinkt, als er von einer riesigen Fotografenschar vor seiner Trainerbank empfangen wurde. Rehhagel hatte offensichtlich Spaß an der Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne. Nach den beiden Toren von Oehrl half aber auch die gute Laune nicht mehr.