Clemens lässt Köln jubeln

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Köln - Dem 1. FC Köln ist im Nachbarschaftsduell gegen Hertha BSC ein Befreiungsschlag gelungen. Als Tabellen-Vierzehnter gewannen die "Geißböcke" das Kellerduell gegen die Hauptstädter nach insgesamt drei Platzverweisen hochverdient mit 1:0 (1:0) und feierten den ersten Heimsieg in der Rückrunde.

Damit verschafften sich die Kölner etwas Luft im Tabellenkeller. Den Siegtreffer schoss das starke Eigengewächs Christian Clemens mit seinem fünften Saisontor (36.). In der hektischen Schlussphase sahen der erst acht Minuten zuvor eingewechselte Kölner Mato Jajalo (66./grobes Foulspiel) und Lukas Podolski (76./Tätlichkeit) Rot, der Berliner Levan Kobiashvili (76./unsportliches Verhalten) Gelb-Rot.

Köln mit gutem Start

Köln hatte auf Ammar Jemal (Muskelfaserriss) verzichten müssen, aber auf seine beiden etatmäßigen Stürmer zurückgreifen können: Milivoje Novakovic rückte nach seinen Hüftproblemen wieder ins Team, Lukas Podolski konnte trotz einer Magen-Darm-Grippe spielen. Bei Hertha hatte Rehhagel den von ihm als "Paradise" bezeichneten Fanol Perdedaj im Team gelassen, obwohl die etatmäßigen "Sechser" Andreas Ottl und Peter Niemeyer wieder einsatzbereit waren.

Die Statistik hatte alles andere als einen Fußball-Leckerbissen versprochen. Schließlich trafen im Kölner RheinEnergieStadion das drittschlechteste und schlechteste Rückrundenteam aufeinander, zudem war es das Duell der beiden Mannschaften mit den ligaweit wenigsten Torchancen. Doch zumindest der FC spielte engagiert und couragiert gegen diese Zahlen an.

Das Spiel der Kölner wirkte im ersten Durchgang strukturiert, das Mittelfeld wurde schnell und passsicher überbrückt. Doch der emsige Novakovic setzte zwei Kopfbälle aus kürzester Distanz (19./26.) über und neben das Tor und scheiterte nach einem tollen Zuspiel von Podolski völlig freistehend an Thomas Kraft im Hertha-Tor (40.). Besser machte es der ebenfalls kurz zuvor an Kraft gescheiterte Clemens, der den Ball nach kurzer Ablage von Miso Brecko unter die Latte donnerte.

"Nova" verpasst Vorentscheidung

Rehhagel war mit dem Auftreten seiner Mannschaft, deren beiden Chancen im ersten Durchgang von Roman Hubnik (31.) und Pierre-Michel Lasogga (41.) FC-Keeper Michael Rensing mit Glanzparaden vereitelte, offenbar absolut unzufrieden. Schon nach 25 Minuten schickte er sämtliche Ersatzspieler zum Warmlaufen, in der Pause brachte er mit Änis-Ben Hatira für Tunay Torun und Adrian Ramos für Lasogga dann auch zwei von ihnen.

Die Hertha nahm nun mehr am Spiel teil, den nächsten Treffer hatte aber erneut Novakovic auf dem Kopf. Doch auch diesmal scheiterte der Slowene an Kraft, der den Ball an den Pfosten lenkte (53.). Rehhagel, der die erste Halbzeit weitgehend ruhig auf der Bank verbracht hatte, sprang nun einige Male auf und beorderte seine immer noch zu zaghafte Mannschaft energisch nach vorne.

Doch der "Running Gag" des Spiels blieben Novakovic und seine Kopfbälle: Auch der in der 63. Minute aus sieben Metern flog am Tor vorbei. Nach der Roten Karte gegen Jajalo vergab Änis Ben-Hatira (89.) letztendlich die große Chance zum 1:1.