Dortmund ist in der ersten Hälfte haushoch überlegen. Marco Reus (r.) trifft gleich zweimal den Pfosten
Dortmund ist in der ersten Hälfte haushoch überlegen. Marco Reus (r.) trifft gleich zweimal den Pfosten

Kurioses Eigentor hilft starkem BVB aus der Krise

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Dortmund - Es ist vollbracht! Vizemeister Borussia Dortmund hat dank eines kuriosen Eigentores von Weltmeister Christoph Kramer aus über 40 Metern seine besorgniserregende Talfahrt in der Bundesliga gestoppt und die Abstiegszone verlassen. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp kam nach zuletzt fünf Liga-Niederlagen in Serie nach einem schlimmen Aussetzer des Nationalspielers (58.) ausgerechnet gegen Bayern-Jäger Borussia Mönchengladbach zu einem 1:0 (0:0)-Erfolg und verbesserte sich mit dem dritten Saisonsieg im elften Spiel auf Platz 15.

Pechvogel Kramer wollte den Ball aus großer Distanz zu seinem Torhüter Yann Sommer zurückspielen, schoss aber dermaßen hart, dass er den am Strafraum stehenden Schweizer überraschte und der Ball im Gladbacher Tor einschlug.

Erste Niederlage seit über sechs Monaten

Für die Gladbacher endete dadurch eine bemerkenswerte Serie. Nach dem Vereinsrekord von 18 Pflichtspielen ohne Niederlagen verließ das Team von Coach Lucien Favre den Platz erstmals seit einem halben Jahr wieder als Verlierer und liegt als Dritter nun schon sieben Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München.

Eine gute Nachricht gab es für Klopp vor der Begegnung. Torhüter Roman Weidenfeller und Marco Reus standen nach ihren Magen-Darm-Infekten zur Verfügung. Der Ex-Gladbacher Reus sorgte auch sofort für mächtig Wirbel. Nach nicht einmal zwei Minuten tanzte er Gegenspieler Julian Korb aus, verfehlte den Führungstreffer aber um Zentimeter. In der neunten Minute war es noch knapper. Nach schönem Rückpass von Henrikh Mkhitaryan lenkte Sommer den Schuss von Reus mit den Fingerspitzen gerade noch an den Pfosten.

Dortmunder Tempo extrem hoch

Die Anfangsphase vor 80.667 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park war bezeichnend. Dortmund ging aggressiv zur Sache, hielt das Tempo extrem hoch und ließ den zuletzt von allen Seiten gelobten Gegner überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.

Kramer und Havard Nordtveit leisteten sich im Spielaufbau zahlreiche Ballverluste, von den zuletzt bärenstarken Gladbacher Außenspieler Andre Hahn und Patrick Herrmann war in der ersten Halbzeit überhaupt nichts zu sehen.

Mangelhafte Chancenverwertung

Ganz anders die Gastgeber, die trotz des schlechten Tabellenstandes vom Publikum von Beginn an nach vorne getrieben wurden. Die Chancenverwertung des BVB war allerdings erneut mangelhaft. Lukasz Piszczek (30.) verzog ebenso freistehend wie Mchitarjan (37.). Sommer kratzte zudem einen Freistoß von Pierre-Emerick Aubameyang kurz vor der Pause aus dem Winkel. 15:0 Torschüsse und 65 Prozent gewonnene Zweikämpfe drückten die Überlegenheit des BVB in der ersten Halbzeit aus - der Ertrag blieb aber aus.

Nach dem Wechsel das gleiche Bild: Dortmund gönnte den Gästen keine Atempause und drückte weiter aufs Tempo. Das gefürchtete Konterspiel des Favre-Teams blieb schon in Ansätzen stecken. Allerdings mangelte es dem Dortmunder Offensivspiel nun etwas an Präzision. Die klaren Möglichkeiten wie vor der Pause gab es zunächst nicht - bis Kramer sein unfassbarer Aussetzer unterlief.

Eine Minute nach der Führung vergab Reus das 2:0. Ein Schuss des Nationalspielers prallte von der Unterkante der Latte ins Feld zurück. Gladbach verstärkte nach dem Rückstand seine Offensivbemühungen, blieb aber meist harmlos.

sid

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