Wolfsburg verlängert HSV-Talfahrt

xwhatsappmailcopy-link

Wolfsburg - Die Talfahrt des Hamburger SV geht weiter: Ausgerechnet Felix Magath versetzte mit dem VfL Wolfsburg beim 2:1 (0:0) seiner "alten Liebe" einen empfindlichen Schlag und brachte seinen früheren Verein in noch größere Abstiegsnöte.

Europa rückt näher

HSV-Torwart Jaroslav Drobny sah bei beiden Gegentreffern nicht gut aus. Der Bundesliga-"Dino" könnte nach der vierten Pleite in Folge erstmals seit dem 12. Spieltag wieder auf den Relegationsplatz rutschen.



Dagegen kommt Trainer Magath, der beim HSV als Spieler zehn Jahre aktiv war und 1983 den Europapokal der Landesmeister gewonnen hatte, mit dem VfL den Europokalplätzen immer näher. Nach nunmehr drei Siegen in Serie beträgt der Rückstand auf Platz 7 zumindest vorübergehend nur noch ein Punkt.

Mario Mandzukic hatte wenige Sekunden nach Wiederanpfiff das 1:0 (46.) erzielt, ehe der neu ins Team gekommene Marcus Berg fast im direkten Gegenzug für den HSV ausglich (47.). Marcel Schäfer schoss mit einem direkten Freistoß aus spitzem Winkel das 2:1 (75.).

"Ich glaube, dass wir kein Fußballfest erwarten konnten. Wir wollten mit voller Leidenschaft in das Spiel gehen und das haben wir gemacht. Aber wir bekommen dann wieder unnötige Gegentore. Dennoch hat man eine andere Hamburger Mannschaft gesehen als zuletzt", sagte Hamburgs Nationalspieler Dennis Aogo enttäuscht nach dem Abpfiff bei "Sky".

Fink stellt um



Nach einem zunächst ausgeglichenen Beginn in der mit 30.000 Zuschauern ausverkauften Volkswagen Arena erarbeiteten sich die Wolfsburger mit zunehmender Spieldauer Feldvorteile. Doch ein Schuss von Mario Mandzukic (2.) ans Außennetz blieb zunächst die einzige Torchance.

Die Gäste, bei denen Fink fast die halbe Mannschaft ausgetauscht hatte, fanden zunächst kein Mittel gegen die hoch verteidigenden Wolfsburger. Die Frischzellenkur mit fünf Veränderungen war den Gästen durchaus anzumerken - allerdings zu Beginn nicht in positivem Sinne. Gleich mehrfach standen die HSV-Angreifer im Abseits, die Abstimmung machte noch Probleme. Doch zumindest kämpferisch hielten die Gäste im Abstiegskampf dagegen.

Auch im weiteren Verlauf des Spiels gelangen keinem Team zwingende Offensivaktionen, Fouls und Nickligkeiten im Mittelfeld bestimmten die Begegnung. Wenn es einmal zumindest halbwegs gefährlich wurde, dann meist über die gute linke VfL-Seite.

Schäfer setzt den Schlusspunkt



Erst in der Schlussphase agierte der HSV etwas offensiver, die beste Möglichkeit hatte allerdings der Wolfsburger Innenverteidiger Felipe, der aus elf Metern volley neben das Tor schoss. Magath ließ nach zuletzt schwächeren Leistungen erstmals in dieser Saison Nationalspieler und VfL-Kapitän Christian Träsch auf der Bank, für ihn spielte nach seiner Gelbsperre Publikumsliebling Ashkan Dejagah.

Wenige Sekunden nach der Halbzeitpause überschlugen sich dann die Ereignisse. Innerhalb von nur zwei Minuten erzielte Mandzukic per Kopf erst das 1:0 für die Wolfsburger, ehe der neu ins Team gekommene Berg nur wenig später per Lupfer sein erstes Saisontor schoss und damit den Ausgleich erzielte.

Beide Teams arbeiteten danach auf einen weiteren Treffer hin, doch lediglich Mandzukic nach einer artistischen Vorarbeit von Patrick Helmes kam gefährlich zum Abschluss. Schäfer überraschte dann die Gäste mit seinem ins kurze Ecke geschossenen Freistoß.