Lauterns Florian Dick (M.) und seine Teamkollegen schöpfen angesichts der guten kämpferischen Leistung neue Hoffnung im Abstiegskampf
Lauterns Florian Dick (M.) und seine Teamkollegen schöpfen angesichts der guten kämpferischen Leistung neue Hoffnung im Abstiegskampf

Spiel verloren, Hoffnung gewonnen

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Kaiserslautern - "Es ist schon ein Wahnsinn, gegen eine solche konterstarke Mannschaft so früh 0:2 zurückzuliegen", konstatierte Lauterns Trainer Marco Kurz. Am Ende aber war der Sieg für die so souverän und glänzend in dieses Spiel gestarteten Gladbacher doch etwas glücklich und Kurz-Kollege Lucien Favre dann "froh, hier gewonnen zu haben".

Patrick Hermann (10.) und Juan Arango (15.) hatten Gladbach in Führung gebracht, aber nach Leon Jessens Anschlusstreffer wackelte der der Rheinländer in der Pfalz bedenklich. Der FCK kam mit einem unheimlichen Willen aus der Pause und entwickelte mit hohen Flanken und großem Einsatz einen Dauerdruck auf das Gladbacher Tor.

Spätestens nach dem 1:2 durch einen fulminaten Schuss in den Winkel von Lauterns Linksverteidiger Jessen stand auch das Pfälzer Publikum hinter seiner Mannschaft. Und hätte der nach langer Verletzungspause überraschend eingewechselte Dorge Kouemaha aus zwölf Metern in der 69. Minute nicht genau in die Arme von Borussen-Torwart Marc-Andre ter Stegen geschossen, sondern ins Tor - vielleicht hätte das Spiel noch eine Wende genommen.

Kurz lobt seine Mannschaft

Die Leistungssteigerung in Halbzeit zwei gibt Mut im Abstiegskampf. Rechtsverteidiger Florian Dick bemerkte: "Wir wollten uns nicht sagen lassen, dass wir nicht mutig sind." Immerhin gewann die Mannschaft von Kurz mit diesem couragierten Auftritt die Zuschauer zurück, die zuletzt gerade Mut im Spiel des FCK vermisst hatten. "Das war ein guter Anfang", meinte Dick, "so kann es weiter gehen. Bei uns gibt keiner auf." FCK-Trainer Marco Kurz lobte seine Mannschaft, weil sie sich nicht von dem frühen Rückstand hatte entmutigen lassen und sich wieder in das Spiel "reingebissen" habe.

"Leider stehen wir wieder mit leeren Händen da, aber wir wollen das Positive mitnehmen", analysierte Kurz. Dennoch bleiben auch diese Fakten: Der FCK hat nun zum zwölften Mal hintereinander nicht gewonnen, 16 Treffer in nun 22 Spielen sind einfach zu wenig. Relegationsrang 16 halten die Pfälzer derzeit nur, weil die Mannschaften hintendran auch nicht gewinnen. Auch das gehört zu diesem Abend, wie Christian Tiffert, der am Spieltag seinen 30. Geburtstag feierte, festhielt. Neben diesen negativen Fakten stehen aber auch die gefühlt guten Erlebnisse. Neuzugang Ariel Borysiuk spielte nach seiner Sperre aus seinem verpatzen Debüt gegen Köln erstmals 90 Minuten überzeugend durch.

Rheinland-Pfalz-Derby steht an

Und die Mannschaft nahm die Fans mit bei der am Ende erfolglosen Aufholjagd in der zweiten Halbzeit. Nach dem Schlusspfiff applaudierten die Anhänger den Verlierern. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl wollen die Lauterer in die nächsten Wochen mitnehmen. Trainer Marco Kurz schwor die Mannschaft mit deutlichen Worten ein: "Wir werden einen wahnsinnigen Atem und einen wahnsinnigen Glauben haben, um unser Ziel zu erreichen."

Diese Eigenschaften werden die Lauterer auch nächste Woche brauchen: Da kommt es zum Rheinland-Pfalz-Gipfel beim 1. FSV Mainz 05. "Das ist ein Derby, da ist viel Emotion drin, das kommt uns entgegen", glaubt Florian Dick.


Tobias Schächter