Spiderman, Handballer, Mathematiker
Köln - Die Bundesliga startete mit 37 Toren am 1. Spieltag furios in ihre 51. Saison. Nur zwei Mal in der Bundesliga-Geschichte begann eine Spielzeit mit mehr Treffern. Die Fans sahen ein spektakuläres Debüt des Dortmunder Spiderman, einen Aufsteiger im Torrausch und zwei kuriose Elfmeter im Eröffnungsspiel. bundesliga.de hat zusammengetragen, was die Liga am Wochenende bewegte.
Der Pechvogel des Spieltages war Hoffenheims Kevin Volland, der kurz vor der Pause zunächst auf artistische Art und Weise ein Tor erzielte, das keine Anerkennung fand, bevor ihm in der zweiten Halbzeit der Pfosten den möglichen Siegtreffer verwehrte. "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß", hätte Weltmeister und Fußball-Philosoph Andreas Brehme wahrscheinlich gesagt.
Als unglücklicher Handballer präsentierte sich Alvaro Dominguez, der bei der Gladbacher 1:3-Niederlage in München für eine Kuriosität sorgte. Innerhalb von zwei Minuten verursachte der spanische Innenverteidiger zwei Handelfmeter. Eine einmalige Sache in 50 Jahren Bundesliga? Keineswegs! Das gleiche Missgeschick unterlief dem Dortmunder Wolfgang Paul im Spiel gegen den HSV bereits 1966. Bayern-Kapitän Philipp Lahm war übrigens sehr angetan vom doppelten Geschenk der Borussia: "Wir versuchen jetzt immer, innerhalb von einer Minute zwei Elfmeter zu bekommen."
Dank Stimmungskanone Zlatko Junuzovic gewann Werder Bremen in Braunschweig nach zuvor 13 sieglosen Bundesliga-Partien mit 1:0. Zunächst kümmerten sich seine Teamkollegen und er aber um die Atmosphäre am anderen Ende des Stadions: "In der zweiten Halbzeit haben wir der Eintracht zu viel Platz gelassen und das Stadion wieder zum Kochen gebracht", beschrieb der Österreicher. Seine Gefühle beim Jubellauf in die Werder-Kurve schilderte er so: "Ich hätte zehn Stunden vor der Kurve schreien können."
Der Gekränkte des Bundesliga-Starts heißt Jürgen Klopp. Eine Kontaktbörse im Internet hatte ihre Userinnen befragt, mit welchem Trainer sie gerne eine Nacht verbringen würden. Klarer Sieger: Pep Guardiola. Dortmunds Klopp landete in der Rangliste auf dem 9. Platz. Sky-Reporter Stefan Hempel sprach ihn vor der Partie in Augsburg auf das Ranking an. "Grundsätzlich ist das vollkommen in Ordnung", war Klopp mit dem einstelligen Tabellenplatz zufrieden. "Das Einzige, was mich stört, ist, dass ich hinter Peter Neururer ins Ziel gekommen bin", gab er empört zu Protokoll. Unverständlicher Weise fand Peter Neururer in der Top 10 der Damen aber gar keine Berücksichtigung. Jürgen Klopp war auf einen Scherz seiner Mannschaft hereingefallen. Die entschädigte den Trainer mit einem Sieg beim FC Augsburg. Dessen Trainer Markus Weinzierl kann sich immerhin damit trösten, bei den weiblichen Fans gut anzukommen. Im Sex-Appeal-Ranking belegte er einen starken 3. Platz. Vor Klopp und auch vor Neururer.
Zusammengestellt von Florian Reinecke