Spannung unerwünscht

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München - Vor vier Monaten fehlte nicht viel zum großen Triumph, doch was dem FC Bayern München im vergangenen Mai gegen Inter Mailand misslang, soll zügig nachgeholt werden: Der Sieg im Endspiel der Champions League - entweder in acht Monaten in London, oder noch einmal zwölf Monate später, dann im eigenen Stadion.

"Ich wünsche uns, dass wir spätestens 2012 noch einmal im Finale stehen und es dann packen", hatte Club-Chef Karl-Heinz Rummenigge bereits am Tag nach dem 0:2 in Madrid 25.000 Anhängern auf dem Münchner Marienplatz zugerufen.

Die Bayern haben "Großes" vor

Nach nur vier Punkten aus drei Bundesliga-Spielen droht dem FC Bayern am Mittwoch gegen AS Rom (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) auch in dieser Saison ein holpriger Auftakt in die Gruppenphase. Und im vergangenen Jahr waren die Münchner kurz vor Weihnachten schon fast draußen aus dem Millionenspiel, Schützenhilfe von Girondins Bordeaux und ein 4:1 bei Juventus Turin am letzten Vorrundenspieltag brachten die Wende. "So eine spannende Gruppenphase wie letztes Jahr wollen wir vermeiden", sagt nun Thomas Müller.

Tatsächlich sind die Münchner vor dem Start in die europäische Eliteliga reichlich selbstbewusst. "Wir haben Großes vor in dieser Champions-League-Saison", sagt Philipp Lahm. Zwei Bundesliga-Spiele ohne Treffer wie zuletzt im September 2009 seien auch kein Grund zur Sorge, versichert er: "Ich sehe keine Probleme, warum wir nicht drei Punkte gegen Rom holen sollten." Bastian Schweinsteiger betont: "Wir sind Favorit in der Gruppe." Dort trifft der FC Bayern außerdem noch auf CFR Cluj aus Rumänien und den FC Basel aus der Schweiz.

Wieder in der Elite etablieren

Die Münchner sehen sich weiter als vor einem Jahr - und wollen dies die Konkurrenz auch spüren lassen. "Wir müssen zeigen, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben", sagt Lahm und fordert: "Wir müssen die Gruppe dominieren und vorneweg marschieren." Schließlich, ergänzt Schweinsteiger, wollen die Bayern "eine wichtige Rolle in Europa spielen." Und dazu seien sie auch in der Lage, versichert der Trainer. Noch zeige die WM Nachwirkungen, aber "wir sind eindeutig weiter, wir haben mehr Inhalt als letztes Jahr", sagt van Gaal.

Geht es nach Club-Chef Karl-Heinz Rummenigge, sollen sich die Münchner "da oben etablieren", sprich: Wieder jene Konstanz in der "Königsklasse" zeigen wie von 1999 bis 2001. Ein Mal wurde damals das Halbfinale erreicht, zwei Mal das Endspiel, und es gelang der bislang letzte Finaltriumph (2001). Der FC Bayern will auf Augenhöhe mit Clubs wie dem FC Barcelona, dem FC Chelsea, Manchester United oder Real Madrid bleiben - und Rummenigge denkt wohl auch an die UEFA-Prämien, die 2009/10 in die Kassen flossen.

Die Topfavoriten heißen Barcelona und Chelsea

Ganz oben sehen sich Mannschaft und Trainer Louis van Gaal allerdings noch nicht angekommen. "Topfavoriten sind andere", sagt Lahm und nennt an erster Stelle Barcelona, ebenso Schweinsteiger - und auch van Gaal ist dieser Meinung: "Es gibt nur einen Favoriten, das ist Barcelona, danach Chelsea, und das war es." Immerhin können die Münchner die Champions-League-Trophäe schon mal in ihrer Stadt betrachten: Der Silberpokal wird am Mittwoch in der Innenstadt von Luis Figo, Cafu und dem früheren Bayern-Torjäger Giovane Elber präsentiert.

Bis der FC Bayern das begehrte Stück hochoffiziell in Empfang nehmen darf, müsste er diesmal das letzte von 13 Spielen gewinnen. Zunächst aber soll gegen Rom ein Sieg her, vom 1:5 des italienischen Meisterschaftszweiten am Wochenende bei US Cagliari wollen sich die Münchner dabei nicht blenden lassen. "Rom ist keine leichte Aufgabe in der jetzigen Phase, wir sind noch nicht in der Topverfassung, in der wir sein sollten", warnt Schweinsteiger - doch er betont auch: "Das darf keine Ausrede sein." Ebensowenig wie das Fehlen des noch einmal Rot-gesperrten Franck Ribery.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

München: Butt - Lahm, van Buyten, Badstuber, Contento - Schweinsteiger, van Bommel - Altintop, Müller, Kroos - Olic

Rom: Julio Sergio - Cassetti, Burdisso, Juan, Castellini - de Rossi, Pizarro - Perrotta, Totti, Menez - Borriello

Schiedsrichter: Stephane Lannoy (Frankreich)