Die DFB-Elf ist trotz zweier Siege noch nicht sicher im Viertelfinale der EM 2012
Die DFB-Elf ist trotz zweier Siege noch nicht sicher im Viertelfinale der EM 2012

Spannung pur bei der EM

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München - Zwei Spieltag sind absolviert und noch kann sich kein Team sicher sein, dass es bereits für das Viertelfinale der EM 2012 qualifiziert ist. Insbesondere die beiden Gastgeber Polen und Ukraine müssen ihre Endspiele gewinnen. Das deutsche Team zeigt sich zweikampfstark. bundesliga.de alle Highlights zum Turnier nach dem 2. Vorrundenspieltag.

    Noch ist keine Mannschaft für das Viertelfinale qualifiziert, es gibt in allen Gruppen Endspiele. Das war vor vier Jahren noch ganz anders, als nach zwei Runden bereits Portugal, Kroatien, die Niederlande und Spanien weiter waren und es anschließend ein wahres Schaulaufen der B-Mannschaften gab.

    Endspiele für die Gastgeber: Polen und die Ukraine haben die gleiche Ausgangslage - siegen oder fliegen. Die Polen müssen Tschechien schlagen, die Ukraine England. Für die Stimmung bei der EM ist zu hoffen, dass nicht wieder beide Gastgeber ausscheiden wie vor vier Jahren die Schweiz und Österreich.

    Favoriten kommen ins Rollen: In den meisten Gruppen sieht es doch nach einem Weiterkommen der Favoriten aus, Russland, Deutschland, Spanien und Frankreich stehen kurz vor dem Viertelfinale. Gerade die Spanier und mit Abstrichen die Franzosen überzeugten bei ihrem zweiten Auftritt und gewannen souverän. Die große Enttäuschung, aber trotz zweier Niederlagen noch nicht ausgeschieden, ist die Niederlande.

    Umstrittener direkter Vergleich: Durch den direkten Vergleich kommt es zu einigen Rechenspielen, gerade die Konstellation mit drei punktgleichen Vereinen hat einige Tücken. Umstritten ist, dass es so immer wieder dazu kommt, dass sich zwei Teams mit einem Ergebnis gemeinsam weiter schießen können. So reicht Dänemark UND Deutschland ein 3:2-Sieg der Dänen und Kroatien sowie Spanien ein 2:2-Remis. Bei letzterem wären die Italiener die Leidtragenden, die gleiches schon vor acht Jahren beim 2:2 zwischen Schweden und Dänemark am 3. Spieltag durchmachten.

    Fast alle treffen: In bisher 16 Spielen (bei der EM 2012 sind es insgesamt 31, damit ist über die Hälfte gespielt) blieb nur in vier von 32 Fällen eine Mannschaft torlos: Niederlande gegen Dänemark, Portugal gegen Deutschland, Irland gegen Spanien und die Ukraine gegen Frankreich. Eine echte Zu-Null-Abwehr scheint kein Land zu haben, ein 0:0 gab es noch gar nicht.

    Gesteigert: Am 2. Spieltag fielen in acht Partien starke 26 Tore, die bereits ordentlichen 20 der ersten Runde wurden noch einmal deutlich gesteigert. Der aktuelle Toreschnitt von 2,88 Treffern pro Partie ist der beste bei einer Europameisterschaft seit 1976! 2004 und 2008 waren es insgesamt jeweils 2,48 Tore pro Team.

    Auch die beiden von der Torfolge her spektakulärsten Spiele entfielen auf die 2. Runde: Portugal schlug Dänemark 3:2 und England Schweden mit dem gleichen Ergebnis. Der Spielverlauf war jeweils äußerst spannend, Schweden verlor schon das zweite Mal nach einer Führung und ist wie sonst nur Irland bereits ausgeschieden.

    Noch kein Elfmetertor: Den einzigen Elfmeter bei der EM verschoss Griechenlands Giorgos Karagounis im Eröffnungsspiel. Die Verteidiger verhalten sich im eigenen Strafraum zumindest in der Beziehung geschickt, keine Strafstöße zu verursachen.

    Kein Platzverweis mehr: Auch die einzigen beiden Platzverweise entfielen auf das Eröffnungsspiel. Seit dem musste kein Spieler mehr vorzeitig runter. Fair Play und viele Tore - was will der Fußballfan mehr?

    14 Kopfballtore sind schon fast so viele wie bei der kompletten EM 2008. Da waren es bei insgesamt 77 Treffern deren 15.

    Treffsichere Angreifer: Obwohl viele Teams mit nur einer Spitze spielen, gingen 61 Prozent aller Tore auf das Konto der Stürmer, das ist ein sehr hoher Anteil. Trotz ihrer Überzahl bekommen die Innenverteidiger die Spitzen nicht in den Griff.

    Super-Marios: Beispielhaft für die starken Stürmer stehen die Bundesliga-Stars Mario Gomez und Mario Mandzukic, sie führen mit je drei Treffern gemeinsam mit Alan Dzagoev die Torschützenliste an.

    Tschechien führte gegen Griechenland bereits nach sechs Minuten mit 2:0, das ist ein neuer EM-Rekord.

    Andrea Pirlo erzielte gegen Kroatien das erste Freistoßtor der Euro.

    Glen Johnson unterlief gegen Schweden das erste Eigentor der EM.

    Der Favorit kommt in Form: Spanien hatte bisher wie gewohnt den meisten Ballbesitz (im Schnitt 68 Prozent), spielte fast doppelt so viele Pässe (1442) wie der Durchschnitt (768) und gab die meisten Torschüsse ab (47).

    Italien hatte überraschenderweise die meisten Großchancen, vergab aber vier von fünf "Hundertprozentigen" und muss so noch ums Weiterkommen zittern.

    Armer Mister: Ausgerechnet das Team von Defensiv-Fanatiker Giovanni Trapattoni kassierte die meisten Gegentore (sieben); kann "Trap" jetzt seine Landleute ärgern?

    Dankbarer Gegner für Deutschland? Dänemark ließ an den ersten beiden Spieltagen insgesamt die meisten Torschüsse aller 16 Teams zu (47, Frankreich mit 15 die wenigsten).

    Faire Briten: England spielte bisher am seltensten Foul (16 Mal, Tschechien schon 40 Mal).

    Deutschland ist die zweikampfstärkste Mannschaft des Turniers, gewann 55,5 Prozent der Duelle um den Ball. Der Niederlande fehlt es an Einsatzfreude, sie führte die wenigsten Zweikämpfe und gewann nur 49 Prozent.

    Mats Hummels ist weiterhin der zweikampfstärkste Spieler des Turniers, er setzte sich in sensationellen 31 von 34 direkten Duellen durch (91 Prozent).

    Deutlich die meisten Zweikämpfe aller Spieler führte Mario Mandzukic, er warf sich in 83 Duelle, von denen er 37 gewann. Gerade angesichts dieser extrem fleißigen Spielweise ist seine Treffsicherheit beeindruckend.

    Die zweitmeisten Zweikämpfe bestritt Franck Ribery, die drittmeisten Robert Lewandowski - in der Bundesliga lernt man offensichtlich eine intensive Spielweise.