Claudio Pizarro (l.) trifft mit dem FC Bayern auf den SC Freiburg. Mit einem Sieg oder Remis wären die Bayern alleiniger Rekordhalter in Sachen Punkteausbeute in einer Saison
Claudio Pizarro (l.) trifft mit dem FC Bayern auf den SC Freiburg. Mit einem Sieg oder Remis wären die Bayern alleiniger Rekordhalter in Sachen Punkteausbeute in einer Saison

Spannung oben wie unten

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München - Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Nach den spektakulären und aus deutscher Sicht hocherfreulichen Hinspielen im Halbfinale der Champions League steht am Wochenende der 31. Spieltag der Bundesliga auf dem Programm. Spannend sind besonders das Rennen um die Europapokalplätze und der Abstiegskampf.

Für den SV Werder Bremen, 1899 Hoffenheim und den FC Augsburg zählt nur ein Sieg, um im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Schritt nach vorne zu machen. Borussia Mönchengladbach will gegen den VfL Wolfsburg seine Chancen auf die Teilnahme am internationalen Geschäft wahren und endlich zwei Saisonspiele in Folge siegreich gestalten. Spannend dürfte auch sein, wie sich der FC Bayern nach dem sensationellen 4:0-Sieg über den FC Barcelona gegen den SC Freiburg präsentiert. bundesliga.de blickt auf die fünf Samstagsspiele (ab 15:00 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Dass der FC Bayern die zwischen den beiden Champions-League-Spielen angesetzte Bundesliga-Partie gegen den SC Freiburg auf die leichte Schulter nimmt, ist ausgeschlossen. Zu hungrig, zu motiviert wirkt die Mannschaft derzeit. Dazu hat sie auch allen Grund: So manche Bundesliga-Bestmarke kann die Mannschaft in dieser Saison noch aufstellen. "Wir wollen noch den einen oder anderen Rekord knacken", erklärt Kapitän Philipp Lahm.

Die tollen Leistungen der letzten Wochen haben natürlich auch die Freiburger bemerkt, sodass sich Coach Christian Streich in gewohnter Manier zu einer Prognose hinreißen ließ: "Das normalste Ergebnis für die Bayern wäre irgendeines mit fünf oder auch acht Toren."

Trotz der nicht wegzudiskutierenden Außenseiterrolle freuen sich die Breisgauer auf das Spiel gegen den FCB. "Natürlich hat man sehr großen Respekt, wenn man gesehen hat, wie Bayern am Dienstag gegen Barcelona gespielt hat. Trotzdem überwiegt die Freude, in der Allianz Arena vor so vielen Zuschauern zu spielen", erklärt Matthias Ginter.

Die Freiburger plagen zudem große Personalsorgen: Mit Marco Terrazzino (Patellasehne), Jan Rosenthal (Adduktoren), Pavel Krmas (Wade) und Julian Schuster (Gelbsperre) muss Christian Streich gleich auf vier Spieler verzichten. Bei den Münchnern sind außer den langzeitverletzten Holger Badstuber und Toni Kroos alle Mann an Bord, doch es wird mit Sicherheit - wie schon vergangenes Wochenende beim 6:1-Sieg in Hannover - zu mehreren Veränderungen in der Startelf kommen.



Schiedsrichteransetzungen

Zlatko Junuzovic und Sebastian Prödl vom SV Werder Bremen hatten kürzlich bemängelt, dass der Zusammenhalt auf dem Platz nicht mehr gegeben ist. Also machte sich die Mannschaft am Mittwoch geschlossen zum Übungsplatz der Feldwebel-Lilienthal-Kaserne auf, um dort als Team verschiedenste Hindernisse zu überwinden - Teambuilding war also angesagt.

Nach zuletzt neun sieglosen Spielen in Serie wird es für das Team von der Weser endlich mal wieder Zeit zu punkten, sind die Abstiegsränge doch so nahe wie lange nicht mehr. "Die Mannschaft hat eine Bringschuld. Die Zeit des Redens ist vorbei, jetzt müssen Taten folgen", fordert Sportchef Thomas Eichin.

Ob es für einen "Dreier" am Samstag gegen Bayer 04 Leverkusen reichen wird, darf allerdings stark bezweifelt werden. Seit nunmehr neun Partien warten die Hanseaten auf einen Sieg gegen die "Werkself". Gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten ist die Durststrecke länger. Zudem ist Bayer in den letzten Wochen gut in Form und feierte am vergangenen Spieltag beim 5:0 gegen Hoffenheim den höchsten Sieg seit August 2009.

Bei Bremen fehlen neben den Langzeitverletzten Raphael Wolf und Tom Trybull noch Mehmet Ekici, Florian Hartherz. Ein Fragezeichen steht hinter Kevin de Bruyne. Der Belgier musste die Trainingseinheit am Donnerstag vorzeitig beenden. Dafür steht Joseph Akpala wieder im Kader. Bayer muss lediglich auf den sich im Aufbautraining befindenden Karim Bellarabi verzichten.



Schiedsrichteransetzungen

Zu einem herzlichen Wiedersehen kommt es bei der Partie zwischen 1899 Hoffenheim und dem 1. FC Nürnberg. Die jeweiligen Übungsleiter, Markus Gisdol auf Hoffenheimer Seite und Michael Wiesinger beim "Club", absolvierten gemeinsam ihre Ausbildung zum Fußballlehrer. "Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Markus", so Michael Wiesinger auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie ist der Zug nach Europa für die Franken abgefahren. Dass die Nürnberger jedoch nicht alles in die Waagschale werfen, ist auszuschließen. "Wir sind gefordert, eine Reaktion zu zeigen", erklärt der Trainer.

Aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit weiß der Nürnberger Coach bestens über die Philosophie Gisdols Bescheid: "Markus ist sehr akribisch im Spiel gegen den Ball. Er fordert eine hohe Laufarbeit und versucht den Gegner früh unter Druck zu setzen. Die TSG steht mit dem Rücken zur Wand und wird wohl den Weg nach vorne suchen."

Besonders an diesem Wochenende ist das Offensivspiel gegen den FCN wichtig. Mit Timm Klose und Per Nilsson muss Nürnberg gleich auf beide Stamm-Innenverteidiger verzichten. Markus Gisdol wird wohl - trotz der 0:5-Pleite gegen Leverkusen am letzten Spieltag - auf dieselbe Startformation bauen. Den gesperrten Eugen Polanski ersetzt Sebastian Rudy.



Schiedsrichteransetzungen

"Natürlich wollen wir die Serie von sechs ungeschlagenen Spielen weiter ausbauen. Es ist unser Ziel, in allen verbleibenden Spielen zu punkten, wohlwissend, dass wir dabei allesamt Gegner erwarten, für die es noch richtig um etwas geht", erklärt VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs.

In der Tat, die Gladbacher Borussia ist noch voll im Kampf um die Europapokalplätze dabei. Sogar der Champions-League-Platz 4 liegt noch im Bereich des Möglichen. "Jeder kann die Tabelle lesen. Zwischen Platz 4 und 13 geht es sehr eng zu. Alles ist möglich", so "Fohlen"-Trainer Lucien Favre, derjedoch auch zu bedenken gibt: "Wir müssen von Spiel zu Spiel denken, uns nur auf das Spiel in Wolfsburg konzentrieren und dort eine sehr gute Leistung abliefen. Alle anderen Gedanken sollten wir beiseiteschieben."

Den Borussen steht der volle Kader zur Verfügung. Mit Martin Stranzl und Havard Nordtveit kehren zwei zuletzt angeschlagene Spieler zurück. Bei den "Wölfen" steht hinter dem Einsatz Jan Polak ein Fragezeichen, Simon Kjaer fällt aus, wie der Däne Freitagabend via Twitter bekannt gab.



Schiedsrichteransetzungen

Die Saison des VfB Stuttgart ist dank des Einzugs ins DFB-Pokal-Finale gerettet. Auch nächstes Jahr dürfen sich die Baden-Württemberger somit erneut auf der internationalen Bühne präsentieren. "In den vergangenen Spielen hat sich Stuttgart stabilisiert und schwimmt jetzt auf einer Euphoriewelle. Das macht sie unberechenbar. Wir müssen eine Top-Leistung abrufen, um den VfB zu schlagen", erklärt Tobias Werner vom FC Augsburg.

Für den FCA, der sich mit Platz 16 immer noch in höchster Abstiegsnot befindet, geht es im vorletzten Heimspiel der Saison um alles. "Bei uns weiß jeder um die Bedeutung dieses Spiels. Wir haben noch vier Spieltage vor der Brust und können unser großes Ziel Klassenerhalt schaffen. Dafür benötigen wir Punkte", so Trainer Markus Weinzierl.

Beim VfB fehlt mit Serdar Tasci eine wichtige Stütze. Der Kapitän laboriert weiter an seiner Achillessehnenverletzung. Augsburg muss erneut auf Ja-Cheol Koo verzichten. Auch Kevin Vogt fehlt nach seiner Roten Karte am vergangenen Wochenende. Seinen Platz in der Innenverteidigung wird Ragnar Klavan einnehmen.



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