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Heung-Min Son (r.) ist ein klassischer Strafraumstürmer mit einem sehr guten Torriecher. In der abgelaufenen Saison erzielte der Südkoreaner für den Hamburger SV zwölf Tore
Heung-Min Son (r.) ist ein klassischer Strafraumstürmer mit einem sehr guten Torriecher. In der abgelaufenen Saison erzielte der Südkoreaner für den Hamburger SV zwölf Tore

Son vs. Schürrle: Ein Vergleich

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München - Am Donnerstagnachmittag wurde offiziell, was schon lange in der Luft lag: Heung-Min Son wechselt vom Hamburger SV zu Bayer 04 Leverkusen und ebnet so den Weg für Andre Schürrle nach London zum FC Chelsea (Meldung). "Wir haben von Beginn an deutlich gemacht, dass ein Wechsel Andre Schürrles zum FC Chelsea nur in Verbindung mit einer sportlich adäquaten Alternative umsetzbar ist. Diese Alternative haben wir nun in Person von Heung-Min Son unter Vertrag genommen. Somit steht aus unserer Sicht einem Transfer Andre Schürrles nach England nichts mehr im Wege", erklärte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.

Ähnliche Spielertypen? Nur auf den ersten Blick!

bundesliga.de stellt Andre Schürrle und Heung-Min Son gegenüber. Ist der Südkoreaner tatsächlich eine Alternative für den deutschen Nationalspieler?



Zunächst einmal die nackten Fakten: Andre Schürrle kam in der abgelaufenen Saison in allen 34 Bundesligaspielen zum Einsatz und stand dabei immer in der Startformation der "Werkself", Heung-Min Son lief 33 Mal für den HSV auf (31 Mal von Beginn). Schürrle hat mit elf erzielten Treffern zwar ein Tor weniger auf dem Konto als Son (12), glänzte dafür aber deutlich öfter als Vorbereiter. In der Spielzeit 2012/2013 steuerte der Schürrle starke sieben Assists bei, der Südkoreaner kommt hingegen lediglich auf zwei. In der Statistik der Scorerpunkte liegt Schürrle also mit 18 zu 14 vorne.

Auf den ersten Blick könnte man Schürrle und Son als ähnliche Spielertypen bezeichnen. Beide agieren zumeist als eine Art Halbstürmer beziehungsweise zweite Spitze, sind schnell, wendig, konterstark und haben einen enormen Zug zum gegnerischen Tor. Zudem ist das Duo fast ausschließlich aus dem Spiel heraus gefährlich: Keinen einzigen ihrer Treffer erzielten sie in der vergangenen Spielzeit nach einer Standardsituation. Das ist jedoch lediglich der erste Eindruck. Schaut man genauer hin, kann man durchaus den ein oder anderen Unterschied - gerade was ihren Abschluss angeht - ausmachen.

"Toreaner" vs. Ballermann



Im Gegensatz zu Schürrle ist Son ein klassischer Strafraumstürmer. Er ist beidfüßig und fühlt sich im Sechzehner am wohlsten. Und effektiv ist er zudem: im Schnitt zappelt jeder sechste Schuss des 20 Jahre alten Angreifers im gegnerischen Netz. Muss er jedoch außerhalb des Strafraums ins Dribbling gegen einen Abwehrspieler oder in der Rückwärtsbewegung defensiv mitarbeiten, hat er so seine Probleme. Sons Zweikampfverhalten in der Offensive ist mit einer Erfolgsquote von gerade einmal knapp 20 Prozent stark verbesserungswürdig.

Im Eins-gegen-Eins ist Schürrle klar stärker: Der 22-jährige gewinnt im Schnitt über 40 Prozent seiner direkten Duelle und spielt sich so häufig in aussichtsreiche Positionen, die er dann auch zum direkten Torabschluss nutzt. Mit 126 Schüssen auf das gegnerische Tor war er in der Saison 2012/2013 der absolute Ballermann der Liga - Son schoss dagegen "nur" 78 Mal aufs Tor. Dass Schürrle bei so vielen Versuchen jedoch keine deutlich bessere Torausbeute aufweisen kann, liegt hauptsächlich an zwei Faktoren: Zum einen war Schürrle ligaweit der Spieler, der die meisten Großchancen liegen ließ (14 von 20 vergeben) und zu anderen derjenige, der 2012/2013 am häufigsten am Aluminium scheiterte (sechsmal).

Son kann Schürrle in Leverkusen sicherlich nicht eins zu eins ersetzen. Dennoch besitzt er einige Qualitäten besitzt, die der zukünftige Chelsea-Profi nicht hat. Es wird spannend, ob und inwiefern Son zukünftig Zuarbeiter von Torschützenkönig Stefan Kießling wird - schließlich hat Son mit Neuzugang Robbie Kruse (Düsseldorf), dem wieder genesenen Karim Bellarabi und Neu-Nationalspieler Sidney Sam auch starke Konkurrenz auf seiner Position.

Sebastian Dirschl