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Pro Heimspiel des SV Werder Bremen kommen laut Untersuchung etwa 15.000 auswärtige Besucher, die dort Geld ausgeben und die Wirtschaft ankurbeln
Pro Heimspiel des SV Werder Bremen kommen laut Untersuchung etwa 15.000 auswärtige Besucher, die dort Geld ausgeben und die Wirtschaft ankurbeln

Faktencheck: So profitieren Städte und Länder von der Bundesliga

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Frankfurt/Köln – Seit der Bremer Senat eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht hat, die vorsieht, dass sich die DFL Deutsche Fußball Liga künftig an den Kosten für Polizeieinsätze im Rahmen von Bundesligaspielen beteiligen soll, wird eine Debatte über die finanzielle Belastung durch Fußballspiele geführt. Dabei ist der Vorwurf, der Sport würde seine Gewinne einstreichen, aber die Kosten auf die Allgemeinheit umlegen, nicht haltbar.

Sport in Deutschland als kostbares Investitionsgut

Das zeigt sich etwa am Beispiel des SV Werder Bremen, der als bedeutender Imageträger der Stadt Bremen den Vorstoß der Landespolitiker bereits kritisiert hat. Das BAW Institut für Wirtschaftsförderung bezifferte den Wert der Medienpräsenz des Clubs schon im Jahr 2001 auf jährlich fast 48 Millionen Euro. Überdies sind in der Stadt Bremen pro Heimspiel etwa 15.000 auswärtige Besucher, die dort Geld ausgeben und die Wirtschaft ankurbeln. Zur Einordnung: In einer Stadt wie Leverkusen geben Fußball-Fans im Rahmen einer Saison mehr als 15 Millionen Euro aus.

Der Profifußball in Deutschland ist per se ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. So wird jeder 500. Euro des Bruttoinlandsprodukts durch die Bundesliga generiert. Der Staat hat mit rund 14,7 Milliarden Euro an sportbezogenen Einnahmen pro Jahr ein Plus von knapp fünf Milliarden Euro im Vergleich zu den Kosten, die für die öffentliche Hand entstehen (ca. 9,9 Milliarden Euro). Von den Einnahmen der Clubs erhielt der Staat in der Saison 2012/13 rund 851 Millionen Euro an Steuern und Abgaben.

Die Profi-Clubs haben seit 2001 mehr als 925 Millionen Euro in ihre Nachwuchsleistungszentren investiert. Ligaverband und DFB investieren - wie gemeinsam mit der Innenministerkonferenz festgelegt - jährlich etwa 11 Millionen Euro in Präventionsprojekte. Und die Bundesliga-Stiftung sowie Stiftungen von Clubs und Spielern unterstützen gesellschaftliche Projekte mit rund 20 Millionen Euro pro Jahr.

Basierend auf diesen Fakten kommt eine Studie des Instituts für Sportökonomie und Sportmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln aus dem Jahr 2013 zu folgendem Ergebnis: „Der Sport in Deutschland ist [...] nicht als Kostenfaktor oder Leistungsempfänger zu betrachten, sondern als kostbares Investitionsgut.“

Deutscher Fußball investiert jährlich mehr als 25 Millionen Euro in Sicherheit und präventive Fanarbeit