Holger Stanislawski (r.) ist seit November 2006 Trainer beim FC St. Pauli
Holger Stanislawski (r.) ist seit November 2006 Trainer beim FC St. Pauli

"So machen wir keine Punkte mehr"

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München - Werder Bremen feiert einen klaren Heimsieg, Felix Magath kommt dagegen mit Schalke 04 in Kaiserslautern mächtig unter die Räder, VfB-Coach Jens Keller ärgert sich über die Disziplinlosigkeit eines Spielers, Bayer-Coach Jupp Heynckes ist enttäuscht - die Reaktionen der Trainer zum 14. Spieltag.

SV Werder Bremen - FC St. Pauli 3:0 (2:0)

Thomas Schaaf (Werder Bremen): Es war noch nicht alles rund, aber wir haben viel kleine Schritte nach vorne gemacht. Im Angriff war wieder Zug drin und in der Abwehr haben wir uns gegenseitig geholfen. Das ging alles in die richtige Richtung. Außerdem war es wichtig, durch die Tore wieder Selbstbewusstsein zu tanken.

Holger Stanislawski (FC St. Pauli): Ich bin restlos enttäuscht. Wir hatten uns viel vorgenommen, und dann geht nach 50 Sekunden das Theater schon wieder los. In der Abwehr fehlte uns jegliche Konsequenz, und im Angriff legen wir uns mittlerweile den Ball vor dem leeren Tor lieber nochmal quer statt draufzuhalten. So machen wir bis zur Winterpause sicher keine Punkte mehr.


1. FC Köln - VfL Wolfsburg 1:1 (0:0)

Frank Schaefer (1. FC Köln): Wir hatten ein klares Ziel, das waren drei Punkte. Das haben wir nicht geschafft, deshalb sind wir auch nicht zufrieden. Wir wollten einen großen Schritt machen, müssen aber auch die kleinen nehmen.

Steve McClaren (VfL Wolfsburg): Wir wussten in unserer Situation, dass es ein hartes Spiel wird. Wir hatten eine sehr schwierige 1. Halbzeit. Ich habe in der Pause gesagt, dass wir keine Kontrolle über das Spiel hatten und wir Fußball spielen sollen. Nach dem Tor haben wir als Mannschaft endlich gekämpft.


Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach 4:1 (1:1)

Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): Ich fühle eher Erleichterung als unbändige Freude. Gladbach war sehr diszipliniert und vor allem vor der Pause besonders durch Marco Reus immer wieder gefährlich. Danach lief es besser. Dem 2:1 ging ein überragender Pass von Mario Götze voraus. Und so ein Hackentrick wie vor dem 3:1 gelingt halt, wenn man da oben steht.

Michael Frontzeck (Borussia Mönchengladbach): Es war klar, dass das ein sehr schweres Spiel werden würde. Wir haben es in der ersten Halbzeit vernünftig hingekriegt gegen spielstarke Dortmunder. Nach der Führung haben wir uns dann aber mit dem Gegentreffer selbst bestraft. Das geht bei uns zu einfach. Solche Nackenschläge steckt die Mannschaft derzeit schlecht weg. Nach dem 1:2 mussten wir hohen Aufwand betreiben, und die Mannschaft hat seine Kompaktheit verloren. Das ist im Moment unser Problem. Aber diese Niederlage war jetzt nicht das große Wunder, die Heimniederlage gegen Mainz tat uns mehr weh.


FC Bayern München - Eintracht Frankfurt 4:1 (1:1)

Trainer Louis van Gaal (Bayern München): Es war unser bestes Spiel der Saison. Eintracht hat gut verteidigt, trotzdem haben wir viele Chancen kreiert. Es war ein schönes Spiel, das die Zuschauer erwärmt hat.

Trainer Michael Skibbe (Eintracht Frankfurt): Der Doppelschlag war bitter und hat uns das Genick gebrochen. In der zweiten Halbzeit ist der Druck zu groß geworden, aber zuvor haben wir gut gespielt.


1899 Hoffenheim - Bayer Leverkusen 2:2 (1:2)

Trainer Ralf Rangnick (1899 Hoffenheim): Wir wußten um die individuelle Klasse von Leverkusen. In den ersten 15 Minuten waren wir nicht agressiv genug, das wurde bestraft. Unser Anschlusstreffer zum 1:2 vor der Halbzeit war wichtig. Wir haben die gesamte zweite Halbzeit an uns geglaubt. Das Unentschieden war für unsere Psyche wichtig.

Trainer Jupp Heynckes (Bayer Leverkusen): Wir hatten den besseren Start. Schon vor der Pause haben wir die Kontrolle über das Spiel verloren. Über weite Strecken der zweiten Halbzeit war ich mit unserem Spiel nicht zufrieden. Für uns war der Ausgleich eine Enttäuschung. Aber das Ergebnis geht in Ordnung.


Hamburger SV - VfB Stuttgart 4:2 (3:1)

Trainer Armin Veh (Hamburger SV): Wir haben gut begonnen, uns aber nach dem schnellen Ausgleich wieder in Schwierigkeiten gebracht. Die Rote Karte gegen Marica war sicherlich ein Knackpunkt im Spiel. Wir haben danach unsere Überzahl gut genutzt und hätten auch das eine oder andere Tor mehr machen können.

Trainer Jens Keller (VfB Stuttgart): Wir waren die ersten zehn Minuten nicht auf dem Platz, sind dann aber zurückgekommen und haben uns erst durch die Rote Karte selbst entscheidend ins Hintertreffen gebracht. So etwas darf einem erfahrenen Spieler nicht passieren, das wird Konsequenzen haben. Danach haben wir mit zehn Mann überragend gespielt, aber gegen die schnellen Hamburger Spitzen in Unterzahl kein Mittel gefunden.


1. FC Kaiserslautern - Schalke 04 5:0 (2:0)

Trainer Marco Kurz (1. FC Kaiserslautern): Wir haben über 90 Minuten ein ganz tolles Spiel abgeliefert. Die Mannschaft hat fast komplett das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Ein Riesenkompliment für die Leistung und die Art und Weise. Wir sind sehr froh über diese drei wichtigen Punkte.

Trainer Felix Magath (Schalke 04): Wir haben leider die Partie völlig verkehrt angegangen. Wir haben keine Einstellung gefunden. Einige Spieler haben anscheinend noch vom internationalen Fußball geträumt. Nur Manuel Neuer, Christoph Metzelder und Jefferson Farfan wollten gewinnen. Dieses Gefühl habe ich bei den anderen Spielern nicht gehabt. Dieses Ergebnis schreit nach Konsequenzen. Die habe ich mir noch nicht ausgedacht. Aber ich habe ja nun genügend Zeit dafür.


Hannover 96 - SC Freiburg 3:0 (1:0)

Trainer Mirko Slomka (Hannover 96): Das war kein brillantes Fußballspiel, aber das war gegen so eine zweikampfstarke Mannschaft auch nicht zu erwarten. Wir sind sehr froh über die drei Stürmertore und die nun 25 Punkte, aber es war ein sehr schwer erkämpfter Heimsieg.

Trainer Robin Dutt (SC Freiburg): Wir waren erst in der zweiten Halbzeit strukturierter. Nach dem 0:2 hat Hannover seine Torchancen nicht konsequent genutzt und uns so die Möglichkeit gegeben, im Spiel zu bleiben. Insgesamt hat Hannover jedoch hochverdient gewonnen. Wir haben die falschen Mittel gewählt.


1. FSV Mainz 05 - 1. FC Nürnberg 3:0 (1:0)

Trainer Thomas Tuchel (1. FSV Mainz 05): Uns war vorher bewusst, dass es zäh werden kann. Das war dann auch so. Wir sind aber geduldig und kompakt geblieben. Das 3:0 ist einen Tick zu hoch und spiegelt die Kräfteverhältnisse auf dem Platz nicht ganz wider.

Trainer Dieter Hecking (1. FC Nürnberg): Die Mannschaft hat eine tolle Reaktion auf die Leistung gegen Kaiserslautern gezeigt, geht aber trotzdem mit einem 0:3 vom Platz. Es war ein enges Spiel, aber trotzdem eine verdiente Niederlage.