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"So kann es nicht weitergehen"

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Gelsenkirchen - Höchststrafe für Schalke 04. Nach dem verpatzten Saisonstart wurde die "Königsblauen" auch noch im Derby vom Revierrivalen Borussia Dortmund im eigenen Stadion vorgeführt. Die 1:3-Niederlage schmeichelt den "Knappen" sogar noch.

Ohne einen einzigen Punkt auf dem Konto rangiert der FC Schalke 04 auf dem letzten Platz. Kapitän Manuel Neuer stellte sich nach der deprimierenden Vorstellung gegen den BVB den Fragen.

Frage: Manuel Neuer, hier laufen viele lachende Revierrivalen durch die Gegend. Das war sicher eine heftige Niederlage gegen Borussia Dortmund?

Manuel Neuer: Wir sind enttäuscht und traurig über unsere Leistung, die wir gezeigt haben. Für mich sah es nicht aus wie ein Derby. Für mich sah es von hinten aus wie Freundschaftsspiel, das wir nicht richtig angenommen haben. Das Problem ist, dass wir nicht mit breiter Brust aufgetreten sind. Aber das ist nach den Niederlagen der letzten Wochen ganz normal. Wir müssen über die Zweikämpfe ins Spiel kommen und uns so das Selbstbewusstsein erarbeiten. Doch wir waren mutlos. Aber gerade bei so einem Spiel muss man in den Zweikämpfen präsent sein, aggressiv sein. Das haben wir nicht getan, deswegen haben wir das Spiel auch in der Höhe verdient verloren.

Frage: Aber man nimmt sich doch bei so einem Derby besonders viel vor. Warum klappt es dann nicht?

Neuer: Ich denke schon, dass jeder einzelne Spieler hochmotiviert war. Ich war es auf jeden Fall. Ich kann mir nicht erklären, warum wir so mutlos gespielt haben und nicht aggressiv waren. Das war das Problem. Das hat uns das Genick gebrochen. Der Revierrivale war einfach klar die bessere Mannschaft.

Frage: Nach der Pause hat Schalke kurz gezeigt, dass der Wille da ist. Hat da das nötige Glück gefehlt, dass Ball einfach einmal irgendwie ins Tor geht?

Neuer: Das Glück muss man sich auch erarbeiten. Das war einfach zu wenig. Deswegen geht der Ball dann auch nicht rein.

Frage: Was kann man in dieser Situation tun?

Neuer: Es kommt auf jeden einzelnen Spieler an. Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir Fußball spielen. So kann es nicht weitergehen. Wir müssen die einfachen Sachen richtig machen. Wir dürfen nicht überdrehen und versuchen, etwas Schwieriges auszuprobieren. Wir müssen wie gesagt über die Zweikämpfe kommen und uns da Selbstbewusstsein erarbeiten. Und dann müssen wir im Spiel auch einmal ein Tor machen.

Frage: Wie wird es Ihnen als Kapitän gelingen, die Unruhe, die kommen wird, von der Mannschaft fernzuhalten?

Neuer: Damit muss jeder Spieler klar kommen. Wir sind alle alt genug. Wir müssen jedes Wochenende dem Druck Stand halten können. Wir dürfen nicht daran denken, dass viel auf uns einprasseln wird. Wir müssen uns auf uns konzentrieren. Wir müssen die Nebensächlichkeiten einfach weglassen.

Frage: Wie schwer ist es in der Situation, dass die Mannschaft gar keine Zeit zur Problembewältigung hat, weil schon am Mittwoch das nächste Spiel in Freiburg auf Sie wartet?

Neuer: Fakt ist, dass es nicht einfacher wird. Wir spielen jetzt auswärts in Freiburg, die gerade einen Lauf haben. Wir haben schon in der vergangenen Saison gegen Freiburg nicht gut ausgesehen, auswärts 0:0 gespielt und daheim 0:1 verloren. Wir müssen uns steigern.

Frage: Was macht Ihnen Hoffnung?
Neuer: Es kann ja nur noch besser werden.

Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski