Die Bayern feierten in Leverkusen bereits ihren neunten Saisonsieg. Und jetzt kommt Hoffenheim nach München
Die Bayern feierten in Leverkusen bereits ihren neunten Saisonsieg. Und jetzt kommt Hoffenheim nach München

"So eine Leistung reicht auch gegen Hoffenheim"

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Nach dem souverän herausgespielten 2:0-Auswärtssieg bei Bayer Leverkusen strotzt der FC Bayern München vor Selbstvertrauen.

Jetzt fiebert der Rekordmeister bereits dem nächsten Topspiel entgegen. Am kommenden Freitag gastiert der Tabellenführer aus Hoffenheim in der Allianz Arena.

Hoeneß lobt das Team

Solche Tage liebt Uli Hoeneß. Bestens gelaunt und redselig wie schon lange nicht mehr präsentierte sich der Manager des FC Bayern nach dem glatten Erfolg in der BayArena von Leverkusen der Presse. Vergessen ist der verpatzte Start in die Saison, die Flut an Gegentoren und die Kritik an Trainer Jürgen Klinsmann.

"Wir haben konsequent so weitergespielt wie in den letzten Wochen. Die Mannschaft spielt jedes Spiel noch etwas besser und routinierter", freute sich Hoeneß.

"Seit Wochen ist ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Was wir in der zweiten Halbzeit gegen Leverkusen gezeigt haben, war das Spiel einer Klasse-Mannschaft. So eine Leistung reicht auch gegen Hoffenheim."

FCB souverän

Keine Frage, die Bayern gehören wieder zu den Topfavoriten auf die Meisterschaft. Es war beeindruckend, wie souverän der Titelverteidiger das Spiel in Leverkusen nach dem Seitenwechsel kontrollierte.

Das viel gelobte Leverkusener Angriffsduo Patrick Helmes und Stefan Kießling wurde kaltgestellt, das spielstarke Mittelfeld früh attackiert und zu Rückpässen gezwungen.

Wie so oft war das Bayern-Spiel mit Ausnahmen der Geistesblitze eines Franck Ribéry unspektakulär. Aber es zeugt von großer Klasse, eine Bundesliga-Spitzenmannschaft wie Leverkusen auf diese Art und Weise zu entzaubern.

"Sie können uns nicht das Wasser reichen"

"Leverkusen hat eine gute und junge Mannschaft, aber wir haben eine erfahrene und bessere", meinte Hoeneß. Zum achten Mal hintereinander haben die Bayern gegen Leverkusen gewonnen.

"Leverkusen hat den Makel, dass sie immer so lange gut spielen, bis es ernst wird. Dann fehlt etwas. Wir haben sie wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, sie können uns nicht das Wasser reichen."

Nicht ganz so angriffslustig wie der Manager analysierten die Spieler den Sprung auf den 2. Tabellenplatz. "Wir finden immer besser zueinander. Wir stehen besser, wir glauben an uns und unsere Qualitäten, und das sieht man auf dem Platz", sagte Bayern-Stürmer Miroslav Klose, dessen sechster Saisontreffer das Spiel entschied.

Kampfansage Richtung Hoffenheim

"Es gibt einem Sicherheit, wenn man sieht, dass sich die Mannschaft gefunden hat", bestätigt Linksverteidiger Philipp Lahm.

"Der Trainer hat am Anfang alles in Frage gestellt. Das war richtig, um uns als Mannschaft weiterzuentwickeln. Jetzt bekommt man die Antworten auf die Fragen: Welches System spielt man, welche Spieler passen am besten zur Philosophie? Das hat zur Auswirkung, dass wir erfolgreich Fußball spielen. Bei der Mannschaft passt es, jeder weiß, was er zu tun hat."

Mit einem Sieg gegen Hoffenheim können die Bayern am Freitag nach Punkten mit dem Spitzenreiter gleichziehen. Die Herbstmeisterschaft ist offener denn je. "Wenn wir so spielen wie gegen Leverkusen, dann werden wir auch gegen Hoffenheim gewinnen", behauptet Philipp Lahm und legt nach. "Wir sind die bessere Mannschaft und haben gute Einzelspieler."

Vorfreude bei Klinsmann

Auch Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann gibt sich mit Platz 2 nicht zufrieden: "Wir haben viel Respekt vor den Hoffenheimern und geben ihnen auch gerne Komplimente. Aber unser Anspruch ist es, irgendwann ganz oben zu stehen. Da haben wir uns so langsam hingearbeitet, und jetzt freuen wir uns, dass sie nach München kommen. Da werden zwei Klasse-Mannschaften aufeinander treffen."

Die Herbstmeisterschaft ist Uli Hoeneß nicht so wichtig. Ihm reicht es, dass die Bayern nach ihrer erfolgreichen Aufholjagd der vergangenen Wochen (mit 23 von 27 möglichen Punkten aus den vergangenen neun Spielen) von Platz 12 wieder nach vorne geklettert sind.

"Ob wir am Ende wegen des Torverhältnisses oder was auch immer die Herbstmeisterschaft nicht gewinnen, ist nicht so wesentlich. Wir wollen in die Winterpause gehen und oben dabei sein. Danach sieht es aus."

Tobias Gonscherowski