Der ehemalige Wolfsburger Yoshito Okubo wird von Nigel de Jong (l.) und John Heitinga in die Zange genommen
Der ehemalige Wolfsburger Yoshito Okubo wird von Nigel de Jong (l.) und John Heitinga in die Zange genommen

Sneijder lässt die Niederlande jubeln

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Dank Wesley Sneijder haben die Niederlande bei der WM in Südafrika die Tür zum Achtelfinale ganz weit aufgestoßen. Der Mittelfeldspieler von Champions-League-Sieger Inter Mailand brachte die Elftal beim erneut wenig glanzvollen 1:0 (0:0) in Durban gegen Japan mit seinem Tor in der 53. Minute auf die Siegerstraße. Er profitierte dabei allerdings von einem kapitalen Fehler des japanischen Torhüters Eiji Kawashima.

Nach dem 2:0-Erfolg zum Auftakt gegen Dänemark weist Oranje, das vor 62.010 Zuschauern im Moses-Mabhida-Stadion erneut auf Superstar Arjen Robben vom deutschen Doublegewinner Bayern München verzichtete, sechs Punkte auf und hat beste Aussichten auf den Einzug in die Runde der letzten 16.

Die Japaner, die ihr erstes Spiel mit 1:0 gegen Kamerun gewannen, können trotz der Niederlage weiter auf den Einzug in die K.o.-Runde hoffen. Zum Vorrundenabschluss treffen die Asiaten am kommenden Donnerstag in Rustenburg auf Dänemark. Die Niederlande bekommen es am gleichen Tag in Kapstadt mit Kamerun zu tun.

Van der Vaart erneut blass

Wie schon gegen Dänemark war von berauschendem Offensivfußball der Niederländer aber nicht viel zu sehen. Robben-Ersatz Rafael van der Vaart konnte vor 62.010 Zuschauern im Moses-Mabhida-Stadion von Durban kaum Akzente setzen. Der ehemalige Hamburger fiel lediglich bei einem harmlosen Schuss in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit auf und wurde in der 72. Minute für HSV-Profi Eljero Elia ausgewechselt.

Van Marwijk vertraute der gleichen Startelf wie gegen Dänemark. Der ehemalige Coach von Borussia Dortmund verzichtete weiter auf Robben. Der Offensivstar vom deutschen Meister und DFB-Pokalsieger Bayern München wurde nach seinem Muskelfaserriss noch geschont.

Fallrückzieher von Kuyt

Auch ohne Robben begann die Elftal zunächst engagiert. verfehlte mit einem Freistoß von Sneijder aber das Tor (9.). Eine Minute später wurde ein spektakulärer Fallrückzieher von Dirk Kuyt abgeblockt. Im Anschluss taten die Niederländer mit den Bundesliga-Profis Mark van Bommel (München) und Joris Mathijsen (Hamburg) aber nicht mehr viel. Sicherheit statt Traumfußball war Trumpf.

Die Japaner, bei denen Coach Takeshi Okada ebenfalls auf die gleiche Anfangsformation wie beim 1:0 gegen Kamerun setzte, kamen durch einen Distanzschuss von Yuto Nagatomo (12.) zu ihrer ersten Gelegenheit. Zudem prüfte Daisuke Matsui Oranje-Schlussmann Maarten Stekelenburg mit einem Volleyschuss (38.).

Van Bommel stark

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde Oranje wieder etwas aktiver - und durch die Führung belohnt. Im Anschluss geriet der WM-Mitfavorit kaum ernsthaft in Gefahr. In der 90. Minute vergab Shinji Okazaki allerdings die große Chance zum Ausgleich, schoss aber knapp über das Tor.

Für die Elftal war die Partie in Durban wie ein Heimspiel. Das Team wurde von 20.000 Oranje-Fans unterstützt. 6000 Anhänger waren aus den Niederlanden angereist, die übrigen waren in Südafrika lebende Niederländer oder deren Nachkommen.

Beste Spieler bei den Niederländern waren Torschütze Sneijder und Bayern-Kapitän van Bommel im defensiven Mittelfeld. Bei Japan überzeugten vor allem Yoshito Okubo und Tulio.

Schema:

Niederlande: Stekelenburg - Van der Wiel, Heitinga, Mathijsen, Van Bronckhorst - Van Bommel, De Jong - Kuyt, Sneijder (83. Afellay), Van der Vaart (72. Elia) - Van Persie (88. Huntelaar) - Trainer: Van Marwijk

Japan: Kawashima - Okubo (77. Tamada), Endo, Hasebe (77. Okazaki), Matsui (64. Nakamura) - Abe - Nagatomo, Tulio, Nakazawa, Komano - Honda - Trainer: Okada

Schiedsrichter: Hector Baldassi (Argentinien)

Tore: 1:0 Sneijder (53.)

Zuschauer: 62.010

Gelbe Karten: Van der Wiel -