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Didier Deschamps feierte mit Marseille zum Start in der "Königsklasse" einen 1:0-Sieg bei Olympiakos Piräus
Didier Deschamps feierte mit Marseille zum Start in der "Königsklasse" einen 1:0-Sieg bei Olympiakos Piräus

"Siegen ist die beste Medizin!"

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Marseille - Es war ein trauriger Tag für Didier Deschamps und seinen damaligen Verein Juventus Turin. Am 28. Mai 1997 gewann Borussia Dortmund das Finale der Champions League mit 3:1 gegen die Italiener. Am Mittwoch (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) könnte der heutige Trainer von Olympique Marseille gegen den BVB Revanche für die Pleite von damals nehmen.

Doch die Betonung liegt auf "könnte". Denn Deschamps hegt keine persönlichen Ressentiments mehr gegen die Schwarz-Gelben, wie er auf Nachfrage von bundesliga.de antwortete. "Ach, das ist schon so lange her. Ich sehe die Partie nicht als Revanche, schließlich ist keiner der Spieler aus der Zeit mehr aktiv. Damals war die Borussia überlegen, hoffentlich ist es dieses Mal nicht der Fall", erklärte Deschamps, ausnahmsweise mit einer ernsthaften Mine.

Ablenkung vom Ligaalltag

Ansonsten plauderte der 42-Jährige während der abschließenden Pressekonferenz vor dem Spiel bestens gelaunt mit den anwesenden französischen Journalisten. Dabei gibt es für Deschamps und Olympique in der Ligue 1 derzeit gar nicht so viel zu lachen.

Mit lediglich sieben Punkten nach acht Spieltagen stehen die Südfranzosen nur auf Rang 13 in der Tabelle. Die Meisterschaftskonkurrenz aus Lyon und Paris ist an der Spitze schon zehn Zähler enteilt. Deschamps nimmt das jedoch vermeintlich gelassen hin.

"Die Champions League ist ein ganz anderer Wettbewerb und lenkt uns vom Ligaalltag ab. Alle freuen sich auf die Partie in dem schönsten und wichtigsten Vereinswettbewerb der Welt. Und so geht es auch meinen Spielern", meinte Deschamps.

"Dortmund wird nach vorne spielen"

Doch angesichts der Probleme im personellen Bereich möchte man derzeit eher nicht mit dem ehemaligen Weltmeister tauschen. Die Defensivallrounder Stephane M'Bia (Fußverletzung) und Benoit Cheyrou (Adduktoren) fallen genauso aus wie Verteidiger Rod Fanni, der nach seiner Roten Karte aus dem Auftaktmatch in Piräus gesperrt ist.

Und ausgerechnet jetzt kommen die offensivstarken Borussen ins Stade Velodrome, das sich seit Juni im Umbau befindet und derzeit anstatt bald 68000 "nur" rund 41000 Zuschauern Platz bietet. "Dortmund wird nach vorne spielen, sie wollen nach vorne spielen. Daher wäre es für uns das Beste, wenn wir so viel wie möglich im Ballbesitz bleiben und sie in die Defensive drängen könnten", hofft der Coach der Hausherren.

Respekt ja, Angst nein

Wenn das nicht gelingt, könnte der sich arg in der Schusslinie befindlichen Abwehr um Kapitän Steve Mandanda weiter Ungemach drohen. Angst vor dem Offensivwirbel der Gäste hat der Torwart aber nicht.

"Ich habe vor keinem Spieler besondere Angst. Aber ich habe Respekt - und zwar vor der gesamten Mannschaft aus Dortmund. Schließlich sind sie nicht umsonst Deutscher Meister in einer der stärksten Ligen Europas geworden", sagte Mandanda.

Sein Trainer pflichtete ihm bei, versuchte aber gleichzeitig, etwas den Druck von seinen Spielern zu nehmen. "Wenn wir gewinnen, dann haben wir sechs Punkte. Das wäre toll, denn das gab es bei uns noch nicht so oft. Am Ende bleibt es jedoch nur ein Fußballspiel", meinte Deschamps, fügte aber mit einem Lächeln hinzu: "Siegen ist aber die beste Medizin!"

Aus Marseille berichtet Michael Reis