In der Hinrunde dreht Werder gegen Köln einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg
In der Hinrunde dreht Werder gegen Köln einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg

Siege dringend benötigt

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München - Während Borussia Dortmund und der FC Bayern im Fernduell um den Titel streiten (hier geht's zur Vorschau), geht es für andere Teams um die nackte Existenz. So hilft Kaiserslautern im Heimspiel gegen Hoffenheim nur noch ein Sieg, um die Hoffnung im Abstiegskampf am Leben zu erhalten. Im Duell zwischen Freiburg und Nürnberg treffen zwei abstiegsgefährdete Teams direkt aufeinander.

Der 1. FC Köln hofft gegen Bremen auf den Befreiungsschlag, während Stuttgart im Heimspiel gegen Mainz seine Erfolgsserie ausbauen will. Im Live-Ticker von bundesliga.de sind Sie bei den Samstagspartien ab 15 Uhr live am Ball. So ist es um die Stimmung und die Personalsituation bei den Vereinen bestellt:

Die "Geißböcke" haben sich in einem Kurztrainingslager auf die immens wichtige Partie eingestimmt. "Zum ersten Mal in dieser Saison stehen wir unter den letzten drei Mannschaften. Da war dieser Schritt wichtig", erklärte Stale Solbakken, merkte allerdings an, dass man in dieser kurzen Zeit keine elementaren Dinge verändern könne: "Wir haben Details verbessert, taktisch trainiert und teambildende Maßnahmen durchgeführt. Aber auch der Spaß durfte nicht zu kurz kommen, damit die Mannschaft noch enger zusammenrückt." Nach der Pleite in Augsburg musterte der Norweger vier Profis vorübergehend aus, unter anderem Milivoje Novakovic. Mikael Ishak oder Chong Tese werden von Beginn an stürmen. Der in die Kritik geratene Pedro Geromel bleibt in der Innenverteidigung gesetzt, außerdem kehrt der zuletzt gesperrte Mato Jajalo zurück. "Das Wichtigste ist, dass die Spieler, die auf dem Platz stehen, keine Angst haben und nicht an Konsequenzen denken", sagte Solbakken.

Auch für Werder Bremen sind es turbulente Tage: Am Donnerstag kündigte Keeper Tim Wiese an, dass er seinen Vertrag an der Weser nicht verlängern werde. Zudem geben die Ergebnisse in der Rückrunde nur wenig Anlass, mit breiter Brust nach Köln zu fahren. Immerhin entschärfte sich unter der Woche die Verletztenmisere etwas, denn Sokratis und Sebastian Boenisch standen am Donnerstag wieder mit der Mannschaft auf dem Trainingsplatz und könnten auflaufen. Und auch Naldo stieg wieder ins Training ein. Kapitän Clemens Fritz erwartet ein brisantes Duell: "Es geht für beide Mannschaften um unheimlich viel. Beide haben ereignisreiche Tage hinter sich und wollen jetzt auf dem Platz zeigen, dass sich der sportliche Trend auch wieder umkehren lässt. Wir haben viel gearbeitet und werden diesem Ziel alles unterordnen."



Schiedsrichteransetzungen

VfB-Trainer Bruno Labbadia sieht sein Team vor dem Spiel gegen Mainz in einer guten Ausgangslage: "Ich traue meiner Mannschaft einiges zu, auch wenn es bis zum Schluss eine enge Kiste im Kampf um die Europapokalplätze geben wird. Aber wir sind mittlerweile so gefestigt, dass uns auch Rückschläge nicht aus der Bahn werfen." Bis auf Timo Gebhart (Adduktorenprobleme), Khalid Boulahrouz (Zehenbruch) und Johan Audel (Aufbautraining) kann Labbadia aus dem Vollen schöpfen.

Auch bei den Mainzern sind bis auf Langzeitverletzten Stefan Bell, Bo Svensson und Marcel Risse alle Mann an Bord. Fabian Schönheim (Oberschenkelverhärtung), Elkin Soto (Allergie), Mohamed Zidan (Rückenschmerzen) und Zoltan Stieber (Oberschenkelzerrung), die eine kleine Trainingspause einlegten, dürften für das Gastspiel in Stuttgart fit sein. Der "Fall Zidan", der zuletzt in den Medien diskutiert wurde, ist für Mainz-Coach Thomas Tuchel "überhaupt kein Thema". Abgesehen davon stünden die Chancen, dass der Winterzugang spielt, "jede Woche hoch". Darauf, dass Zidan geäußert haben soll, er sei nicht gekommen um auf der Bank zu sitzen, reagierte Tuchel sogar positiv: "Wenn er das gesagt haben sollte, hat er Recht: Er ist tatsächlich nicht nach Mainz gekommen, um auf der Bank zu sitzen. Er ist einer unserer herausragenden Spieler, der auch im Hinblick auf die nächste Saison eine wichtige Rolle spielen wird."



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Für den FCK dürfte die Partie gegen Hoffenheim die letzte Chance sein, die Wende im Abstiegskampf doch noch einzuleiten. Viel Mut macht die Personalsituation allerdings nicht: Die Verletzten Nicolai Jörgensen, Jan Simunek und Itay Shechter werden nicht dabei sein, Sandro Wagner musste die Trainingseinheit am Dienstag vorzeitig abbrechen. Zudem fehlt Olcay Sahan fehlt nach seiner fünften Gelben Karte. FCK-Coach Krassimir Balakov schätzt die Lage aber nicht aussichtslos ein. "Gedanklich sind wir nicht in der 2. Bundesliga", so der Bulgare, dessen Fokus sich ausschließlich auf die kommende Partie richtet: "Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, nur das bringt uns weiter. Nach dem Spiel können wir dann schauen wie es weitergeht." Die Aufgabe schätzte er jedoch nicht einfach ein, der Gegner aus Hoffenheim sei nicht einfach zu spielen, habe eine gute Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern. "Wir müssen mehr Risiko eingehen, mutig nach vorne spielen, versuchen den Gegner unter Druck zu setzen und Chancen zu kreieren", sagt der Chefcoach, der einige Änderungen in der taktischen Ausrichtung ankündigte.

Auf Hoffenheimer Seite ist Sebastian Rudy gesperrt - ansonsten stehen Trainer Markus Babbel alle Akteure zur Verfügung. Nach einer Zerrung des Kreuzbandes ist auch der ehemalige Lauterer Srdjan Lakic wieder einsatzbereit. Der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Angreifer wird aber vermutlich zunächst auf der Bank Platz nehmen. Als einzige echte Spitze wird voraussichtlich Sven Schipplock von Beginn an auflaufen. "Es ist ihre letzte Chance und sie haben vielleicht den Vorteil, dass schon keiner mehr so richtig mit ihnen rechnet. Wir müssen wachsam sein, ihre Angriffe im Keim ersticken und eventuelle Verunsicherungen nutzen, um sie eiskalt zu erwischen", sagte Babbel.



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Trotz der Erfolgsserie der Breisgauer warnt Julian Schuster vor Überheblichkeit. "Wir haben noch nichts erreicht. Wir sind froh über die Punkte", sagte der SC-Kapitän, "aber wir müssen auch in der nächsten Woche hart arbeiten und bis zum Schluss so weitermachen." Denn trotz der famosen SC-Serie beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur drei Punkte. Fünf Zähler Abstand sind es mittlerweile immerhin auf den vorletzten Rang. Dort steht derzeit die Mannschaft von Hertha BSC, am kommenden Dienstag der zweite Gegner in der englischen Woche, die am Samstag in einer Woche mit dem Heimspiel gegen Hoffenheim endet. Gegen den FCN muss SC-Coach Christian Streich weiterhin auf Oliver Barth, Simon Brandstetter, Beg Ferati, Anton Putsila und Jan Rosenthal verzichten. Dafür kehrten Immanuel Höhn und Garra Dembele Anfang der Woche ins Mannschaftstraining zurück.

Bei den Franken fehlt neben Alexander Esswein, Christian Eigler und Adam Hlousek (alle verletzt) auch noch der Gelb-gesperrte Philipp Wollscheid, der durch Per Nilsson ersetzt wird. "Jetzt sind andere gefordert, in die Bresche zu springen", so Coach Dieter Hecking. Für den Gegner hat er viel Lob parat. "Freiburg hat einen guten Lauf, die machen ihre Sache sehr gut", attestierte der FCN-Trainer dem punktgleich auf Tabellenplatz 13 stehenden Gegner. Nichtsdestotrotz sieht Hecking die Möglichkeit, "aus Freiburg nicht nur einen Punkt, sondern drei Punkte mitzunehmen". Damit dies klappt, müssen Raphael Schäfer und Co. "die Konzentration hochhalten und die nötige Ruhe und Gelassenheit behalten", meint der Trainer. Um mit Punkten im Gepäck nach Hause zu fahren sei es zudem wichtig, dass die zuletzt guten Defensivleistungen auch mit der nötigen Konsequenz in der Offensive verbunden werden. "Wir müssen einen Mittelweg finden und daran arbeiten, dass wir die Gewinner sind", bemerkte der Trainer und fügt hinzu: "Auch für Freiburg wird das Spiel kein Selbstläufer."



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