Nach dem 2:1-Sieg in Freiburg brechen beim FC Schalke 04 alle Dämme
Nach dem 2:1-Sieg in Freiburg brechen beim FC Schalke 04 alle Dämme

Sieg im "K.o.-Spiel": Schalke atmet auf

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Freiburg - Der FC Schalke 04 qualifiziert sich mit einem Sieg in Freiburg für die Champions League und beendet eine turbulente Saison, in der es lange nicht nach einem guten Ende ausgesehen hatte.

4000 "Königsblaue" im Breisgau

Jens Kellers Spielanalyse fiel kurz aus. Nur wenige Sätze investierte der Schalker Trainer, um ein Spiel zu kommentieren, das aus Sicht seiner Mannschaft mit dem ein gutes Ende gefunden hatte. Platz 4 belegt Schalke am Ende der Saison - und ist im nächsten Champions-League-Wettbewerb dabei. Die wenigen Sätze des Coachs genügten allerdings vollauf, um das Wesentliche zusammenzufassen. "Wir haben kein gutes Spiel gemacht", gab Keller zu, "aber am Ende zählt nur das Ergebnis."



Das sahen die Schalker Fans ähnlich, 4000 von ihnen waren mit in den Breisgau gekommen, von denen einige hundert das Wochenende noch bei der Saison-Abschlussfeier des SC ausklingen ließen. Trainer Keller verwahrte sich derweil gegen den Vorwurf, sein Team habe einen fußballerisch allzu dürftigen Fußball gezeigt. Ziel sei es gewesen, den Platz nicht als Verlierer zu verlassen, dementsprechende "defensiv" und "kompakt" habe man gespielt.

"Unterm Strich hat das Ergebnis gezählt und nicht, wie wir Fußball spielen." Zudem habe man die "klareren Chancen" gehabt, betonte Keller, allein deshalb sehe er keinen Grund, sich für den Sieg zu entschuldigen. Schalke habe außerdem in der jüngeren Vergangenheit auch immer wieder gezeigt, dass es auch spielerisch etwas zu bieten habe. Zuletzt habe man auswärts einige Male attraktiven Fußball gezeigt, erinnerte Keller. "Dafür sind wir dann aber jeweils nicht belohnt worden. Bei all dem, was uns seit Januar passiert ist, ist das eine Riesenerleichterung."

Individuelle Klasse blitzt auf



Tatsächlich war das Schalker Spiel nicht eben eine Augenweide, doch die individuelle Klasse der Spieler blitzte dann doch auf. Abwehrchef Benedikt Höwedes wusste beispielsweise zu gefallen, auch Jermaine Jones zeigte ein hervorragendes Spiel und ging mit Einsatz und Leidenschaft voran.

Und auch bei beiden Schalker Toren zeigte sich die individuelle Klasse, die das Team beherbergt. Es war schon beeindrucken zu sehen, wie Julian Draxler eine kleine Unachtsamkeit in der Freiburger Deckung ausnutzte, sofort die Lücke sah und mit einem beherzten Schuss SC-Keeper Oliver Baumann keine Chance ließ (20.).

Auch Heldt ist zufrieden



Das fand auch Manager Horst Heldt, der ausdrücklich das Trainerteam für die taktische Einstellung der Mannschaft lobte: "Jens hat die Mannschaft hervorragend eingestellt. Das hatte schon den Charaker eines echten Endspiels. Dementsprechend leidenschaftlich wurde auf dem Platz gekämpft." Auch Jermaine Jones sprach von einem "K.o.-Spiel", in dem seine Elf das bessere Ende für sich gehabt habe. "Jeder hat sich voll eingebracht, wir haben gut gefightet." Außerdem so, Roman Neustädter habe man "das nötige Glück gehabt, das uns im bisherigen Verlauf der Saison so oft gefehlt hat."

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf