Frank Lampard vergab vom Elfmeterpunkt die Chance auf einen höheren englischen Sieg gegen Japan
Frank Lampard vergab vom Elfmeterpunkt die Chance auf einen höheren englischen Sieg gegen Japan

Sieg für England, Frankreich nur remis

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Torwartdebatte bei Europameister Spanien, Probleme beim blamierten deutschen Gruppengegner Serbien und durchwachsene Auftritte der Geheimfavoriten England und Frankreich:

Während die deutsche Nationalmannschaft ein 3:0 in Ungarn feierte, haben viele WM-Teilnehmer zwei Wochen vor Beginn der Endrunde in Südafrika mit großen Problemen zu kämpfen.

Casillas nach Spaniens Sieg in der Kritik

Bei Mitfavorit Spanien sorgt die Diskussion um die Nummer 1 im Tor nach dem glanzlosen 3:2 gegen Saudi-Arabien für Unruhe. "Patzer. Iker Casillas wackelt", schrieb die Sporttageszeitung "Marca" nach dem Fehler des Schlussmannes von Real Madrid beim 1:1 von Osama Hawsa (59.). Viele Experten würden bei der WM lieber Victor Valdes vom FC Barcelona zwischen den Pfosten sehen.

Nationaltrainer Vicente Del Bosque wollte sich zu dem Thema nicht äußern und ging vielmehr mit der Einstellung seiner Spieler ins Gericht. "Wir waren zu Beginn zu faul. Ich bin nicht glücklich über einige Dinge", sagte Del Bosque. Mittefeldstratege Xavi sieht aber keinen Grund zur Panik: "Wir werden unseren Rhythmus finden, und die Stimmung innerhalb des Teams ist gut.

Iniesta feiert Comeback

Fernando Llorente von Athletic Bilbao bewahrte die Iberer in Innsbruck in der zweiten Minute der Nachspielzeit vor einer Blamage. David Villa (31.) und Xabi Alonso (59.) markierten die weiteren Tore. Mohammad Al-Sahlawi (74.) hatte zwischenzeitlich zum zweiten Mal für die "Saudis" ausgeglichen.

Ein Lichtblick war das Comeback des lange verletzten Andres Iniesta, der das 1:0 mustergültig vorbereitete. Dagegen mussten die Spanier weiter ohne ihren Stürmerstar Fernando Torres vom FC Liverpool auskommen, der nach seiner Meniskus-Operation am 18. April noch nicht fit ist.

Serbien blamiert sich

Das Fußball-Mutterland England gewann am Sonntag einen Test im österreichischen Graz gegen WM-Teilnehmer Japan durch zwei Eigentore 2:1. Tulio (72.) und Yuji Nakazawa (83.) trafen jeweils ins eigene Netz und ermöglichten damit den "Three" Lions den Erfolg. Tulio (7.) hatte die Auswahl Japans in Führung gebracht. Chelsea-Star Frank Lampard (56.) vergab außerdem noch einen Elfmeter.

Gleich doppelte Probleme hatten die Serben. Die Mannschaft von Trainer Radomir Antic, die am 18. Juni in Port Elizabeth auf Deutschland trifft, blamierte sich beim 0:1 in Klagenfurt gegen Neuseeland. Erzürnte Anhänger warfen in der Schlussphase der Partie Gegenstände auf das Spielfeld. Abwehr-Star Nemanja Vidic von Manchester United ging während einer mehrminütigen Unterbrechung mit einem Mikrofon vor die Fan-Kurve und beruhigte die Gemüter.

"Wir befinden uns mitten in der Vorbereitung. Entscheidend ist, dass wir im ersten WM-Spiel in Topform sind", sagte Antic. Am 13. Juni (16.00 Uhr) treffen die Serben in Pretoria auf Ghana.

"Größter Sieg" für Neuseeland

Auch das Deutschland-Quintett Neven Subotic (Dortmund), Zdravko Kuzmanovic (Stuttgart), Gojko Kacar (Hertha BSC Berlin), Zoran Tosic (Köln) und Antonio Rukavina (1860 München) konnte die Pleite nicht verhindern. Das Siegtor für die "Kiwis", die in Südafrika in der Vorrunde auf Weltmeister Italien, Paraguay und die Slowakei treffen, erzielte der in Göppingen geborene Stürmer Shane Smeltz (22.).

Vorausgegangen war ein Fehler von Vidic, Rukavina ließ sich anschließend im Zweikampf von Smeltz düpieren. "Das war sicher der größte Sieg in unserer Fußball-Geschichte", sagte der neuseeländische Chefcoach Ricki Herbert nach dem Coup von Klagenfurt: "Dieses Spiel gibt viel Selbstvertrauen. Wir haben gezeigt, was wir können."

Barrios trifft - Ribery ausgewechselt

Sein zweites Tor im zweiten Länderspiel für Paraguay erzielte der Dortmunder Lucas Barrios beim 2:2 gegen die Elfenbeinküste. Für das WM-Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Südafrika schoss sich Mexiko beim 5:1 gegen Gambia in Bayreuth warm.

Vizeweltmeister Frankreich hat knapp zwei Wochen vor WM-Beginnnoch Probleme. Vor allem in der Defensive offenbarte die "Equipe Tricolore" beim 1:1 (0:1) in Rades gegen Tunesien Schwächen. Beim 0:1 durch Issam Jemaa in der sechsten Minute ließ sich die gesamte Abwehr ausspielen. William Gallas gelang immerhin noch der Ausgleich (62.). Bayern-Star Franck Ribery, der die größte Chance der ersten Halbzeit hatte (23.), wurde zur Pause ausgewechselt. Vor dem WM-Start bestreiten die Franzosen am kommenden Freitag gegen China ihre WM-Generalprobe. In Südafrika müssen sie sich in der Gruppe A mit dem Gastgeber, Mexiko und Uruguay auseinandersetzen.

Nur knapp mit 2:1 setzte sich die USA gegen die Türkei durch. Nach dem Rückstand durch Arda Turan (27.), drehten Jozy Altidore (58.) und Clint Dempsey (75.) das Spiel zugunsten der US-Boys, die es in Südafrika in der Gruppe C mit England, Slowenien und Algerien zu tun bekommen.

Chile mit "Doubleheader"

Chiles Nationalmannschaft hat am Sonntag innerhalb von 24 Stunden seine letzten beiden Testspiele vor der Weltmeisterschaft gewonnen. Die Südamerikaner gewannen zunächst in Chillan 1:0 (1:0) gegen Nordirland, gegen Israel folgte in Concepcion ein 3:0 (1:0)-Erfolg.

Insgesamt setzte Chiles Nationaltrainer Marcelo Bielsa in beiden Partien 28 Spieler ein, lediglich drei kamen in beiden Begegnungen zum Einsatz. Den Treffer gegen Nordirland erzielte Torjäger Esteban Paredes (31.), gegen Israel waren Humberto Suazo (19.), Alexis Sanchez (49.) und Rodrigo Tello (90.) erfolgreich.

Chile trifft in Südafrika in de Gruppe H auf Europameister Spanien, Honduras und die Schweiz.

Erneut flügellahme "Super Eagles"

Nigeria sucht derzeit noch seine WM-Form. Im vorletzten WM-Test kamen die "Super Eagles" in London gegen Kolumbien nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Carlos Valdes hatte die nicht für die WM qualifizierten Südamerikaner in Führung gebracht (29.). Lukman Haruna von AS Monaco gelang der Ausgleich (70.).

Schon zu Beginn der Vorbereitung hatte sich Nigeria am vergangenen Dienstag gegen Saudi-Arabien mit einem 0:0 begnügen müssen. Bei der WM trifft das Team des schwedischen Trainers Lars Lagerbäck auf Argentinien, Südkorea und Griechenland.

Frankreich nur Remis

Vizeweltmeister Frankreich hat knapp zwei Wochen vor der WM in Südafrika noch Probleme. Vor allem in der Defensive offenbarte die "Equipe Tricolore" beim 1:1 (0:1) in Rades gegen Tunesien Schwächen. Beim 0:1 durch Issam Jemaa in der sechsten Minute ließ sich die gesamte Abwehr ausspielen. William Gallas gelang immerhin noch der Ausgleich (62.).

Bayern-Star Franck Ribery, der die größte Chance der ersten Halbzeit hatte (23.), wurde zur Pause ausgewechselt. Vor dem WM-Start bestreiten die Franzosen am kommenden Freitag gegen China ihre WM-Generalprobe. In Südafrika müssen sie sich in der Gruppe A mit dem Gastgeber, Mexiko und Uruguay auseinandersetzen.

WM-Aus für Karhan

Die Slowakei und Kamerun trennten sich am Samstag 1:1. Kamil Kopunek (6.) brachte die Slowaken in Führung, Ehoh Eyong (83.) glich für den viermaligen Afrikameister aus. Überschattet wurde die Partie für die Slowakei vom WM-Aus für Rekordnationalspieler Miroslav Karhan vom Bundesligisten FSV Mainz 05. "Ich bin sehr enttäuscht", sagte der 33-Jährige, der wegen einer Oberschenkelverletzung mindestens drei Wochen pausieren muss.

Für Unruhe bei Kamerun sorgt Samuel Eto'o. "Ich muss überlegen, ob meine WM-Teilnahme wichtig ist. Für meine Karriere brauche ich das nicht", sagte der Angreifer von Champions-League-Sieger Inter Mailand und reagierte damit auf Kritik von Kameruns Fußball-Ikone Roger Milla.