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Vor seinem kurzzeitigen Wechsel nach Hoffenheim absolvierte Boubacar Sanogo 29 Spiele für Werder Bremen und erzielte zehn Tore
Vor seinem kurzzeitigen Wechsel nach Hoffenheim absolvierte Boubacar Sanogo 29 Spiele für Werder Bremen und erzielte zehn Tore

"Sie wollen den richtigen Sanogo!"

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Er spürt die Zweifel der Zuhörer und hält mit seiner Zuversicht dagegen. Boubacar Sanogo ist aus Hoffenheim zurückgekehrt und geht mit großer Hoffnung in seine neue Werder-Zeit. Hoffnung, die aus selbstkritischer Analyse der letzten Saison heraus entstanden ist.

Eine Gesprächsrunde mit Journalisten, die Werder im Trainingslager in Bad Waltersdorf begleiten, nutzte er am Sonntag, um seinen ganz persönlichen Neuanfang zu verkünden.

Beste Absichten beim Rückkehrer

"Ich freue mich, dass ich wieder in Bremen bin, hier war ich persönlich immer glücklich, auch wenn es sportlich nicht so lief. Aber diese schlechten Zeiten möchte ich hinter mir lassen, jetzt kommt ein neuer Anfang. Ich bin bereit dafür. Ich habe viel gelernt, habe wieder ein Jahr mehr Erfahrung als im letzten Sommer", sagte Sanogo energisch und fängt an aufzuzählen.

"Ich muss wieder so arbeiten wie in den ersten Monaten bei Werder. Ich muss mehr Geduld aufbringen, wenn es mal kleinere Rückschläge gibt. Ich muss meine Chance nutzen, wenn sie kommt, und ich muss vor allem wieder mehr Tore schießen."

Tormarke im Kopf

In kleinen, realistischen Schritten will er seine Lage verbessern. Deswegen möchte der Ivorer jetzt noch nicht über seine persönliche Tore-Marke sprechen, die er sich für die kommende Saison vorgenommen hat. "Ich habe da eine ganz bestimmte Zahl im Kopf, aber die werde ich noch nicht preisgeben. Erstmal will ich eine gute Vorbereitung absolvieren, dann können wir noch mal darüber sprechen", gibt "Bouba" eine erste Kostprobe seiner neuen Geduld.

Zurückstecken möchte er für Werder auch bei seinen Ambitionen beim Afrika-Cup, der im nächsten Winter ansteht. "Ich kann mich natürlich jetzt nicht hierher setzen und sagen, dass ich dieses Turnier nicht spielen will. Aber meine Prioritäten liegen ganz klar bei Werder. Ich möchte eine konstant gute Saison spielen, um dann am Ende vielleicht bei der ersten Weltmeisterschaft in Afrika teilnehmen zu können. Dafür muss ich mich steigern."

Gute Gespräche in der Kabine

Motivation für sein Comeback zieht Boubacar Sanogo aus einem Gespräch mit Werders sportlicher Leitung. "Ich war direkt nach der vergangenen Saison und vor meiner Reise zur Nationalmannschaft bei Werder in der Kabine und habe mit Thomas Schaaf und Klaus Allofs geredet. Seitdem habe ich Hoffnung, dass ich hier noch eine faire Chance bekomme.

Es war ein sehr gutes Gespräch. Ich weiß, dass alles nur an mir liegt. Wenn ich mich steigere, dann spiele ich auch. Sie wollen den richtigen Sanogo wiederhaben und ich glaube, dass ich wieder der richtige Sanogo sein kann. Ich kenne meine Qualität und weiß, dass ich das schaffen kann", prophezeit der Stürmer, der den Konkurrenzkampf bei Werder aufnehmen will.

Harte Konkurrenz im Werder-Sturm

"In der Sommerpause hat mich Markus Rosenberg angerufen und gefragt, wie es bei mir weitergeht. Ich habe ihm gesagt, dass meine Entscheidung gefallen ist, dass ich in Bremen bleiben werde und erfolgreich sein möchte."

Selbst eine Rückkehr von Claudio Pizarro würde an den Plänen von Boubacar Sanogo nichts ändern, im Gegenteil. "Wir brauchen seine Tore, um wieder oben mitzuspielen. Er hat in der letzten Saison fast in jedem zweiten Spiel getroffen, das war für Werder sehr wichtig. Wenn ich die Tore, die ich mir vorgenommen habe, dazu zähle, würde Werder weit kommen", grinst der Afrikaner und lässt sich auch von skeptischen Nachfragen nicht in seiner vorsichtigen Euphorie bremsen.

Trotzig statt protzig

"Ich glaube, dass es für jeden von uns Werder-Stürmern schwer wird, aber wenn Sanogo und Claudio gut sind, dann wird es besonders für die anderen nicht so leicht." Als Überheblichkeit kann man ihm diese Aussage nicht auslegen, denn er spricht sie mit viel Bedacht aus.

Es wirkt eher trotzig als protzig. Schnell schiebt er eine Ergänzung hinterher: "Das muss doch jeder verstehen, dass ich nicht hierher zurück kommen kann mit den Gedanken im Kopf, dass ich keine Chance habe."