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Andre Schürrle (r.) hat mit den Mainzern schon 14 Saisonsiege eingefahren
Andre Schürrle (r.) hat mit den Mainzern schon 14 Saisonsiege eingefahren

Sie können alles - außer Unentschieden

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Mainz - Und täglich grüßt das Murmeltier beim 1. FSV Mainz 05: "Es nervt, dass wir jedes 0:0-Spiel dieser Saison mit 1:0 verlieren", hadert der Mainzer Trainer Thomas Tuchel. Sieben Mal schon verließen die 05er mit diesem Ergebnis in dieser Saison den Platz.

Ohnehin findet Tuchel: "Für die Spielverläufe, die wir erlebt haben, stehen deutlich zu viele Niederlagen zu Buche." Die Mainzer können ja fast alles - außer Unentschieden.

Platz 2 wäre möglich

Die kuriose Saisonbilanz weist bisher 14 Siege sowie elf Niederlagen aus und nur ein Remis. Gegen Leverkusen nutzte Renato August in der 82. Minute einen Fehler des Mainzer Innenverteidigers Bo Svensson, der den sich anschleichenden Brasilianer hinter sich nicht sah - und der ihm schließlich den Ball abluchste. "Wir machen zu viele individuelle Fehler", klagt Trainer Tuchel.

Individuelle Fehler kosteten schon Punkte gegen den HSV, in Freiburg, in Stuttgart und nun gegen Bayer Leverkusen, das mit seinem Sieg die Mainzer im Kampf um die Champions-League-Plätze nun auf neun Punkte distanziert hat. "Das ist brutal, wir könnten Zweiter sein hinter Dortmund", ärgert sich FSV-Manager Christian Heidel.

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Kräfteraubender Spielstil

Warum verlieren die Mainzer ihre Spiele immer so spät? Liegt es am kräfteraubenden, offensiv-verteidigenden Stil, der der Mannschaft am Ende der Spiele die Konzentration raubt? Der Leverkusener Trainer Jupp Heynckes meinte: "Wenn man als Mannschaft wie Mainz nicht in Führung geht, dann wird es schwer gegen eine Mannschaft wie unsere, das Tempo durchzuhalten."

Indirekt bestätigte der Mainzer Offensivspieler Andre Schürrle, der gegen Leverkusen in der ersten Halbzeit unter anderem mit aufwendigen Pressingaktionen überzeugte, den Leverkusener Trainer: "Uns fehlte in der zweiten Halbzeit der Dampf."

Individuelle Fehler sorgen für Pleiten

Die These, dass der aufwendige, aggressive Spielstil ein Grund für die vielen späten Niederlagen sei, lässt Trainer Tuchel aber nicht gelten. "Das ist definitiv falsch", sagt er. Tuchel verweist auf die vielen Spiele, in denen seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit noch einen Rückstand in einen Sieg verwandelt habe.

Vier Mal habe seine Mannschaft in dieser Saison schon einen Rückstand gedreht, zuletzt im letzten Auswärtsspiel in Hamburg. Tuchel ärgern die vielen individuellen Fehler seiner Spieler, die letztlich zu den Niederlagen geführt haben. "Es war erneut ein Fauxpass, der uns um ein Unentschieden bringt. Das ist zuviel", ärgert sich Tuchel.

"Dazu müsste ich Abitur machen"

Fakt ist aber auch, dass die Mainzer in der Rückrunde noch kein Heimspiel gewonnen und in den letzten fünf Partien im Stadion am Bruchweg nur zwei Tore erzielt haben. Torwart Christian Wetklo kann sich die Heimschwäche nicht erklären, er sagt: "Dazu müsste ich zuerst Abitur machen und dann noch ein Studium dranhängen."

Der laufintensive Stil ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch identitätsbildend für Mainz 05, die Mannschaft spielt auch nicht schlecht, nur die Resultate stimmen nicht immer. Deshalb sagt Trainer Thomas Tuchel: "Wenn man sich die Spiele anschaut, weiß ich nicht, was ich anderes mit der Mannschaft machen soll." Vielleicht hilft ja eine Videostudie vom Saisonstart, da legten die Rheinhessen eine sehr positive Serie hin - sieben Siege in Serie inklusive vier Heimspielerfolgen.

Tobias Schächter