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Im Wembley-Stadion sind die Vorbereitungen auf das "German Final" abgeschlossen. Beide Mannschaften machen am Freitagabend erste Erfahrungen mit dem Rasen
Im Wembley-Stadion sind die Vorbereitungen auf das "German Final" abgeschlossen. Beide Mannschaften machen am Freitagabend erste Erfahrungen mit dem Rasen

Showdown in Wembley - die Fakten zum Spiel der Spiele

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London - Es ist immer das selbe Spiel. In den Tagen vor einer wichtigen Partie schustern sich die Kontrahenten gegenseitig die Favoritenrolle zu oder bekommen diese von den Medien einfach verpasst. Vor dem historischen deutschen Duell im Wembley Stadion (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) ist das nicht anders. Nur versuchen sowohl die Dortmunder als auch die Münchner vor dem "Spiel des Jahres" nicht noch unnötiges Feuer zu entfachen.

"Dieses Finale stellt für den deutschen Fußball etwas Besonderes dar. Ich hoffe, dass es ein friedliches Spiel wird, auch auf den Rängen. So, wie ich es 1998 in Amsterdam mit Real Madrid gegen Juventus Turin (1:0, Anm. d. Red.) miterlebt habe. Das war wunderschön, so soll es wieder sein. Und ich glaube, dass es auf dem Spielfeld intensiv ablaufen wird, aber fair. Wie es sich für ein Champions-League-Endspiel gehört", meinte Heynckes einen Tag vor dem Anpfiff diplomatisch.

Sein Gegenüber Jürgen Klopp analysierte die Sachlage realistisch und wohl auch nicht ganz falsch. "Wenn man nicht der Favorit ist, und das sind wir offensichtlich nicht, dann ist man der Außenseiter. Und wenn wir dann den selben Druck hätten... wie doof wäre das denn?", stellte er fest.

Wenige Stunden vor dem Anpfiff präsentiert bundesliga.de alle wichtige Informationen, Zahlen und Fakten zum großen Finale.

Personal:

Bei den Bayern sind bis auf Unglücksrabe Holger Badstuber sind alle Spieler an Bord. Badstuber, der sich erst seit kurzem wieder im Mannschaftstraining befand, riss sich erneut das Kreuzband und muss nun wohl mindestens zehn weitere Monate pausieren. Die Mannschaft schickte ihm "sein" Endspieltrikot in die Klinik nach Vail im US-Bundesstaat Colorado, wo sich Badstuber am Montag operieren ließ.

Mario Götze hatte bis zuletzt gehofft, dass er vor seinem Wechsel zum FC Bayern noch ein letztes Mal im BVB-Trikot hätte auflaufen können. Doch daraus wurde nichts. Seine Oberschenkelverletzung, die er sich im Halbfinal-Rückspiel bei Real Madrid zuzog, lässt einen Einsatz nicht zu.

Dafür gab aber Mats Hummels grünes Licht für einen Einsatz. Der Nationalspieler war am letzten Bundesliga-Spieltag gegen 1899 Hoffenheim umgeknickt. "Der Fuß ist zwar nicht so, wie er vorher war. Aber ich kann damit absolut Fußball spielen", sagte Hummels.


Zahlen und Daten:

    Es ist das erste deutsche Finale in der Champions League und des Landesmeister-Pokals. Erst ein Mal in der Europapokalgeschichte standen sich zwei deutsche Vereine gegenüber: 1980 gewann Eintracht Frankfurt den UEFA-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach. Jupp Heynckes war damals in seiner ersten Saison als Trainer für die Geschicke der Gladbacher verantwortlich.

    In der Europapokalgeschichte gab es das Duell BVB vs. FCB erst ein Mal: In der Saison 1997/98 gewann Dortmund im Champions-League-Viertelfinale nach torlosem Hinspiel vor heimischen Publikum mit 1:0 nach Verlängerung. Torschütze damals war Stephane Chapuisat.

    Sollten die Bayern im Finale die Null halten, hätten sie wieder einen Rekord aufgestellt: Denn noch nie blieb eine Mannschaft in der Champions League vom Viertelfinale an ohne Gegentor.

    Aber: Sollten die Münchner verlieren, wäre es auch ein Rekord. Denn vier Niederlagen im Champions-League-Finale musste noch kein Team hinnehmen. Juventus Turin und der AC Mailand stehen wie der FCB bei drei Pleiten.



Spieler im Fokus:

Zwar wird der BVB für sein Kollektiv gelobt, aber auf einen Spieler kommt es immer wieder ganz besonders an: Robert Lewandowski. Der polnische Nationalspieler hat in dieser Saison einfach eine eingebaute Torgarantie. Zehn Mal traf er schon im laufenden Wettbewerb. Nur Real Madrids Cristiano Ronaldo hat zwei Tore mehr auf dem Konto.

Beim FC Bayern hoffen alle auf eine Gala von Franck Ribery. Zwar hat der Franzose in der Bundesliga schon mehrfach Spiele im Alleingang entschieden, auf der großen europäischen Fußballbühne fehlt aber noch der große Moment des Filigran-Technikers.


Stimmen:

Jürgen Klopp: "Wir müssen körperlich und mental aber auch alles abrufen und das Letzte rausholen, dann haben wir eine große Chance."

Mats Hummels:: "Wir wollen sie schlagen. In der Bundesliga und im Pokal haben wir das nicht geschafft, deshalb wäre es umso schöner, wenn es uns in London gelingen könnte."

Sebastian Kehl:: "Es wird die Mannschaft gewinnen, die am meisten Mut hat, am meisten Freude mit ins Spiel nimmt und mit der Situation am besten umgeht. Und ich bin mir sicher, dass wir das alles ein bisschen besser machen werden."

Jupp Heynckes:: "Wir hoffen, dass uns Wembley Glück bringt. Wir hätten es letztes Jahr schon verdient gehabt. Vielleicht ist der Fußballgott diesmal mit uns. Es ist ein besonderer Anreiz für die Spieler, an so einer ehrwürdigen Stätte das Finale zu spielen. Das Fluidum, die Atmosphäre sind einzigartig in Wembley."

Philipp Lahm:: "Es spricht nichts dagegen, hier zu gewinnen. Wir haben in dieser Saison einen Riesenschritt nach vorne gemacht, sind reifer geworden und die Spieler sind genau im richtigen Alter. Wir wollen das Ding nach München holen!"

Thomas Müller:: "Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie in engen Partien da ist und effizient ist. Ich kann nicht sagen, dass ich das Gefühl habe, dass wir eine Schwäche haben. Ich habe ein gutes Gefühl."


Vorrausichtliche Aufstellungen:

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Bender, Kehl - Blaszczykowski, Gündogan, Reus - Lewandowski

FC Bayern München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Martinez, Schweinsteiger - Robben, Müller, Ribery - Mandzukic

Schiedsrichter: Rizzoli (Italien)

Aus London berichtet Michael Reis