Neu mit der Nummer 22 beim Rekordmeister: Serge Gnabry - © © imago
Neu mit der Nummer 22 beim Rekordmeister: Serge Gnabry - © © imago

Heiß auf Titel: Serge Gnabry greift bei Bayern München an

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München - Den Start bei seinem neuen Arbeitgeber konnte Serge Gnabry kaum erwarten. Schon einige Wochen vor dem offiziellen Trainingsbeginn des FC Bayern München drehte der Neuzugang seine Runden auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße und schuftete im Kraftraum. Nachdem ihn ein Muskelbündelriss am Saisonende ausbremste, absolviert er aktuell noch sein individuelles Programm. Dennoch will Gnabry nach dem Ende seiner Leihe zur TSG Hoffenheim nun beim FC Bayern voll angreifen.

"Die Lust, befreit aufspielen zu können"

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"Natürlich bin ich bereit, sonst wäre ich nicht hier", sagt Gnabry bei seiner offiziellen Vorstellung am Montag in seinem neuen Wohnzimmer, der Allianz Arena. Bereit fühlte er sich eigentlich schon vor einem Jahr, als die Bayern den Flügelflitzer nach einer starken Saison beim SV Werder Bremen verpflichteten. Doch aufgrund der großen Konkurrenz in der Offensive wurde er zunächst für ein Jahr nach Hoffenheim verliehen. "Es ging viel um Spielpraxis", erklärt Gnabry diesen Schritt, den er keinesfalls bereut. "Ich bin in der Rückrunde auf meine Spielzeit gekommen und habe das sehr genossen."

Vor allem getroffen hat der 22-Jährige zuverlässig. Obwohl er einen Großteil der Hinrunde verletzungsbedingt verpasste, kam er am Ende auf zehn Saisontore und fünf Vorlagen. Schon in seiner ersten Bundesligasaison für Werder 2016/17 hatte er zweistellig getroffen. "In den letzten zwei Jahren habe ich viel dazugelernt und habe viel anders gemacht", sagt Gnabry. "Es ist die Lust und die Leidenschaft, nach einer schweren Zeit bei Arsenal wieder befreit aufspielen zu können."

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Mit 16 kehrte der gebürtige Stuttgarter der Jugend des VfB den Rücken und wagte den Schritt nach England zum FC Arsenal. Sein rasanter Aufstieg gipfelte in seinem ersten Premier-League-Tor in der Saison 2013/14, doch eine schwere Knieverletzung verhinderte schließlich seinen Durchbruch. Mit seinen sechs Toren für die deutsche Auswahl beim Olympischen Fußballturnier 2016 spielte sich Gnabry wieder in den Fokus. Mit dem Wechsel zu Werder Bremen verlieh er seiner Karriere einen neuen Schub. Bei der TSG kam er dann vor allem im zweiten Halbjahr richtig in Fahrt. "Ich habe mich gut weiterentwickelt und bin jetzt bereit", sagt Gnabry.

Das klingt nach einer Kampfansage - vor allem an die berühmte Flügelzange mit Arjen Robben und Franck Ribéry. Doch von einem teaminternen Konkurrenzkampf will vielseitig einsetzbare Gnabry nichts wissen, schließlich werde jeder aufgrund der Anzahl der Spiele gebraucht. "Ich freue mich auf das Zusammenspiel mit den Jungs", sagt Gnabry und sieht sich vielmehr in der Rolle des Lehrlings. "Wir haben Topqualität da vorne und ich freue mich, von den Jungs viel zu lernen."

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Der neue Trainer Niko Kovac freut sich jedenfalls, gerade in der Offensive noch mal an Qualität dazugewonnen zu haben. "Er ist schnell, geradlinig und kann ins Eins-gegen-Eins gehen. Das kann den Unterschied ausmachen. Man braucht in der heutigen Zeit Spieler, die schnell und dribbelstark sind", umreißt Kovac Gnabrys Stärken. "Er ist ein Spieler, der letztes Jahr in Hoffenheim und davor in Bremen gezeigt hat, dass er Fähigkeiten hat, die der FC Bayern sucht. Und die hoffentlich auch die Nationalmannschaft wieder in Anspruch nehmen wird."

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Da will auch Gnabry selbst wieder hin, nachdem seine schwere Muskelverletzung im Saisonendspurt eine mögliche WM-Teilnahme verhinderte. Seine einzigen beiden A-Länderspiele liegen fast zwei Jahre zurück. "Es ist ein Ziel und auch ein Traum, in Zukunft viele Spiele für die Nationalmannschaft zu absolvieren", sagt der U21-Europameister von 2017.

Die große Bühne bei den Bayern will Gnabry daher auch nutzen, sich wieder für das DFB-Team zu empfehlen. Und was hat er in seiner Debütsaison für den Rekordmeister sonst noch so vor? "Das würde ich ganz kurz fassen: Mit dem FC Bayern so viele Titel wie möglich zu holen."

Aus München berichtet Maximilian Lotz

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