Brasiliens Mittelfelddribbler Robinho erzielte in der 20. Minute das Tor zum 2:0
Brasiliens Mittelfelddribbler Robinho erzielte in der 20. Minute das Tor zum 2:0

Selecao lässt USA keine Chance

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Das "Pyjama-Training" hat Rekord-Weltmeister Brasilien offensichtlich wieder zu Kräften kommen lassen und praktisch ins Halbfinale des Confederations Cup in Südafrika geführt.

Im zweiten Turnierspiel machte die Selecao das Weiterkommen durch ein überzeugendes 3:0 (2:0) gegen die USA in Tshwane/Pretoria so gut wie perfekt, nachdem es zum Auftakt nur zu einem 4:3-Zittersieg gegen Afrikameister Ägypten gereicht hatte.

Frühe Vorentscheidung

Vor rund 40.000 Zuschauern im Loftus-Versfeld-Stadion von Pretoria war die Entscheidung zugunsten des fünfmaligen Weltmeisters bereits nach 20 Minuten gefallen. Felipe Melo vom AC Florenz (7.) und Manchester-City-Ass Robinho (20.) sorgten für einen beruhigenden Vorsprung der Ballzauberer vom Zuckerhut, denen von Teamarzt Jose Luis Runco ein "Pyjama-Training" (Runco) im Vorfeld des Spiels zur besseren Regenation verordnet worden war. Vitaminpräparate und die Erholung fördernde Aminosäuren brachten die zuletzt müde wirkenden Brasilianer wieder auf die Beine. Maicon (62.) sorgte für den Endstand.

Die hoffnungslos unterlegenen Amerikaner verloren zudem Sacha Kljestan wegen groben Foulspiels gegen Ramires (57.) durch Rote Karte. In dieser Verfassung ist mit dem zweimaligen Confed-Cup-Sieger und Titelverteidiger wieder zu rechnen. Nun geht es am Sonntag (21. Juni) gegen Weltmeister Italien wohl um den Gruppensieg.

Bayern-Profi mit starker Vorstellung

Der Südamerikameister spielte wesentlich kompakter als noch zum Auftakt gegen die Ägypter. Auch Kapitän Lucio von Bayern München zeigte eine starke Leistung, gewann viele Zweikämpfe, überzeugte durch sein Stellungsspiel und schaltete sich sogar bei Standardsituationen immer wieder ins Offensivspiel seiner Mannschaft ein. Trainer Dunga wechselte ihn 20 Minuten vor Schluss aus und schonte ihn für die restlichen Spiele.

Im offensiven Mittelfeld fanden die US-Amerikaner, die im ersten Spiel unglücklich 1:3 gegen Weltmeister Italien verloren hatten, keine Mittel Kaka. Der künftige Madrilene wirkte spritzig, konnte schalten und walten, wie er wollte. Er stellte die US-Abwehr ein ums andere Mal vor schier unlösbare Probleme.

USA deutlich unterlegen

Einen Freistoß von Maicon verwertete Felipe Melo per Kopf zum 1:0. Robinhos Treffer zum 2:0 ging ein schwerer Fehler von DaMarcus Beasley voraus, der am eigenen Strafraum den Ball verlor. Über Kaka und Ramires landete der Ball bei Supertechniker Robinho, der nur einzuschieben brauchte.

Kuriosum am Rande: Beim Torjubel wurde Robinho von einem Reporter ein Mikrophon unter die Nase gehalten. Der England-Legionär ließ es sich nicht nehmen, seinen Torerfolg sofort selbst zu kommentieren... Das 3:0 entsprang einer herrlichen Kombination mit den Stationen Maicon, Ramires, Kaka und Maicon.

Brasilien war jederzeit Herr der Lage. Die Angriffsbemühungen der Amerikaner, die mit dem Gladbacher Michael Bradley und dem Ex-Bayern-Profi Landon Donovan in der Anfangsformation angetreten waren, blieben Stückwerk. Die US-Boys spielten mit viel zu viel Respekt. Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam der Ex-Mainzer und -Karlsruher Conor Casey für Pechvogel Beasley.

Weitere Chancen

Immerhin leitete Casey (48.) mit einem Doppelpass mit Jozy Altidore die erste Chance ein. Doch Altidore verzog. Im 14. Länderspielvergleich gab es für die US-Amerikaner die 13. Niederlage gegen Brasilien. Nach einer Stunde wurde auch der Ex-Hamburger Benny Feilhaber eingewechselt, der in der 82. Minute ebenso wie Casey sechs Minuten später nur die Latte traf.

Luis Fabiano (37.), Gilberto Silva (40.), Felipe Melo (43.), Robinho (53.) und Kaka (55.) besaßen indes noch gute Möglichkeiten für die Brasilianer.