Durchblick behalten: Sowohl die 96er um Ron-Robert Zieler (l.) als auch die Schwaben schielen noch aufs internationale Geschäft
Durchblick behalten: Sowohl die 96er um Ron-Robert Zieler (l.) als auch die Schwaben schielen noch aufs internationale Geschäft

Selbstbewusst ins Duell um Europa

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Hannover - Mit frisch gestärktem Selbstvertrauen reist der VfB Stuttgart nach Hannover (Sonntag, ab 17 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Mit einem 5:0-Kantersieg über Hertha BSC hatten sich die Schwaben den Frust von sieben Ligaspielen in Folge ohne Sieg von der Seele geschossen.

Acht Punkte trennen den Tabellen-Neunten von Platz sechs. Mit einem Sieg an der Leine will der fünfmalige Deutsche Meister Anschluss an die internationalen Plätze halten.

Dabei hofft Bruno Labbadia auf das Sieger-Team vom vergangenen Wochenende. "Es gibt keinen Grund, etwas zu verändern, die Mannschaft hat gegen Berlin hervorragend gespielt", sagte der VfB-Coach.

Gentner und Hajnal auf der Kippe

Allerdings stehen die Einsätze von Christian Gentner und Tamas Hajnal auf der Kippe. Gentner zog sich am Mittwoch bei einem Pressschlag im Trainingsspiel eine Kapselverletzung zu, Hajnal konnte wegen Oberschenkelproblemen am Dienstag und Mittwoch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.

Offen ist auch, ob Arthur Boka nach seiner Rückkehr vom Afrika-Cup bereits für Hannover eine Option ist. "Auch wenn er die beiden letzten Spiele nicht zum Einsatz kam, gehe ich davon aus, dass er fit ist", gibt sich der Trainer zuversichtlich.

Fehlen werden Labbadia auf jeden Fall die gesperrten Cristian Molinaro und Matthieu Delpierre sowie die Verletzten Ibrahima Traore, Timo Gebhart und Johan Audel.

Statistik spricht gegen den VfB

Die Statistik spricht nicht für die Süddeutschen. Der VfB wartet seit dem 30. September (2:0 in Kaiserslautern) auf einen Auswärtssieg. Und in der niedersächsischen Landeshauptstadt tun sich die Schwaben traditionell schwer: Von 22 Auftritten in der AWD Arena nahmen die Gäste nur viermal die Punkte mit.

Nur gegen Kaiserslautern (17) feierten die 96er in ihrer Liga-Geschichte mehr Siege als gegen den VfB (16). Außerdem sind die Hannoveraner seit acht Spielen unbesiegt und in dieser Bundesliga-Saison vor eigenem Publikum noch ohne Niederlage. Und: Die letzten fünf Duelle dieser Teams gewann immer die Heimmannschaft.

Das soll aus Sicht der 96er so bleiben. "Wir haben Spaß in der Europa League. Da wollen wir auch in der nächsten Saison dabei sein", hatte Jan Schlaudraff schon nach dem 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg am 19. Spieltag bundesliga.de verraten.

Bangen um Top-Torjäger

Für das Duell gegen den VfB muss Mirko Slomka auf den gesperrten Abwehrchef Emanuel Pogatetz verzichten. Weiter fehlen der verletzte Ersatz-Torhüter Markus Miller sowie das vereinsintern gesperrte "Urgestein" Altin Lala.

Der Einsatz von Mohammed Abdellaoue ist fraglich. Der Top-Torjäger der Niedersachsen war schon gegen Brügge angeschlagen ins Spiel gegangen und musste bereits nach 37 Minuten ausgewechselt werden.

Als Abdellaoue-Ersatz bieten sich der gegen Brügge erfolgreiche Artur Sobiech ebenso an wie Hannovers Top-Torjäger aus der Vor-Saison, Didier Ya-Konan, der nach einer verspäteten Rückkehr vom Afrika Cup gegen das Team von Christoph Daum zusehen musste.

Nicht gefährdet ist der Einsatz von Sofian Chahed, der sich im Europa-League-Spiel am Donnerstag eine Risswunde am Kopf zugezogen hatte. Auch Christian Schulz, der zuletzt über Rückenprobleme geklagt hatte, meldete sich zurück.

"Wollen wieder die Gejagten sein"

Das Hinspiel gegen Brügge ist abgehakt. Auch wenn es für Jan Schlaudraff konditionell "bis an die Grenze" ging, lässt Mirko Slomka keine Ausrede gelten: "Wir sind gut vorbereitet und wissen inzwischen, wie wir unsere Kräfte einteilen müssen."

"Die Heimspiele müssen wir gewinnen!", weiß der 96-Coach um die Wichtigkeit der Partie. "Wir wollen die Mannschaften über uns unter Druck setzen. Momentan sind wir die Jäger, wir wollen wieder die Gejagten sein."

Jürgen Blöhs