Kurios: Feldspieler Makoto Hasebe musste ab der 80. Minute das Tor des VfL Wolfsburg hüten, weil...
Kurios: Feldspieler Makoto Hasebe musste ab der 80. Minute das Tor des VfL Wolfsburg hüten, weil...

"Sechs Punkte sind zu wenig"

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Hoffenheim - Nach der Niederlage bei 1899 Hoffenheim will der VfL Wolfsburg am kommenden Samstag endlich die Trendwende schaffen. Wer dann den rot-gesperrten Marwin Hitz im Tor vertritt, ist allerdings noch unklar.

Mittelfeldmann Christian Träsch war der Erste, der nach der 1:3-Niederlage in Hoffenheim ein Fazit der bisherigen sechs Ligaspiele zog: "Sechs Punkte sind für uns viel zu wenig. In der nächsten Woche ist ein Sieg Pflicht", sagte der Wolfsburger Kapitän, der seine Mitspieler damit schon einmal auf das wichtige Heimspiel am Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern einstimmen wollte.

Fehlende Konstanz

Das Spiel gegen Hoffenheim wollten die meisten Spieler dagegen möglichst schnell abhaken. "Wir werden das Spiel in der kommenden Woche genau analysieren", versprach Kapitän Marcel Schäfer, "und unsere Lehren daraus ziehen." Die Strategie, möglichst lange ein torloses Remis zu halten, um dann nadelstichartige Konter zu setzen, war jedenfalls schon nach 20 Minuten gescheitert. Der Schuss von Ryan Babel, den Trainer Felix Magath aus gutem Grund einen "Sonntagsschuss" nannte, beendete die Wolfsburger Hoffnungen. "Wir wollten Hoffenheim spielen lassen, aber das Spiel kontrollieren", erläuterte Magath die abwartende Taktik seiner Mannschaft.

Und Stürmer Srdjan Lakic, der am kommenden Samstag auf seinen Pfälzer Ex-Club trifft, ergänzte: "Wir wollten einen Punkt holen. Das war unser Ziel." Und immerhin sei man ja im zweiten Surchgang auch deutlich besser ins Spiel gekommen und durch den Anschlusstreffer von Ashkan Dejagah in der 67. Minute, schon in der 23. Minute hatte Roberto Firmino auf 2:0 erhöht, auch belohnt worden. "Und nach Ashkans Treffer zum 1:2 war ich mir auch sicher, dass wir den Punkt hier mitnehmen."

Weil stattdessen der überragende Firmino zum zweiten Mal traf (84.), gelang das allerdings nicht. "Uns fehlt die Konstanz", klagte Magath, "es ist schade, dass wir das positive Spiel gegen Schalke nicht genutzt haben, um nochmal engagiert etwas zu holen." Die Chance, in der Tabelle emporzuklettern, sei schließlich groß gewesen, meint der VfL-Geschäftsführer und Cheftrainer. "Wir haben die Gelegenheit verpasst, uns nach vorn zu schieben. Von daher müssen wir uns weiter hinten anstellen und hinterherlaufen."

Wer ersetzt Hitz?

Der größte Aufreger des Spiels war jedoch die Rote Karte gegen Keeper Marwin Hitz. Da das Auswechselkontingent zu diesem Zeitpunkt erschöpft war, musste Makoto Hasebe zwischen die Pfosten. Schiedsrichter Marco Fritz hatte eine Beleidigung an seine Adresse vernommen - was Hitz am Sonntag als Missverständnis qualifizierte, sich aber dennoch entschuldigte. Der 24-jährige Schweizer, der den Rekonvaleszenten Diego Benaglio trotz einer Mitschuld am ersten Treffer im zweiten Durchgang glänzend vertrat, wird in den kommenden Partien also fehlen. "Wir müssen unter der Woche schauen, ob die Verletzung von Diego Benaglio seinen Einsatz zulässt", kündigte Magath an, "aber wir haben ja auch mit Andre Lenz durchaus noch einen erfahrenen Mann."

Das Spiel gegen Kaiserslautern wird nun richtungsweisend. Mit neun Punkten hätte der VfL wieder Anschluss ans Mittelfeld gefunden, bei einer erneuten Pleite dürften die Sorgen von Felix Magath beileibe nicht kleiner werden.

Aus Hoffenheim berichtet Christoph Ruf