Im Viertelfinale schießt Leverkusens Heung-Min Son (r.) beide Tore gegen Usbekistan. Im Finale gegen Australien will er mit Südkorea den Titel
Im Viertelfinale schießt Leverkusens Heung-Min Son (r.) beide Tore gegen Usbekistan. Im Finale gegen Australien will er mit Südkorea den Titel

Die Bundesliga wird zur Liga der Asien-Cup-Sieger

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Köln - Die Liga der Weltmeister ist die Bundesliga schon. Am Samstagvormittag wird sie auch zur Liga der Asien-Cup-Sieger. Denn im Finale der Asien-Meisterschaft zwischen Gastgeber Australien und Südkorea stehen gleich sechs Profis aus der Bundesliga. Drei von ihnen kehren Anfang Februar als Asienmeister zu ihren Clubs zurück.

Südkorea will mit Stielike zum Titel

Wenn am Samstag früh um 10 Uhr deutscher Zeit (18 Uhr Ortszeit) in Sydney das Finale um die Kontinentalmeisterschaft Asiens angestoßen wird, hoffen gleich sechs Spieler, die in Deutschland aktiv sind, sowie mit Ulli Stielike als Coach Südkoreas ein deutscher Trainer auf den großen Triumph.

Stielike, als Spieler Vizewelt- und Europameister, schickt gleich drei Bundesliga-Legionäre ins Finale: Heung-Min Son von Bayer 04 Leverkusen, Jin-Su Kim (TSG 1899 Hoffenheim) und Joo-Ho Park (1. FSV Mainz 05). Kim und Park standen bisher in allen fünf Begegnungen der Südkoreaner in der Startelf, sind absolute Leistungsträger. Son musste aufgrund einer Erkältung zwischenzeitlich passen, wurde im Viertelfinale gegen Usbekistan mit zwei Toren in der Verlängerungen jedoch zum großen Helden. Der vierte Bundesliga-Koreaner, Ja-Cheol Koo vom 1. FSV Mainz 05, musste nach der Vorrunde verletzt abreisen.

Bei Gastgeber Australien haben Robbie Kruse (Leverkusen) und Mathew Leckie von Zweitliga-Spitzenreiter FC Ingolstadt bisher groß aufgespielt, sind beide Stammspieler. Mit zwei Toren und zwei Vorlagen gehörte Kruse zu den Erfolgsgaranten der Socceroos in der Vorrunde. Einzig Torhüter Mitch Langerak von Borussia Dortmund kommt nicht zum Zug, saß in allen Partien nur auf der Bank.

Leverkusen ist der große Gewinner

Egal, wie das Duell Morgen ausgehen wird, ein Sieger aus der Bundesliga steht schon fest: Bayer 04 Leverkusen. Denn die Rheinländer dürfen sich auf jeden Fall über einen Asienmeister in ihren Reihen freuen - sie stellen je einen Spieler in beiden Teams: Heung-Min Son spielt für Südkorea, Robbie Kruse für Australien. "Egal, wie es ausgeht: Wir werden einen unserer Spieler als Asien-Meister ehren. Das ist eine schöne Sache", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler dem "Kicker". Doch das Duell seiner beiden Schützlinge betrachtet der Bayer-Sportchef auch mit gemischten Gefühlen. Denn "einen werden wir trösten müssen".

Die Freundschaft zwischen Son und Kruse wird am Samstag "für mindestens 90 Minuten ruhen", erklärte Son, der gleichzeitig gespannt auf den Rückrunden-Auftakt seines Clubs gegen Langeraks Dortmunder blickt: "Ich will am Samstag zwei Spiele gewinnen." In der Vorrunde trafen die beiden Teams schon einmal aufeinander. Da hieß der Sieger Südkorea (1:0). Stielike sieht sein Team dennoch "sicher nicht als Favoriten".

84.000 Zuschauer in Sydney erwartet

Für die Taeguk Warriors aus Südkorea wäre es der dritte Titel beim Asien-Cup, der erste seit 55 Jahren. Für die Australier der erste. Sie nehmen aber auch erst zum dritten Mal Teil, nachdem sie 2005 aus der Konföderation Ozeaniens (OFC) ausgetreten waren. Bei der letzten Austragung 2011 in Katar verloren die Aussies das Finale gegen Japan 0:1 nach Verlängerung.

Diesmal sollen 84.000 Zuschauer das Olympiastadion von 2000 in einen Hexenkessel verwandeln und den ersten Titel auf dem Kontinent garantieren, zu dem das Land ja eigentlich gar nicht gehört. "Wir werden sicher keine Heimspielatmosphäre vorfinden", sagte Son, der aber auch sicher ist, "dass viele Koreaner da sein werden".

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