"Ich möchte hier Dinge bewegen": BVB-Legende Sebastian Kehl geht seinen neuen Job bei Borussia Dortmund gewohnt ehrgeizig an - © © imago / DeFodi
"Ich möchte hier Dinge bewegen": BVB-Legende Sebastian Kehl geht seinen neuen Job bei Borussia Dortmund gewohnt ehrgeizig an - © © imago / DeFodi

BVB-Rückkehrer Sebastian Kehl: "Ein großes Privileg, bei Borussia Dortmund zu arbeiten"

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Dortmund - Als Kapitän von Borussia Dortmund hat er bestimmte Werte vorgelebt, genau diese fordert er jetzt als neuer Leiter der Lizenzspielerabteilung auch von der aktuellen Mannschaft ein. Disziplin, Respekt und Bodenständigkeit will Sebastian Kehl beim BVB in der Zukunft wieder in den Fokus rücken: "Wir wollen bei den Spielern eine Bewusstseinsveränderung erreichen."

Video: Borussia Dortmunds Achterbahnsaison 2017/18

Kehl steht beim BVB wie kaum ein zweiter Spieler für die ruhmreiche Zeit unter Jürgen Klopp mit zwei Meistertiteln, Double und Champions-League-Finale. In der neu geschaffenen Rolle soll er nun als Leiter der Lizenzspielerabteilung dazu beitragen, den Verein auch für die Zukunft bestens aufzustellen. Dass der 38-Jährige für diese Position die ideale Besetzung ist, daran ließ BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei der Vorstellung keinen Zweifel: "Sebastian besticht durch drei zentrale Punkte: Kompetenz, einen geradlinigen Charakter und eine hohe Identifikation mit dem Verein."

Gerade letzteres steht für den einstigen Nationalspieler im Fokus – auf dem Platz und auch außerhalb. Kehl, der als Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainerteam, medizinischer Abteilung und Führungsebene fungieren soll, sprach den Spielern schon mal ins Gewissen: "Dieser Verein ist etwas Besonderes und es ist ein großes Privileg, in diesem Verein zu arbeiten. Es ist extrem wichtig, dass die Spieler sich mit diesem Verein identifizieren."

- © imago / Kirchner-Media

"Borussia Dortmund ist etwas Besonderes. Es ist extrem wichtig, dass die Spieler sich mit diesem Verein identifizieren." Sebastian Kehl

Kehl sieht Veränderungsbedarf beim BVB

Eine neue Leistungskultur soll sich entwickeln, der Zusammenhalt mit den Fans betont werden, jeder Einzelne mehr Verantwortung auf dem Platz und in der Außendarstellung übernehmen. "Wir müssen insgesamt wieder eine höhere Bereitschaft erbringen, um erfolgreich zu sein. Wenn man zu Borussia Dortmund kommt, ist die Arbeit nicht erledigt, sie fängt dann erst an", stellte der Ex-Profi klar. Werte wie Respekt und Bodenständigkeit seien dabei ganz hoch anzusetzen: "Dortmund hat Ambitionen, ist aber auch bereit, demütig zu sein." Oder um es mit den Worten von Aki Watzke auszudrücken: "Das Fundament ist gut, aber wir brauchen neuen Input.""

Für das neue Bewusstsein und eine neue Stimmung will man den Spielern auf die Sprünge helfen und einen entsprechenden Rahmen vorgeben. Neue Regeln mit dem Fokus auf Disziplin kündigte Kehl an. Ins Detail gehen wollte er noch nicht. Aber generell habe man bei der Analyse festgestellt, dass "der Bedarf besteht, Dinge mit der Mannschaft und in der Mannschaft zu verändern. Wir haben eine große Erwartungshaltung an das, was die Mannschaft leisten soll."

"Der Blick geht jetzt nach vorne. Ich möchte hier Dinge bewegen. Und wir erwarten, dass auch jeder einzelne Spieler die Chance zum Neustart wahrnimmt." Sebastian Kehl

Herausforderung und Herzensangelegenheit zugleich

Für den langjährigen Kapitän, der über 13 Jahre das schwarz-gelbe Trikot getragen hat, ist das alles nach eigene Worten eine "sehr spannende Aufgabe". Die drei Jahre seit Ende seiner Profi-Karriere hat er genutzt, sich mit einem Sportmanagement-Studium bei der UEFA und einen Praktikum bei der DFL weiterzubilden, hat seine Trainerscheine gemacht, an der DFB-Akademie gearbeitet und als ZDF-Experte auch eine andere Seite kennengelernt.

Der neue Job beim BVB, das konnte man spüren, ist für ihn Herausforderung und Herzensangelegenheit zugleich. Und die geht Sebastian Kehl mit großer Vorfreude und viel Optimismus an: "Der Blick geht jetzt nach vorne. Ich möchte hier Dinge bewegen. Und wir erwarten, dass auch jeder einzelne Spieler die Chance zum Neustart wahrnimmt."

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte