Nach dem Sieg im Pokalderby bei Alemannia Aachen kann sich Borussia Mönchengladbach auf die "Königsklasse" konzentrieren - auch dank Neuzugang und Torvorbereiter Luuk de Jong (M.)
Nach dem Sieg im Pokalderby bei Alemannia Aachen kann sich Borussia Mönchengladbach auf die "Königsklasse" konzentrieren - auch dank Neuzugang und Torvorbereiter Luuk de Jong (M.)

Schwer, aber nicht unmöglich

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Aachen - Borussia Mönchengladbach ist gut gestartet in die kommenden "englischen Wochen der Wahrheit". Beim Drittligisten Alemannia Aachen siegten die "Fohlen" in der ersten Runde des DFB-Pokals verdient mit 2:0. Nun warten die vermutlich weitaus schwierigeren Aufgaben gegen Dynamo Kiev in der Champions-League-Qualifikation und der Bundesliga-Auftakt mit den Partien gegen 1899 Hoffenheim und bei Fortuna Düsseldorf.

Fokus auf Kiev

Es war eine Partie mit Stolpergefahr, diese Erstrundenbegegnung beim Nachbarn Alemannia Aachen. Bei tropischen Temperaturen und toller Stimmung im ausverkauftem Tivoli musste die neuformierte Borussia-Elf hochkonzentriert zu Werke gehen, um die Hürde zu nehmen. Die Gladbacher hielten sich schadlos und vertrauten dabei auf das Erfolgsrezept der vergangenen Saison.

Äußerst stabil in der Defensive und angetrieben von der aus Harvard Nordtveit und Neuzugang Granit Xhaka (Interview). bestehenden "Doppelsechs" erspielten sich die Rheinländer zahlreiche Torchancen, bis dann endlich der überragende Juan Arango nach 70 Minuten zur überfälligen Führung einnetzte. Der Rest war Formsache.



Ab jetzt richtet sich der Fokus auf Dynamo Kiev. Am Dienstag steigt im Borussia-Park das Hinspiel im Kampf um die "Königsklasse". "Ab sofort müssen wir uns auf das Playoff-Spiel gegen Dynamo Kiev konzentrieren", kündigte Borussia-Trainer Lucien Favre noch in Aachen an. "Wir werden damit noch heute Abend mit dem Regenerationstraining und der Videoanalyse beginnen."

Die Vorfreude auf das Spiel und auch die Zuversicht sind am Niederrhein ausgesprochen groß. Auch wenn die Ukrainer seit Jahrzehnten eine feste Größe im europäischen Vereinsfußball sind und bereits zwei Europapokalsiege (im Cup der Pokalsieger 1975 und 1986) erringen konnten, glauben die Borussen an ihre Chance. Zumal die ganz großen Erfolge des Gegners schon einige Zeit zurückliegen und Dynamo auch schon seit drei Jahren auf einen nationalen Titel wartet.

"Sind heiß aufs Weiterkommen"



"Der ganze Verein und alle Fans freuen sich auf das Spiel", strahlte Patrick Herrmann im Gespräch mit bundesliga.de. "Dynamo ist eine gute Mannschaft. Aber wir sind genauso heiß aufs Weiterkommen. Es wird schwer, aber es ist nicht unmöglich."

In Aachen brachte Lucien Favre mit Alvaro Dominguez, Granit Xhaka und Luuk de Jong seine prominentesten drei Neuzugänge, die die Lücken schließen sollen, die durch die Abgänge von Dante, Roman Neustätter und Marco Reus entstanden sind. Die drei machten ihre Sache sehr ordentlich. Dominguez ließ in der Defensive nichts anbrennen, Xhaka spielte ein paar ordentliche Pässe und de Jong verdiente sich gleich seinen ersten Assist.

"Werden alles dafür tun"



Bei allen drei ist sicher noch Steigerungspotenzial nach oben vorhanden, besonders beim niederländischen Stürmer, dem ein Tor noch nicht gelingen wollte. "Vielleicht habe ich es mir ja auch für Dienstag aufgehoben", scherzte de Jong.

Ein Tor gegen Kiev könnte Gold wert sein. Die Borussia muss im Heimspiel vorlegen. Die Favoritenrolle schiebt Xhaka dem Gegner zu. "Favorit ist sicher Dynamo Kiev, weil die Mannschaft mehr Erfahrung hat als wir", glaubt der 19-jährige Schweizer Nationalspieler. "Wir wollen zuhause ein gutes Resultat holen und dann in Kiev vielleicht für eine Überraschung sorgen. Unser Ziel ist es, in die Champions League zu kommen. Dafür werden wir alles tun. Es ist machbar, aber nur wenn wir an die Leistungsgrenze gehen."

Aus Aachen berichtet Tobias Gonscherowski