Marko Pantelic (M., hier im Freundschaftsspiel gegen Neuseeland) wechselte 2009 von Berlin zu Ajax Amsterdam
Marko Pantelic (M., hier im Freundschaftsspiel gegen Neuseeland) wechselte 2009 von Berlin zu Ajax Amsterdam

"Schwarze Sterne" zittern vor "Weißen Adlern"

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Die "Weißen Adler" (Serbien) plustern sich auf - und die "Schwarzen Sterne"(Ghana) zittern schon. "Wir werden bereit sein. Für uns ist hier alles möglich. Wir können jeden schlagen, komme, wer will", sagte der serbische Nationalspieler Marko Pantelic vor dem Auftaktduell in der deutschen WM-Gruppe D gegen Ghana am Sonntag (ab 15:45 Uhr im Live-Ticker) in Pretoria und der Gegner reagierte zutiefst beeindruckt.

"Alle reden schon von Deutschland und Australien, weil das die Schlüsselspiele sein sollen. Aber ich sage ihnen eines: Ich habe echt Angst vor Serbien, weil sie sehr aggressiv und technisch stark spielen", sagte Ghanas Kapitän Stephen Appiah. Die Sorgen sind wohl durchaus begründet. Ghana fehlt in Michael Essien der Star, und im Vorfeld gab es Probleme. Die Spieler erzwangen einen Quartierwechsel - und wurden erst im Zockerparadies Sun City glücklich.

Ghanas serbischer Trainer Milovan Rajevac ließ sich davon aber nicht beeindrucken. "Wir wollen hier den totalen Erfolg. Und meine Spieler wissen genau, was sie erreichen können. Wir haben auch die notwendige Qualität, um weit zu kommen", sagte er. Die nach Essiens Ausfall entstandenen Probleme auf dem Platz soll Ex-Bundesliga-Profi Kevin Boateng im defensiven Mittelfeld mit Athony Annan lösen.

Unterstützung von Kofi Annan

Unterstützung erhalten die "Schwarzen Sterne" von einem ihrer prominentesten Landsleute. "Diese Mannschaft hat ein großes Herz und spielt mit Hingabe - ich würde sie nicht abschreiben. Ich jedenfalls werde sie anfeuern", sagte Ex-UNO-Generalsekretär Kofi Annan. Doch Appiah warnte: "Die Leute fordern von uns nichts weniger als den WM-Pokal. Aber es wird ein verdammt langer Weg dahin."

Ähnlich groß ist die Euphorie der Fans in Serbien und vor dem Spiel hatten die "Adler" auch ähnliche logistische Probleme vor Ort. Erst der dritte Trainingsplatz genügte den hohen Ansprüchen - erst am Donnerstag (10. Juni), drei Tage vor dem Spiel, konnte Trainer Radomir Antic regulär trainieren lassen.

Serbien hat Anlass zur Hoffnung

Auch die geradezu chaotisch verlaufene Vorbereitung lässt leise Zweifel aufkommen. In keinem der WM-Tests gegen Neuseeland (0: 1), Polen (0:0) und Kamerun (4:3) zeigten die Serben eine überzeugende Leistung, nie konnte Antic seine beste Elf aufbieten. "Es ist richtig, dass wir zuletzt nicht unser wahres Gesicht gezeigt haben, aber das wird jetzt anders sein", sagte Pantelic, der mit einem "guten Tag an ganz Deutschland" in die frühere Heimat grüßte.

Tatsächlich gibt es auch Anlass zur Hoffnung. Star-Verteidiger Nemanja Vidic hat seine gesundheitlichen Probleme überwunden und strotzt vor Selbstvertrauen. "Das erste Spiel ist ein kleines Finale, zumal wir's danach mit den Deutschen zu tun bekommen. Aber ich bin sicher: wir gewinnen." Kapitän Dejan Stankovic erhofft sich von einem Sieg "Rückenwind für das zweite Spiel gegen Deutschland".

Ghana, das steht für die Serben fest, ist der leichtere Gegner. "Die meisten von uns spielen in ihren Clubs auf höchstem Niveau. Das kann man von den Ghanaern nicht sagen", lästerte Aleksandar Lukovic, der wohl anstelle des Dortmunders Neven Subotic neben Vidic in der Innenverteidigung spielen wird.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Serbien: 1 Stojkovic - 6 Ivanovic, 5 Vidic, 13 Lukovic (20 Subotic), 3 Kolarov - 10 Stankovic, 11 Milijas - 17 Krasic, 14 Jovanovic - 15 Zigic, 9 Pantelic; Trainer: Antic

Ghana: 22 Kingson - 4 Paintsil, 15 Vorsah, 8 John Mensah, 2 Sarpei - 23 Kevin Boateng, 6 Annan - 10 Appiah, 11 Muntari (13 Ayew), 21 Asamoah - 3 Gyan; Trainer: Rajevac

Schiedsrichter: Hector Baldassi (Chile)