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Der 1. FSV Mainz 05 hat beim 0:3 gegen den FC Bayern München klar die Grenzen aufgezeigt bekommen, Grund zur Besorgnis gibt es dennoch kaum
Der 1. FSV Mainz 05 hat beim 0:3 gegen den FC Bayern München klar die Grenzen aufgezeigt bekommen, Grund zur Besorgnis gibt es dennoch kaum

Schnell abgehakt

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Mainz - Nein, Jan Kirchhoff wollte nach der lieber nichts sagen. Die verbale Zurückhaltung des Innenverteidigers hatte allerdings weniger mit den drei Gegentoren zu tun, und schon gar nichts mit der eigenen Leistung.

"Mund abputzen"

Die war im Übrigen abgesehen von Schwächen beim dritten Gegentor mit 86 Prozent gelungenen Pässen durchaus ansprechend. Nein, der hünenhafte Abwehrmann, der ab dem 1. Juli Angestellter des Rekordmeisters sein wird, hatte nur keine Lust, auf den künftigen Job angesprochen zu werden. "Er will über seine Leistung reden", erläuterte Manager Christian Heidel im Auftrag Kirchhoffs. "Danach wird er nicht gefragt, deshalb hat er sich heute entschieden, überhaupt nichts zu sagen."



Die meisten Kollegen von Kirchhoff hatten weniger Angst vor den Mikrofonen. Keeper Christian Wetklo gab beispielsweise bereitwillig Auskunft. Und was er sagte, deckte sich vollkommen mit dem Eindruck, den auch die 34.000 Zuschauer in der ausverkauften Coface Arena mit nach Hause nahmen: Mainz hat eine gute Mannschaft, die in dieser Spielzeit noch viele, viele Punkte holen wird. Dennoch langte das Potenzial gegen den abermals brillant aufspielenden Rekordmeister einfach nicht. Doch diese Feststellung gilt im Moment für sehr viele Teams in der Liga.

So sah es auch Wetklo: "An einem Tag wie heute etwas gegen die Bayern zu holen - dafür hätte bei uns schon einfach alles passen müssen. Kaum steht man mal ein paar Zentimeter weg von den Gegenspielern, wird es gefährlich. Jetzt heißt es Mund abputzen."

Forscher FSV



Das fand auch Julian Baumgartlinger, der auf der Sechserposition eine gute Leistung gezeigt hatte: "In die Halbzeit sind wir noch mit einem guten Gefühl gegangen, aber die Bayern haben uns mit den zwei schnellen Toren in der zweiten Halbzeit dann schnell den Zahn gezogen." Wer den Österreicher beobachtete, hatte allerdings schnell den Eindruck, dass der Frust nicht allzu tief saß. Es kommt eben nicht von ungefähr, dass der FCB zur Zeit die Hochachtung von 17 Ligakonkurrenten genießt.

Grund, Trübsal zu blasen, hatten die Mainzer also nicht. Allenfalls mussten sie sich die Entstehung des zweiten Gegentores ankreiden lassen, bei dem die gesamte Defensive viel zu passiv war. In den ersten 35 Minuten war der FSV tatsächlich "so laufstark und aggressiv", wie sie Gästetrainer Jupp Heynckes ("hier ist es nie leicht zu gewinnen") gesehen hatte.

Viel Aufwand, kein Ertrag



53 Prozent Ballbesitz und eine Laufleistung von insgesamt 118,3 Kilometern sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache. Was das Spiel der Rheinhessen stark macht - das schnelle Umschalten, die gute Organisation - war durchaus auch am Samstag zu sehen, weshalb selbst der gestrenge Trainer Thomas Tuchel ("aufmerksames, sehr waches Spiel in den ersten 30,35 Minuten") nicht unzufrieden war.

Am kommenden Samstag treffen die "05er" erneut auf ein Team aus Bayern. Beim FC Augsburg sollen dann allerdings die Punkte geholt werden, die man gegen die Bayern abschreiben musste. Dann darf auch Goalgetter Adam Szalai nach abgelaufener Gelbsperre wieder mittun; der Hüne wurde gegen die Münchner mit seiner Abschlussstärke schwer vermisst. "Gegen Augsburg", hat dann auch Wetklo schon mal gefordert, "können wir etwas holen."

Aus Mainz berichtet Christoph Ruf