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Schalkes Rasselbande: Max Meyer (l.), Leon Goretzka (2.v.l.) und Kaan Ayhan (4.v.l) feiern zusammen mit ihren Mannschaftskollegen den 3:1-Sieg gegen Braunschweig
Schalkes Rasselbande: Max Meyer (l.), Leon Goretzka (2.v.l.) und Kaan Ayhan (4.v.l) feiern zusammen mit ihren Mannschaftskollegen den 3:1-Sieg gegen Braunschweig

Schalkes Jungknappen planen den Derbysieg

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Nur Bayern ist besser

Gelsenkirchen - Für sein Alter ist Max Meyer schon erstaunlich unaufgeregt. Und bringt manche Dinge fast nüchtern auf den Punkt. "Das Thema Braunschweig haben wir erledigt. Jetzt können wir gucken, wie wir Dortmund schlagen können", machte der 18-Jährige schon unmittelbar nach dem 3:1-Sieg über die Eintracht gleich zwei Dinge klar: Ganz Schalke denkt nur noch ans Derby. Und die königsblaue Rasselbande will den Sieg. 

Meyer selbst weiß gut, wie es sich anfühlt, ausgerechnet gegen den ungeliebten Erzrivalen ein Tor zu machen. Im Hinspiel traf er unmittelbar nach seiner Einwechselung, konnte aber die klare Niederlage nicht verhindern. "Da haben wir keine gute Leistung gezeigt. Wir wollen dieses 1:3 unbedingt wieder wettmachen", lässt Leon Goretzka keinen Zweifel. 

Goretzka ist vor einem Monat 19 Jahre jung geworden und damit wie Meyer ebenfalls einer dieser jungen, talentierten Schalker, die zurzeit die Liga aufmischen. Fünf Spieler standen gegen Braunschweig in der Startelf, die allesamt maximal 20 Jahre alt waren. Kein Wunder, dass angesichts dieser jungen Elf auch Trainer Jens Keller ins Schwärmen gerät: "Wenn man sieht, was wir seit Wochen abliefern, obwohl wir mittlerweile zehn verletzte Spieler haben, kann ich nur den Hut ziehen. Wir hatten eine ganz junge Mannschaft auf dem Platz, ich nenne sie meine Rasselbande. Aber egal, wer spielt - jeder bringt seit Wochen eine überzeugende Leistung." 

Zahlen untermauern das: Sieben Siege hat Schalke in der Rückrunde bereits eingefahren und dabei 22 von 27 Punkten geholt, ist hinter den Bayern die Nummer zwei in der Rückserie. Beim Erfolg gegen Braunschweig hatten die Schalker 67 Prozent Ballbesitz und feuerten stolze 32 Torschüsse ab, auch wenn die Produktivität dabei zunächst etwas übersichtlich geblieben war. 

Goretzka: "Sollten Marschroute beibehalten"

Die Siege aber haben das Schalker Selbstvertrauen gestärkt, und so verwundert es nicht, dass pünktlich zur Mutter aller Derbys auch Kellers Rasselbande Ambitionen anmeldet. "Wir können mit einem guten Gefühl nach Dortmund fahren", glaubt Max Meyer. "Wir haben bis auf das Bayern-Spiel keine Partie in der Rückrunde verloren, stehen auf dem 3. Platz einen Punkt hinter Dortmund - da ist alles möglich." 

Auch Goretzka empfiehlt eine breite Brust und lässt bei bundesliga.de Selbstbewusstsein sprechen, wenn es um die taktische Ausrichtung geht: "Wir sollten auf jeden Fall versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Damit waren wir in der Rückrunde sehr erfolgreich. Unsere Marschroute sollten wir beibehalten." Und auch Nervosität der Youngster vor so großer Kulisse am Dienstag schließt der 19-Jährige aus. Knappe, aber klare Antwort: "Nein!" Warum? "Weil ich die Jungs kenne!" 

Jungstar Ayhan heiß aufs Derby

Einer dieser Jungs ist auch Kaan Ayhan. Der gebürtige Gelsenkirchener, gerade 19 Jahre alt, feierte gegen sein Braunschweig sein Ligadebüt in der Innenverteidigung. Am Dienstag bekommt er es mit Robert Lewandowski zu tun, aber bange ist ihm vor dem großen Duell nicht - ganz im Gegenteil: "Das sind die Spiele, für die man Fußball spielt. Bereits in der Jugend waren die Derbys immer etwas Besonderes für mich. Und wir brauchen uns nicht zu verstecken." 

Die erfahrenen Spieler in der Schalker Mannschaft scheinen ebenfalls keine Bedenken zu haben, dass sich die Rasselbande auch im Dortmunder Hexenkessel gut schlagen wird. Tipps, wie man gegen einen Weltklassestürmer verteidigt, brauche Ayhan gewiss nicht, legt sich Klaas-Jan Huntelaar fest: "Kaan weiß, was er kann und er weiß, was er machen muss. Da sehe ich keine Probleme für uns." 

Kühlen Kopf bewahren

Trotzdem schickt der "Hunter", der gegen Braunschweig in seinem elften Saisonspiel schon das zehnte Tor erzielte, eine generelle Warnung mit. "Gegen große Mannschaften zu spielen wie Real Madrid oder Dortmund ist doch noch etwas anderes, bei allem Respekt vor Mannschaften wie Braunschweig oder Hoffenheim. Aber es hängt alles davon ab, wie wir selbst es im Spiel lösen." 

Und da sind sich auf Schalke dann auch wieder alle einig. Kevin-Prince Boateng, der Ex-Dortmunder, erwartet ein hektisches Spiel: "Da müssen wir ruhig bleiben und versuchen, unseren Stiefel runterzuspielen." Oder wie es Max Meyer gegenüber bundesliga.de kurz und knackig auf den Punkte brachte: "Nichts überstürzen, kühlen Kopf bewahren - und dann drei Punkte mitnehmen!" 

Aus Gelsenkirchen berichtet Dietmar Nolte