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Etwa 150 Fans verfolgen die abschließende Trainingseinheit der Schalker vor dem Montpellier-Spiel
Etwa 150 Fans verfolgen die abschließende Trainingseinheit der Schalker vor dem Montpellier-Spiel

Schalker Leidenschaft in Montpellier

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Montpellier - Den Schalker Fans entgeht nichts. Die kurzfristige Verlegung des Abschlusstrainings vor dem letzten Gruppenspiel in Montpellier vom Stadion Mosson ins Trainingszentrum Grammont sprach sich in Windeseile herum. Gut 150 Anhänger machten sich auf den Weg raus aus der Stadt und "unterstützten" ihre Idole lautstark bei der abschließenden Übungseinheit.

Michael und Maximilian G. aus Minden:

Dabei waren es nicht nur die Vielfahrer, die seit Jahren jeden Auftritt der "Knappen" überall in Europa mitverfolgen. Für viele Fans ist Montpellier die erste Reise mit Schalke 04 in dieser Champions-League-Saison. Und das, obwohl S04 schon fürs Achtelfinale qualifiziert ist und die Partie somit deutlich an sportlichem "Wert" verloren hat. bundesliga.de hat sich mit den treuen Fans unterhalten.



Maximilian dürfte am Abend im Stadion Mosson wohl mit der jüngste Fan im Schalker Block sein. Einem Gewinnspiel sei Dank feiert der 10-Jährige, der beim VfR Evesen in der E-Jugend kickt, mit seinem Vater seine erste weite Auswärtsreise. Die Aufregung ist ihm deutlich anzusehen, als seine Lieblinge in wenigen Metern Entfernung auf dem Trainingsgelände in Grammont an ihm vorbeitraben. Zwar ist mit Kyriakos Papadopoulos einer seiner Helden nicht mit dabei, aber auch Julian Draxler steht in seiner Gunst ganz weit oben. Papa Michael sieht da lieber Jermaine Jones über den Rasen gleiten.

Warum er als Mindener Schalke- und nicht Hannover-Fan geworden ist, hat einen Grund. "Das 6:6 damals im Pokal gegen die Bayern hat mich beeindruckt. Und da in meinem Umfeld alle Bremen oder Hannover zujubelten, wollte ich ein bisschen anders sein", sagt Michael G. Für das Spiel haben Vater und Sohn den gleichen Wunsch: Mit einem positiven Erlebnis soll neuer Schub für die Bundesliga her.

Elke B. und Dirk M. aus Freiburg:



Rund 500 Kilometer trennen Freiburg und Gelsenkirchen. Als Dirk M. vor vielen Jahren seine Heimat Wanne-Eickel in Richtung Breisgau verließ, war die Leidenschaft für Schalke 04 natürlich mit im Gepäck. Denn "seinen Verein nimmt man immer mit", sagt der 59-Jährige. Seine Lebensgefährtin war zu Beginn noch nicht wirklich mit dem "königsblauen" Virus infiziert. Doch seit ungefähr zehn Jahren schlägt das Herz der 54 Jahre jungen Elke B. auch "blau-weiß". "Mittlerweile ist sie schlimmer als ich und noch emotionaler bei der Sache", sagt Dirk M.

Der Trip nach Montpellier ist für Elke und Dirk, die beide Mitglied bei den "Elztal Knappen", dem größten Fan-Club Baden-Württembergs, sind, die erste Auswärtsfahrt in der Champions League in dieser Saison. "Man trifft immer wieder bekannte Gesichter. Auf diesen Reisen merkt man, warum man von der Schalker Familie spricht." Das Spiel steht zwar im Vordergrund, doch für die beiden heißt es Fußball und Kultur. "Wir wollen auch Land und Leute kennenlernen", so Dirk M.

Martin M. und Stephan U. aus Fulda:



In Fulda fiebern viele Fußball-Fans mit der Eintracht aus Frankfurt. Nicht so Martin M. und Stephan U. Für die beiden Freunde zählt nur "Blau-Weiß". "Die Schalker Fan-Kultur ist einzigartig", erklären beide ihre Liebe zu den "Knappen". Die Fahrt nach Montpellier ist für sie eine richtige "Lustreise". "Meine Frau war ein Mal mit beim Fußball. Ihr hat es zwar gefallen, aber sie gibt das Geld dafür lieber beim Shoppen mit unserer Tochter aus", erklärt Martin M. ganz einfach die Abwesenheit der Familie.

Bei den Bundesliga-Spielen ist aber sonst häufig der 14 Jahre alte Sohn mit dabei. Warum sich die Freunde gerade Montpellier ausgesucht haben? "Uns war eigentlich egal, wohin. Die Auswärtsfahrten sind immer etwas Besonderes. Denn hier sind die Fans leidensfähiger und alle aus dem selben Grund im Stadion: Sie wollen Schalke so gut wie möglich unterstützen", sagen die beiden unisono.

Aus Montpellier berichtet Michael Reis