Geschafft: Der FC Schalke 04 steht nach einem dramatischen 3:2-Sieg im Qualifikations-Rückspiel bei PAOK Saloniki in der Gruppenphase der Champions League
Geschafft: Der FC Schalke 04 steht nach einem dramatischen 3:2-Sieg im Qualifikations-Rückspiel bei PAOK Saloniki in der Gruppenphase der Champions League

Schalke kämpft sich in die "Königsklasse"

xwhatsappmailcopy-link

Saloniki - Der FC Schalke 04 hat im Qualifikations-Rückspiel die Nerven bewahrt und zum sechsten Mal die Gruppenphase der Champions League erreicht. Neuzugang Adam Szalai (43./90.) und Jungstar Julian Draxler (67.) erzielten in einer Zitterpartie im "Geisterspiel" bei PAOK Saloniki die Tore zum 3:2 (1:0) der "Königsblauen", die den Absturz in die Europa League verhinderten.

"Geisterspiel" in Saloniki

Die Tore von Szalai und Draxler, der nach einer Gelb-Roten Karte gegen Jermaine Jones (64.) in Unterzahl traf und auch das 3:2 vorbereitete, konnten die nach dem 1:1 im Hinspiel erneut eher durchwachsene Leistung aber kaum überdecken. Die Gäste boten nach dem Fehlstart in die Bundesliga vor fast leeren Rängen im Touma-Stadion über weite Strecken ein Fehlpass-Festival. Die mäßige, im Saisonverlauf jedoch beste Defensivleistung bescherte den Schalkern nach den Gegentreffern von Stefanos Athanasiadis (53.) und Kostas Katsouranis (79.) dennoch das Ticket zur "Königsklasse".



"Wir konnten keinen Zauberfußball erwarten, doch wir sind Gott sei Dank mit Hängen und Würgen in die Champions League eingezogen", sagte Draxler erleichtert und Max Meyer ergänzte: "Ich bin glücklich, dass wir weiter sind. Ich denke, wir haben mit einem Mann weniger bewiesen, dass wir es können." Auch Coach Keller war sichtbar erleichtert: "Wir machen es uns immer wieder selber schwer. Unter dem Strich ist aber entscheidend, dass wir weitergekommen sind."

In der Begegnung fast ohne Zuschauer - nach einem Fan-Ausschluss der UEFA wegen wiederholter Ausschreitungen durften nur gut 120 Schalker und etwa 20 griechische VIP-Fans das Spiel in der ansonsten leeren Arena verfolgen - erwischten die Gelsenkirchener einen guten Start. Nach einem Freistoß von Christian Fuchs hatte Jones schon in der zweiten Minute die Führung auf dem Fuß, scheiterte jedoch an PAOK-Torwart Jacobo.

Schalke ohne Ideen



Die "Königsblauen" waren danach in trister Atmosphäre zunächst das bestimmende Team, arbeiteten sich aber wie schon im Hinspiel kaum Chancen heraus. Dem Schalker Spiel nach vorne fehlten Plan, Tempo und Präzision.

Nach einer guten Viertelstunde wurden die Angriffsversuche der Gäste immer zaghafter. Immerhin behielt die zuletzt schwache Schalker Defensive in dieser Phase Übersicht, so dass auch Torwart Timo Hildebrand kaum Arbeit hatte. Nach vorne ging aber bis zur Pause nichts mehr. Die Griechen hatten mit dem Halbfinalisten von 2011, der sich erschreckend viele Fehlpässe leistete, auch keinerlei Probleme - bis zur 43. Minute. Einen langen Ball von Jones nahm Atsuto Uchida mit der Brust an, den Pass des Japaners verwerte Szalai aus kurzer Distanz.

Keller stellt um



Schalkes Trainer Jens Keller hatte seine Startelf im Vergleich zum 1:2 bei Hannover 96 auf vier Positionen verändert. Jefferson Farfan und Uchida kehrten nach Verletzungen wieder in die Mannschaft zurück, zudem ersetzte Felipe Santana in der Innenverteidigung den angeschlagenen Joel Matip, Marco Höger begann im defensiven Mittelfeld. Auch die in Hannover des Feldes verwiesenen Benedikt Höwedes und Fuchs standen in der Startelf.

Nach der Pause kamen die Gastgeber besser ins Spiel und vergrößerten noch die allgemeine Schalker Verunsicherung. Zunächst verpasste Dimitrios Salpingidis den Ausgleich um Zentimeter (51.). Nur gut eine Minute später reichte ein einfacher Pass, um die "königsblaue" Defensive zu überwinden, und Stefanos Athanasiadis ließ mit einem wuchtigen Schuss Hildebrand keine Chance.

Jones fliegt vom Platz



Kurze Zeit später verwies der niederländische Schiedsrichter Björn Kuipers seinen Landsmann Huub Stevens wegen Reklamierens auf die Tribüne, doch PAOK behielt auch ohne seinen Trainer zunächst die Übersicht. Nach dem Platzverweis gegen Jones wegen wiederholten Foulspiels mussten die Schalker das Schlimmste befürchten, doch sie schlugen eiskalt zu. Der zuvor schwache Draxler spielte nach einem Traumpass des eingewechselten Meyer Torwart Jacobo aus und traf aus spitzem Winkel ins lange Eck.

Direkt nach der erneuten Führung nahm Keller den 17-jährigen Meyer nach nur neun Minuten wieder vom Feld und stärkte mit Roman Neustädter wieder die Defensive. Dennoch erzielte Katsouranis den Ausgleich, und für Schalke begann die Abwehrschlacht in der Schlussphase, in der Szalai einen Konter über Draxler mit dem Siegtreffer abschloss.

Aufstellungen und Statistiken im Live-Ticker nachlesen